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Draußen mit dem Pentacon Auto 4/200 (and anderen...)
Hi,
seit ca. einem Jahr verwende ich von Zeit zu Zeit mein Pentacon auto 4/200 draußen. Nach Marco Kröger ist es die letzte Objektivkonstruktion von Meyer bzw. Pentacon in Görlitz.
Lange habe ich geweifelt, ob das Objektiv wirklich wert ist verwendet zu werden. Auch wenn hin und wieder ganz nette Bilder dabei waren, habe ich damit auch immer wieder Murks fabriziert.
Hier ein paar Bilder:
Anhang 117885
Strommast, Form der Blende sichtbar...
Anhang 117886
Anhang 117887
Die Bilder sind so direkt als jpeg aus der Kamera gekommen. Für hier nur herunterskaliert.
Soweit so gut; nach meinem Geschmack nicht direkt schlecht. Ein paar weitere Aufnahmen folgen...
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Noch ein paar Bilder:
Anhang 117895
Tüpfelbokeh. Sehr eigenartig. Zumindest interessant. Tritt nicht immer auf, aber doch öfter.
Anhang 117896
Lässt sich auch einsetzen, um was Nebelartiges zu kreieren...
Zuweilen ist das Bokeh auch ok, vielleicht etwas unruhig, aber keine Tüpfel:
Anhang 117899
Anhang 117898
Anhang 117897
Ach ja, alle Bilder sind so aus der Kamera und nur skaliert. Das Objektiv macht tatsächlich vergleichsweise wenig Farbränder (CA).
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So, was sind jetzt die echten Probleme des Objektivs? Irgendeiner der berühmten Fotographen hat ja mal gesagt, dass es kein schlechtes Objektiv gibt, sondern nur mehr oder weniger gute Verwendung eines Objektives.
Zumindest einschränkend finde ich die etwas lange kürzeste Entfernung von 2,7m. Auch habe ich Probleme zu fokussieren; das kann ich mit anderen Objektiven schneller. Vielleicht liegt das teils an der mangelnden Praxis mit dem Objektiv, vielleicht aber auch an der Lichtstärke. Bei 2.8 ist der Punkt schneller wieder aus der Schärfe draußen als bei 4.
Richtige Probleme hatte ich mit dem Objektiv immer dann, wenn unendlich ins Spiel kommt.
Anhang 117900
Obwohl das Bild für hier runterskalier ist sieht man, dass es am Ende des Weges nicht scharf ist.
Anhang 117901
Dafür ist seitlich das Schild ziemlich scharf:
Anhang 117902
Warum? Nun, quasi seit frühester Jugend habe ich die Angewohnheit "hyperfokal" zu fokussieren. Ich habe das Fotografieren zuerst mal mit einer Kodak Retina Klappkamera gelernt...
Ich habe schon bei der Aufnahme gemerkt, dass es in der Mitte nicht scharf ist und habe nochmal auf unendlich fokussiert:
Anhang 117903
Anhang 117904
Jetzt ist das Schild nicht mehr scharf aber akzeptabel. Trotzdem war ich nicht zufrieden.
Nach einigem Nachdenken bin ich draufgekommen, dass schlichtweg die Tiefenschärfenskala des Pentacon ein Problem haben könnte, und ja, es ist wohl auf etwa den Zerstreuungskreis von Mittelformat 6x6 gerechnet. Ich hab dann an einem anderen Tag nochmal fotografiert und habe wieder hyperfokal eingestellt (aber um 2 Blendenwerte versetzt: Blende 16 eingestellt, Tiefenschärfenmarkierung von Blende 8), dann habe ich das bekommen:
Anhang 117905
Anhang 117906
Anhang 117907
Damit bin ich jetzt super zufrieden, für das was das Objektiv kostet...
Ach ja, so schauts durch ein Prakticar 2.4 35 von der gleichen Stelle aus gesehen aus:
Anhang 117908
Findet Ihr das 30er Schild?
