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Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm
Nachdem ich zu meinem großen Erstaunen keine Vorstellung dieses "Klassikers" gefunden habe (sollte es doch schon einen Thread geben, den ich übersehen hab, könnte ein Moderator sie je zusammenführen), möchte ich das Objektiv hier vorstellen. Es gab allerdings einen Thread zum Umbau auf Canon EOS, aber sowas muss heute zum Glück ja niemand mehr machen https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=14060
Es wird bei mir ein bisschen dauern, bis die Vorstellung vollständig wird, da ich immer so wenig Zeit habe. Da es hier mit Sicherheit weitere Besitzer des 9-linsigen 24iger Minolta gibt (die MC, MD-I und MD-II Versionen haben ja alle den gleichen optischen Aufbau), wäre es schön, wenn diese auch einige Aspekte beisteuern könnten.
So sieht es in seiner "natürlichen Umgebung" an der Minolta SRT-101 aus (das Bild habe ich schon mal gezeigt)
Anhang 115263
Technische Daten
9 Linsen in 7 Gruppen
Floating Elements
Durchmesser x Länge: 62,2 x 50mm
Filterdurchmesser 55mm
395g (meine Küchenwaage zeigt sogar über 400g an, es ist jedenfalls bleischwer !)
Nahgrenze ca. 30cm
6 Blendenlamellen
Frontlinse dreht sich beim Fokussieren
Baujahr ab 1973
Aus der Bezeichnung MC W.Rokkor-SI (der Buchstabencode steht für 9 Linsen in 7 Gruppen), der Fassung und dem hohen Gewicht kann man sehen, dass es sich um eine frühe Version dieses Objektivs handelt, die jedenfalls vor 1978 gebaut wurde. Die MD-Fassungen sind deutlich leichter und haben möglicherweise auch bessere Vergütungen. Die Seriennummer meines Exemplars ist 2018775. Man sieht ihn an, dass es öfter benutzt worden ist, Blende und Fokus laufen aber wunderbar und die Gläser sind klar.
Großer Nachteil des 9-linsigen 24iger Minolta ist die rotierende Frontlinse, die mit Polfiltern Schwierigkeiten macht und nur flache, schüsselförmige Gegenlichtblenden zulässt.
An der Sony A7II ist es ein ganz schöner Brocken und das Gewicht spürt man deutlich.
Anhang 115264
Ich werde in diesem Test - soweit ich Bildmaterial habe - gelegentlich mal den Vergleich zum Minolta AF 2.8/24mm ziehen, das ich auch habe und öfter benutze. Zu einem richtigen Objektivvergleich reicht es aber nicht, zudem möchte ich das AF irgendwann mal gesondert vorstellen. Daher habe ich den Thread auch nicht unter Objektivvergleiche eingestellt.
Anhang 115265
Das AF ist etwas kleiner (Durchmesser x Länge: 65 x 44mm), viel leichter (215g) und anders optisch aufgebaut (8 Linsen in 8 Gruppen). Der große Vorteil des AF ist für mich nicht der Autofokus, den ich bei einem 24iger nicht brauche, sondern die nicht drehende Frontlinse und die wirksame tulpenförmige Gegenlichtblende. Der große Nachteil ist, dass man es an diesem schrecklichen, unförmigen und batteriefressenden LaEa4-Adapter betreiben muss.
Gruß Matthias
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Schärfe gegen Unendlich - im Vergleich mit dem Minolta AF 2.8/24mm
Ich habe mit meiner Sony A7II Blendenreihen von f2.8 bis f11 sowohl mit dem Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm als auch mit dem Minolta AF 2.8/24mm erstellt. Beide manuell fokussiert mit Hilfe der Fokuslupe der Sony A7II und nach jedem Blendenwechsel neu fokussiert.
Die Ausschnitte sind teilweise nicht ganz gleich, aber ich glaube, man kann schon etwas sehen. Die Ergebnisse decken sich auch mit den Aussagen bei artaphot http://www.artaphot.ch/minolta-sr/ob...nolta-24mm-f28
Die Bilder sind unbearbeitet aus der Kamera.
