Tele Ennalyt 4.5/200mm (Paxette M39)
Hallo,
ich komme mit noch einem Enna um die Ecke, das Tele-Ennalyt 4.5/200mm - also einem Objektiv für eine Mess-Sucherkamera (Paxette). Es gab wohl auch eine Variante für das klassische M42-Gewinde, es ist mir aber noch keines über den Weg gelaufen. Meines, Dank einem bearbeiteten Ring hier aus dem Forum, an der DSLR nutzbar. Nun war die Blende blockiert, ich hatte das Objektiv in einer Werkstatt, die auch den Schaden (ein beschädigtes Teil) beheben, aber die Blende schließt nicht korrekt. Auch hier wäre technische Hilfe bei der Instandsetzung sehr willkommen. Sobald es geht stelle ich Bilder des Problems ein.
LG
Jörg
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Nachtrag:
Anhang 139507
Ein kleiner, aber schwerer Brocken, und relativ selten: Das Enna Tele-Ennalyt 4,5/200mm. Rastblende, einfache Schneckenfokussierung, E74 Frontgewinde.
Anhang 139506
Sogar mit Stativschelle - das würde man sich gerne auch für manch größeres Objektiv wünschen.
Anhang 139508
Betrachtet man sich die Blende sieht man das Dilemma - die Blende schließt nicht symmetrisch.
Anhang 139510
Von hinten dito. Der EF-Adapter sitzt etwas fest, daher habe ich ihn gelassen wo er ist.
LG
Jörg
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... Einsatzbereit gemacht ...
Anhang 140096
Aus der Grabbelkiste Gegenlichtblende gesucht, montiert, der Adapterring sitzt sogar zentrisch.
Die nächsten Tage geht's raus.
LG Jörg
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Tja ...
was soll ich sagen, das Teil kriegt kein scharfes Bild zustande. Unendlich geht gar nicht, dafür extremer Nahbereich. Ich vermute, dass der Zusammenbau nicht richtig geklappt hat, nachdem das Objektiv ja leider schon verbastelt bei mir angekommen ist und der Reparaturbetrieb sein Bestes gegeben hat es wieder zusammen zu bekommen. Ich wollte Unendlich an meinem "Prüf-Windpark" testen, keine Chance.
Mal sehen was morgen am Tag passiert, sonst muss "Plan B" her, denn das Ding ist selten, also wird so schnell nicht aufgegeben.
Auf jeden Fall passt da irgendwas gewaltig nicht. Der Auszug funktioniert einwandfrei, es muss also mit dem Linsensatz etwas nicht passen. Lt. Web ist das ein Siebenlinser, während die normalen "Ennalyte" 135mm und 240mm Fünflinser sind. Leider finde ich nirgends einen Linsenschnitt oder nähere Angaben zu dem Objektiv.
LG
Jörg
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(1) "unendlich" - f 4.5
Anhang 140413
(2) dito - f 22
Anhang 140414
(3) "4,5m" - F 4.5
Anhang 140415
(4) dito - f 22
Anhang 140416
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Wie versprochen, trotz Wind und Regen ein paar Testbilder. Die beste Schärfe wird aktuell bei ca. 1,30 - 1,50m je nach Fokusstellung und Blende erreicht. Bei einer angebenen Naheinstellgrenze von 4,5m wohl geringfügig daneben...
(1) @ f 4.5, 4,5 m
Anhang 140418
(2) @ f 4.5, oo
Anhang 140419
dito @ f22
(3)
Anhang 140420
(4)
Anhang 140421
Das hat mit Auflagemaß nichts mehr zu tun, ich vermute dass eine Linsengruppe falsch herum eingesetzt wurde.
LG Jörg
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Moin Michael,
die Bilder sind OOC, nur auf 1024 Px. Breite verkleinert, aber nicht beschnitten. Ich hatte zudem eine lange Streulichtblende aufgesetzt um Störeffekte auszuschließen.
Ich vermute, das eine Linsengruppe des 7-Linsers vertauscht oder verkehrt herum eingesetzt wurde.
Wenn es ein "normales" Ennalyt wäre, bestünde die Frontgruppe aus 3, die hintere aus 2 Linsen, hier muss aber noch eine Gruppe existieren. Die vordere Gruppe war garantiert nicht draußen und wenn hat die sicher keiner verdreht eingebaut.
-> https://photobutmore.de/exakta/objektive/enna/
Da es das Objektiv für Zentralverschlußkameras gab (M39, SLK) und M42/Exakta für SLR kann es natürlich sein, dass für die enge Eintrittsöffnung der Zentralverschluß-Systeme da ein paar Tricks mehr gefordert waren.
LG
Jörg
Testanordnung auf Manfr. 055 Stativ:
Anhang 140422
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Antwort Enna-Werke
Hallo,
ein Herr Lachmund sen. hat sich bei mir gelemdet (Managing Director) mit folgender Information:
Sie haben keine Unterlagen mehr zu den Objektiven, er hat noch ein "Enna-Taschenbuch" von einem Herrn Voigt, das viele Daten enthalte, vielleicht helfe mir das, er habe selbst aber nur noch ein Exemplar. Immerhin, ein Suchansatz.
Anhang 140434
Anhang 140435
Dann mal suchen - einfach wird das nicht, Lindemanns hatte eines, ist aber verkauft.
