Ich hole diesen Faden mal wieder aus der Versenkung und möchte eine Blendenreihe in Richtung unendlich mit meinem Exemplar des Pentacon 1.8/50mm zeigen und zwar an meiner 24 MP Sony A7II. Die Bilder sind wie immer mit Stativ und Fernauslöser gemacht und mit der Fokus-Lupe scharfgestellt.
Mir ist klar, dass diese Blendenreihe nicht repräsentativ ist, da - nach allem was ich gehört habe - das Pentacon 1.8/50mm eine enorme Serienstreuung aufweist. Mein Exemplar hat die Seriennummer 9045915 und war für den Verkauf in der DDR bestimmt. Das weiß ich deshalb, weil ich das Objektiv von einer Freundin zusammen mit einer Praktica MTL 3 bekommen habe, die ihr Vater mit dem Objektiv zu DDR-Zeiten in Halle gekauft hat. Das Objektiv ist in sehr gutem Zustand, Blende und Fokus laufen perfekt, so wie ich das sonst nur von japanischen Gläsern kenne. Ob es optisch ein gutes oder schlechtes Exemplar ist, kann ich mangels Vergleich nicht beurteilen.
Hier ist es an der Praktica (die Ärger macht, zumindest zum Auslösen konnte ich sie allerdings mittlerweile überreden, aber der Belichtungsmesser zeigt Unsinn an und v.a. bleibt die Filmtüre nicht zu. Trotzdem ist ein Film durch).
Zum Vergleich habe ich diesselbe Blendenreihe auch noch einmal mit meinem Carl Zeiss Jena Pancolar auto 1.8/50mm MC gemacht, das ich hier schon einmal gezeigt habe https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=25818. Beim Pancolar läuft der Fokusring unregelmäßig, bei schnellem Drehen ist der Widerstand plötzlich weg und es fühlt sich an, als ob etwas aus dem Lager gleitet. Ansonsten funktioniert es, auch an der Praktica MTL 3. Die Bilder haben eine hohe Auflösung, so dass ihr selber reinzoomen und Euch ein Bild machen könnt.
Pentacon auto 1.8/50mm Multi Coating Carl Zeiss Jena Pancolar auto 1.8/50mm MC f.1.8 f.2.8 f4 f5.6 f8 f11
Mein Pentacon 1.8/50mm zeigt bei Offenblende im Zentrum schon eine Menge Details, der scharfe Bereich ist aber nicht groß. Der Rest des Bildes ist weich und von sphärischen Aberrationen (ich glaube, so heißt das) überlagert. Bei f2.8 und f4 wird der scharfe Bereich in der Mitte größer und der Kontrast besser, die Ecken sind immer noch weich. Bei f.5.6 ist der größte Teil des Bildes scharf, nur die Ecken nicht. Bei f8 und f11 werden die Ecken besser, aber nie richtig gut. Zu beachten ist aber, dass der Baum rechts oben hinter der Fokusebene liegt. Trotzdem sollte die Schärfentiefe in dem Bereich bei f8/11 eigentlich so groß sein, dass das nichts ausmacht. Auffallend ist auch, dass fast keine magentafarbenen Farbsäume erkennbar sind.
Mein Pancolar finde ich deutlich besser, den Unterschied sieht man schon auf den verkleinerten Bildern bei Offenblende sehen, aber v.a. legt das Pancolar ab f.2.8 richtig zu und ist ab f.5.6 über den ganzen Bildkreis scharf und kontrastreich. Die Ecken sind bei f.5.6 so scharf, wie sie beim Pentacon nie werden. Auch hier kaum Farbsäume.
Was meint Ihr, könnt Ihr meine Schlüsse nachvollziehen ? Meint Ihr, dass man auf Film (keinem hochauflösenden Diafilm, wenn ich mir sowas leisten sollte, nehme ich eine zuverlässige Kamera und gute Objektive) einen Unterschied sieht ?
Gruß Matthias


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