Zunächst das ganze (nicht besonders schöne) Testbild mit dem Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm
f2.8
Anhang 115266
f8
Anhang 115267
Man sieht die Vignette bei Offenblende, die die Ecken auf dem eh knapp belichteten Bild sehr dunkel macht, sonst sieht man bei Forumsauflösung erstmal wenig.
Und hier die Ausschnitte aus der Bildmitte, dem rechten Bildrand mittig und der rechten unteren Bildecke (leider habe ich es nicht hingekriegt, es durch Kästchen auf dem Vollbild zu zeigen, ich glaube, man kann die Lage der Ausschnitte aber nachvollziehen).
Anhang 115268
Anhang 115269
Bei der Schärfe in der Bildmitte sehe ich keinen Unterschied zwischen den Blenden, sie ist immer sehr gut. Der scharfe Bereich umfasst bereits bei Offenblende einen erheblichen Teil des Bildes, am Rand sieht man aber deutlich den Schärfeabfall und die Ecken sind dunkel und schwach.
Beim Abblenden auf f4 und f5.6 vergrößert sich der scharfe Bildbereich und die Vignette reduziert sich. f5.6 ist bereits gut nutzbar, wenn es nicht auf Schärfe in den Bildecken ankommt. Bei f8 und f11 (zwischen denen ich kaum Unterschiede sehe) ist das gesamte Bild bis auf ein winziges Stück in den Ecken scharf.
Meiner Ansicht nach eine beeindruckende Leistung für ein über 45 Jahre altes Weitwinkel. Kein Wunder das Leitz die Rechnung (mit anderen Glassorten ?) für das Leica-R-System übernommen hat.
Hier noch ein Bild bei f8 mit ausreichender Belichtung in den Ecken, wieder Vollbild und Ausschnitt rechts unten (die verschiedenen Ecken bei meinem Exemplar zeigen kaum Unterschiede, es ist nicht nennenswert dezentriert).
Anhang 115272
Anhang 115273
Man sieht, dass auch bei f8 die äußersten Ecken nicht scharf werden, aber es ist ein wirklich kleiner Bereich. Außerdem sieht man hier violette Farbsäume, v.a. an den Kontrastkanten, die zeige ich aber nochmal richtig. Sie gehen am Rand beim Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm bei keiner Blende ganz weg.
Und nun zum Vergleich, dieselbe Reihe (mit geringfügig anderen Ausschnitten :donk) mit dem Minolta AF 28/24mm. Was man sofort sieht, ist dass die Sony A7II im A-Modus andere Belichtungseinstellungen gewählt hat und erheblich heller belichtet hat. Ich hätte das natürlich unterbinden können, habe es aber bewusst so gelassen, da ich das Phänomen, das bei mir bei manuellen Weitwinkeln ggü. Weitwinkeln mit elektronischen Kontakten zur Kamera regelmäßig auftritt, einmal zeigen wollte. Weiß jemand, woran das liegt ?
Das gesamte Testbild mit dem Minolta AF 2.8/24mm
f2.8
Anhang 115270
f8
Anhang 115271
Und wieder die Ausschnitte aus der Bildmitte, dem rechten Bildrand mittig und der rechten unteren Bildecke.
Anhang 115274
Anhang 115275
Das Minolta AF ist bei Offenblende schwächer als das alte Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm. Es erreicht weder ganz die Schärfe in der Mitte, v.a. ist aber der unscharfe Bereich am Rand deutlich größer und auch in Forumsauflösung im Gesamtbild sichtbar. Die Vignette kann man wegen der unterschiedlichen Belichtungseinstellungen nicht gut vergleichen.
Das Minolta AF holt aber beim Abblenden mächtig auf und ist bei f8 bereits sehr gleichmäßig über den gesamten Bildkreis scharf und bei f11 sind (anders als beim Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm) auch die äußersten Bildecken scharf.
Für mich ist das AF 2.8/24mm daher insgesamt für meinen Einsatz (fast immer abgeblendet in die Landschaft), gerade auch wegen der besseren (aber nicht guten !) Leistung im Gegenlicht, auch wegen der besseren Gegenlichtblende, insgesamt das bessere Objektiv zum Einsatz an der Sony A7II. Aber Spaß macht mir das alte Minolta mehr und ich werde es entgegen meiner ursprünglichen Pläne wohl nicht ausschließlich analog nutze
Ich vermute, dass das Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm auf Film abgeblendet bis in die Ecken scharf wird. Ich benutze es gerade an der Minolta XD-7 mit Fuji Velvia 100 und Kodak Ektar 100. Wenn die Scans gut werden, werde ich die Ergebnisse hier zeigen, die Filme sind sicherlich gut genug, um das Verhalten des Objektivs zu zeigen.