LG Jörg
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Zitat:
Zitat von
mhiller
Hallo Jörg,
ich habe mal sehr intensiv die M39 Paxette Familie gesammelt und die dazu passenden Objektive. Ausprobiert habe ich sie alle aber nicht analytisch verglichen oder den Randbereich intensiv geprüft.
Ich suche es die Tage mal raus und hänge es an die Sony A7RII und mache ein paar Offenblenden-Bilder...
Grüße
Michael
So hier ein paar Bilder des Enna 4,5/200 bei Offenblende, mit jeweils dem 100% Crop daraus, die ersten 2 Bilderpaare mit M39 Adapter und manuellem Scharfstellen, das 3. Paar mit demTechart Adapter (AF durch die A7RII) und das 4.Paar zum Vergleich mit dem Zeiss Batis 2,8/135 AF. Das Ergebnis ist ernüchternd...
1. Anhang 140436
Anhang 140444
2. Anhang 140438
Anhang 140439
3. Anhang 140440
Anhang 140441
4. Anhang 140442
Anhang 140443
Das Batis ist schon ein gutes Teil!:clapping
Keine Ahnung wie ich die fälschlich angehängte Grafik wieder weg bekomme...:hr:
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Heute habe ich das Objektiv von Jörg erhalten, zerlegt, analysiert, wieder zusammengebaut und Jörg zurück geschickt.
Beim ersten Blick auf die hintere Linsengruppe - hier die hinterste Linse bereits ausgebaut -
Anhang 140499
fiel mir auf, dass da eine Linse fehlen muss, es befindet sich hinter der Irisblende ein Linsentubus, der leer ist, die hinterste Linse wurde auf den Rand des leeeren Linsentubus gepresst.
Obwohl ich mir da schon sicher war, dass bei diesem Exemplar die zweithinterste Linse fehlt, habe ich das Objektiv zerlegt und die einzelnen Linsen analysiert.
Anhang 140500
Anhang 140501
Anhang 140502
Das Objektiv hatte im Anlieferzustand 6 Linsen, von denen zwei (die zweitvorderste und die hinterste) aus verkitteten Linsen bestehen.
Wenn man den spärlichen Berichten im Netz glaubt, hat das Objektiv aber 7 Linsen, damit ist bewiesen, dass da hinten eben eine fehlt.
Ich vermute, dass der Linsenschnitt im Original so aussieht:
Anhang 140503
Also hat der Vorbesitzer diese zweithinterste Linse wohl beim Herumbasteln an dem Objektiv verloren...
:shocking:
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Guten Morgen,
ein elektronischer Besuch beim Deutschen Patent- und Markenamt ergab für die Firma ENNA Werk Dr. Appelt KG unter dem Stichwort "Fotografisches Objektiv" in den Jahren 1950 - 1970 nur wenige Treffer, von denen folgende NICHT gelöscht (2) waren:
- DE000001049120 - 3.5 135
- DE000001062028 - WW-Objektiv
- DE000001067235 - 4.5 200
- DE000001100313 - 3.5 100
- DE000001102435 - 1.9 35 ?
- DE000001228810 - WW-Objektiv
- DE000001248325 - 4.0 85-240
Da die Patentunterlagen öffentlich sind hänge ich die Auslegeschrift zum 4.5 200 an.
Spannend wie wenig da geschützt worden ist, denn nach diesem Zeitraum und vor diesem Zeitraum kommen drei Objektive f. Mikrofilm und Projektion, das war's. Das 3.5 135 zeigt das klassische Teledesign mit 5 Linsen, dass es ja in verschiedenen Brennweiten und Öffnungen gab, das 3.5 100 kenne ich nicht, das 200er ist ja hier Thema und das Zoom ist auch klar. Die WW's sind eher schwierig einzuordnen, eines könnte das 1.9 35 sein dass es ja gegeben haben soll, die beiden anderen kann ich nicht einordnen. Ich hätte gedacht dass man da mehr geschützt hätte. Ich habe allerdings die Datenbanken zu Gebrauchsmustern etc. nicht durchrecherchiert, nur die Patente.
Das oben angegebene 4.5 200 ähnelt zwar dem Befund von Michael, ist aber nicht gleich. Unterschiede liegen u.a. in der Frontgruppe und der vorletzten Gruppe, die der Fassung nach ein pilzförmiges Konstrukt zweier Linsen ist und in der Patentschrift lediglich eine sehr dicke Einzellinse darstellt. Auch fehlen im Patent die beiden mittleren Linsen aus dem Befund.
Das Patent, auf das sich die Patentschrift als Ergänzung versteht, DE000001049120 ist das des 3.5 135. Das ist demnach das Muster aller 5-Linsigen Ennalyte. Das Patent des 100ers könnte das Muster für die kurzen Teles sein.
LG
Jörg
Anhang 140518
Anhang 140519
Anhang 140520
Nachtrag: Bei den gewerblichen Schutzrechten (Gebrauchs- Marken- und Geschmacksmuster) findet sich noch ein bisschen, wohl weil des nicht patentfähig war und man daher das nächstniedrige Schutzrecht angestrebt hat, darauf gehe ich dieser Tage nochmal ein, da erschließt sich nicht immer sofort um was es geht.