Ich wollte eigentlich gegen andere 200er Vergleichen und hatte noch zwei Zooms und das 180er CZJ Sonnar dabei. Bei den Zooms bin ich damit gescheitert hyperfokal einzustellen. Dann habe ich es leider beim Sonnar auch gelassen. Nichts desto trotz habe ich bei diesem Vergleich noch was interessantes bemerkt. => Neuer Post.
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Zitat:
Zitat von
Jan Böttcher
Ich drücke Dir die Daumen und schließe Dich in meine Gebete ein und hoffe innig und von ganzem Herzen, daß Du die Kraft findest, diese Angewohnheit zu überwinden.
In Zeiten von Focus Stacking vielleicht eine überholte Kunst, aber wenn schon alte Linsen dann auch das, auch wenns nicht immer ganz klappt!-)
Anhang 117921
Scheimpflug wäre dann auch noch schön, nur ohne Stativ nicht sinnvoll zu machen und mir daher zu unbequem in der Natur. Und der Schwan würde auch nicht auf mich warten ...
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Hier nochmal ein paar alte Fotos von einer Veranstaltung in Kiel, wo die Nutzung einer hyperfokalen Einstellung "Sinn" macht.
Alle Bilder Tokina RMC II 3.5/17mm. Kamera war eine Canon EOS 5D MK I und alles ohne Blick durch den Sucher, denn die Kamera wurde nur in der Hand gehalten, in etwa ausgerichtet um keine "Schrägbilder" zu erhalten....
Anhang 117928
Und hier sieht man sehr schön, wie schön dies gelingen kann.
Anhang 117929
Da braucht es keinen AF und keinen Sucher, Blende 8, Einstellung bei geschätzten 2 - 10 Metern.... auch wenn der Fuß des Mädchens nun etwas angeschnitten ist, so verliert die Bildwirkung nichts, denn das interessante ist hier die Haltung und Faszination des kleinen Mädchens zu diesem Seltsamen Elefanten, der über das auf dem Dreirad mitgeführte "OMA - Radio" sogar zu ihr sprechen und so auf das Mädel reagieren konnte (Funksender, denn der Sprecher stand in gebührlichem Abstand mit seiner Fernsteuerung und dem Sprech-Headset kaum zu bemerken).
Faszinierend für das Kind und ein Spaß für die umstehenden Leute. Das Arbeiten mit solchen hyperfokalen Einstellungen bei einem Weitwinkel kann sehr viel Spaß machen, weil man sich von der Technik lösen kann und sein Augenmerk voll auf die Abläufe drum herum konzentrieren kann. Das gibt letztlich die besten Schnappschüsse, weil man situativ agieren kann, statt durch einen Sucher zu starren und das interagieren der Handelnden überhaupt nicht sehen kann.
LG
Henry
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Zitat:
Zitat von
DD_Ihagee
Zur hyperfocalen Einstellung des genannten Objektivs bei der gezeigten Motivwahl - die halte ich bei den Skalenwerten 50 bis Unendlich für nicht handhabbar.
Selbst im Nahbereich ist die Skale sehr grob.
VG
Holger
Danke Holger. Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr äußern. Dennoch hier kurz die Art des Einstellens, die von der Beschriftung der Entfernungsskala vom Grundsatz her völlig unabhängig ist und vor allem auch Fehler des Adapters ausschließt:
1. Fokussieren auf den entferntesten Punkt im Motiv und Merken per Bleistift oder anderem Merkmal (Staub, Kratzer etc)
Anhang 117951
2. Weiterdrehen auf Blendenwert. Hier nur als Beispiel 11 (beim "Weg" tatsächlich 8) und Abblenden z.B. auf 16.
Anhang 117952
Man verzeihe mir, dass ich das "hyperfokales Einstellen" genannt habe. Vielleicht wäre "Einstellung nach hyperfokaler Art" angemessener oder ihr habt dafür einen Fachbegriff.
Andreas