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Gegenlichtverhalten
Ich habe es insoweit gar nicht ausgiebig getestet, das ist aber auch nicht nötig: Das Gegenlichtverhalten meines frühen Exemplars ist einfach schlecht, man muss wirklich aufpassen und die flache Gegenlichtblende bringt wenig.
Ich habe auf Rat von Bessamatic auch mal eine tulpenförmige Gegenlichtblende, die man verdrehen kann, probiert, aber es geht einfach nicht mit der rotierenden Frontlinse. Erst scharfstellen und dann die GeLi geraderücken, klappt bei mir nicht, irgendwas vignettiert dann immer oder der Fokus ist wieder verstellt.
Vielleicht ist die MD-Version im Gegenlicht ein bisschen besser, wenn wirklich bessere Vergütungen verbaut worden sein sollten. Großartig wird der Unterschied nicht sein, vermute ich.
Alle Bilder ohne Gegenlichtblende.
f8 der Kontrastverlust hält sich in Grenzen, aber die bunten Flares sind nicht schön, der Sonnenstern nur ansatzweise ausgeprägt.
Anhang 115363
...und das ganze nochmal bei f11 - wieder Flares und der Sonnenstern wird nicht definiert. Ich mag das, finde die Sonnensterne vieler moderner Objektive übertrieben, aber das ist Geschmackssache. Wieder sehr knapp belichtet, darauf muss ich achten und mehr auf die Schatten belichten.
Anhang 115364
Ebenfalls f8, hier reflektiert das halbe Objektiv, das ist schon heftig.
Anhang 115365
Viel geht nicht im Gegenlicht, hier sieht man das Alter der Optik sehr deutlich.
Ab 24mm abwärts beginnen die Brennweiten, wo die guten Altgläser selten werden. Wenn man das Objektiv nicht - wie ich - an seinen Minolta-Filmkameras einsetzen will, ist das Minolta 2.8/24mm (Neunlinser) m.E. heute nicht mehr wirklich zu empfehlen. Es ist - für das was es kann - einfach zu teuer. Für den Preis den manche eBay-Händler aufrufen, bekäme man schon fast ein modernes Samyang AF 2.8/24mm für e-Mount.
Wenn es unbedingt ein Altglas sein soll, ist das Canon nFD 2.8/24mm m.E. die beste Wahl. Es ist klein und einigermaßen leicht, wird abgeblendet bis in die Ecken scharf und ist - v.a. mit der tulpenförmigen Original-GeLi - deutlich weniger schlecht im Gegenlicht. Zudem regelmäßig wesentlich günstiger zu haben. Es tut mir immer noch ein bisschen leid, dass ich es verkauft habe, aber ich wollte nicht auch noch ein Canon FD-Set aufbauen.
Lutz (dorfaue) zeigt hier übrigens gerade Bilder damit https://www.digicamclub.de/showthrea...l=1#post299905
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Zum vorläufigen Abschluss zeige ich noch ein paar Bilder, dreimal Landschaft einfach so und zwei zum Bokeh (ein paar davon habe ich schon irgendwo gezeigt, aber da findet sie ja keiner mehr).
f8 in die Landschaft - die schönen Originalfarben (na ja - "Original" durch den Sony-Sensor) sind hier allerdings ein bisschen meiner Bildbearbeitung zum Opfer gefallen, links ist schon wieder eine Reflexion, aber keine schlimme. Aber von Eckunschärfe sieht man hier rein gar nichts.
Anhang 115429
nochmal f8, mit Vorsicht geht auch ein bisschen Gegenlicht
Anhang 115430
f8, unbearbeitet, die Farben gefallen mir hier sehr
Anhang 115431
Bokeh ist sicher nicht der wichtigste Aspekt bei einem 2.8/24mm-Objektiv. Und bei 30cm Nahgrenze kommt man auch nicht sehr nah ran, um Hintergrundunschärfe zu bekommen. Aber was ich bisher gesehen habe, hat mich positiv überrascht. Muss mir das aber nochmal systematisch anschauen (und mir in den Beiträgen von Nikolaus - Namenloser - Anregungen holen, wie man das gut zeigt).
f2.8
Anhang 115441
f2.8
Anhang 115442
Gerade das zweite ist kein einfacher Hintergrund und es sieht noch ganz hübsch aus, finde ich. Für ein altes Weitwinkel zumindest...
- Fortsetzung folgt, auf jeden Fall noch mit Resultaten auf Film, vielleicht auch zum Bokeh, wird aber dauern.
Gruß Matthias
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Da ich gerade vor wenigen Wochen das Sigma 24 II eher zufällig auf der A7RII hatte hier mal 2 Spontanbilder, ohne Kunstanspruch und weitgehend unbearbeitete Jpegs. Beide nur auf 5,6 abgeblendet.
Bei strenger Betrachtung fällt schon auf, dass die Ecken nicht wirklich scharf sind, allerdings sind die selten in der Schärfezone. Sonst mag ich es eigentlich.
Falls das zu sehr o.T. ist, bitte wieder löschen.
Gruß
Lutz
Anhang 115538
Anhang 115539
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Verzeichnung
So, um hier wieder zum Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm zurückzukommen, bin ich der Anregung von Christian gefolgt und habe versucht, die Verzeichnung das Objektivs zu dokumentieren.
Dabei tue ich mich schwer, denn da ich praktisch nie Architektur (und wenn dann historische, meist krumme und schiefe Gebäude) fotografiere, achte ich wenig auf die Verzeichnung von Objektiven.
Ich bräuchte daher ein bisschen Hilfe bei der Interpretation meiner Bilder.
Steinmauer aus ca. 2m Entfernung, vielleicht war ich nicht ganz parallel zur Mauer, das ist gar nicht so einfach. Ich würde hier mal sagen, etwas tonnenförmige Verzeichnung.
Anhang 115792
Bürogebäude aus ca. 15m Entfernung - das sieht m.E. nicht so gut aus, ist das eine komplexe "schnurrbartförmige" Verzeichnung (rechtes oberes Eck) oder ist das der Perspektive geschuldet ?
Anhang 115793
Selbes Bürogebäude, anderer Flügel, ca. 10m Entfernung - hier sieht es wieder besser aus, aber ein bisschen "Schnurrbart" sehe ich auch
Anhang 115794
Ziegelmauer aus 2 bis 3 Entfernung - hier sieht alles gut aus
Anhang 115795
Die Mauer gehört zu diesem Gebäude, hier stört - nach Perspektivkorrektur in Darktable - mich keine Verzeichnung, Schärfe passt auch, f8 ohne Nachschärfung und schöne Farben. Ich mag das alte Minolta mittlerweile richtig gerne.
Anhang 115796
Ist das einigermaßen aussagekräftig, was ich zur Verzeichnung gezeigt habe ?
Gruß Matthias
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Und noch zwei Bilder zum Bokeh habe ich, mit durchaus forderndem Hintergrund in unterschiedlicher Entfernung, aber bei harmlosen Licht. Beide Offenblende.
Anhang 115797
Anhang 115798
Ich finde, das sieht bei beiden Bildern ziemlich gut für ein altes 24iger aus. Da das Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm bei Offenblende nicht nur in der Mitte, sondern auf einem erheblichen Teil des Bildes ziemlich scharf ist, eröffnet das Möglichkeiten z.B. Portraits mit viel drumrum u.ä. zu machen. Dabei muss man natürlich aufpassen, dass man keine verzerrten Gesichtszüge und Körperteile bekommt, aber wenn man es richtig anstellt, könnte da schon was gehen. Auch wenn sich die Freistellung natürlich in Grenzen hält.
Gruß
Matthias
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Zitat:
Zitat von
Kielerjung
ich erinnere mich - was dein Test bestätigt - dass das MC SI eine super Auflösung und Mittenschärfe schon bei Offenblende hat, weil es am APS-C der a6000 eine supergute Figur als 35er-Äquivalent machte (im Gegenlicht natürlich auch da nicht). Keine Ahnung, ob ich die Testshots noch habe, ich suche nachher mal danach. Ich hatte mir neulich nach den superguten Erfahrungen mit dem Pergear 1.6/35 auch ein Pergear 1.8/25 zugelegt. Ich habe auch ein 7artisans 1.7/25. Und trotz aller Lobeshymnen sind die 25er für Landschaft selbst bei f8 leider nicht so randscharf, wie ich das beim riesigen und fast 50 Jahre alten Rokkor mit f5.6 in Erinnerung habe. Die moderneren (bekanntlich eher für ASA 200 gerechnete) MD-Varianten wirken wegen der geringeren Auflösungsleistung unschärfer, am 24MP-Sensor der a6xxx-Serie sind die bei Offenblende restlos überfordert, mehr noch als an der A7-Serie. Vielleicht ist das aber auch ein Grund, warum die als MCs immer noch teilweise weit jenseits der 100€-Grenze gehandelt werden (und Altgläser sind natürlich ein Traum in der Fokussierung, aber das wissen wir ja alle).
Viele Grüße
Nils
Eigentlich hatte ich meinen Test ja bereits ad acta gelegt, aber irgendwann im Winter wollte ich dann doch sehen, ob Nils Eindruck sich mit meinem Exemplar bestätigen lässt und das Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm am Crop-Sensor eine gute Figur macht. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Ich finde das nicht. Mit gefallen die Ergebnisse mit meinem Exemplar (das muss man bei einem so alten Objektiv echt betonen) am 24MP-APS-C Sensor der A6000 deutlich weniger als die am vergleichsweise gutmütigen 24MP-Kleinbildsensor der A7II.
Ich habe dasselbe (Nicht-)Motiv mit dem Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm und dem Pergear 1.8/25mm aufgenommen, einmal bei f2.8 und einmal bei f8 und finde das moderne Pergear erheblich besser, auch was CA angeht.
Und dazu kommt noch der Größen- und Gewichtsvergleich: Das Minolta ist schon ohne Adapter deutlich größer als das Pergear und wiegt das Dreifache (!).
Anhang 122764
Man sieht gleich, dass das Minolta ein ganzes Stück weiter ist, als das Pergear, der angegebene 1mm Unterschied in der Brennweite existiert also auch in der Realität. Zoomt man in die Bilder rein (ich hoffe das geht, Auflösung 3000x2000) sieht man beim Pergear bei f2.8 außer in den Ecken schon ordentliche Leistungen und wenig CA (schaut Euch die Bäume und Kräne hinter der Fokusebene an). Das Minolta ist bei f2.8 v.a. auf der rechten Seite deutlich unschärfer und das in einem erheblichen Bereich. Die Leistung erscheint mir schwächen als am Kleinbild-Sensor (wo mir auch keine erhebliche Dezentierung aufgefallen ist). Und in den Bäumen sieht man deutliche Farbsäume. Bei f8 sind die Unterschiede nicht so dramatisch.
Ich werde mein Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm jedenfalls nicht als 35mm-Ersatz am APS-C Sensor der A6000 einsetzen. Dazu ist es viel zu groß, schwer, lichtschwach und empfindlich auf Gegenlicht. Das Pergear ist für mich in jedem Fall die bessere Alternative.
An der Sony A7II wird es - bei geeigneten Lichtverhältnissen bzw. bei Nutzung eines gemeinsamen Objektivsatzes mit meinen Minolta-Filmkameras - seine Einsätze finden. Ich behalte es auf jeden Fall.
Gruß Matthias
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Auf Film gibt es dagegen - außer der fiesen Empfindlichkeit auf Gegenlicht - nichts auszusetzen. Kein Wunder, dass das Minolta MC W.Rokkor-SI 2.8/24mm damals so einen guten Ruf hatte.
Bilder an meiner Minolta XD-7 auf Kodak Ektar 100 bei f8 oder f11, der limitierende Faktor sind hier die m.E. nicht perfekten Scans von MeinFilmLab (von denen habe ich schon bessere Scans bekommen).
Anhang 122770
Gegenlicht :-(
Anhang 122771
Gruß Matthias