Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 6)
Carl Zeiss Vario-Sonnar T* 4.5-5.6/100-300 (CY)
Ich habe mir kürzlich einen lang gehegten Wunsch erfüllt und das oben genannte Objektiv ersteigert, denn ich wollte schon lange wissen, wie gut das Objektiv wirklich ist, "um das sich die Legenden ranken".
Das Objektiv wurde von Zeiss zwischen 1996 und 2005 gebaut und kostete im Jahre 2001 noch 2650€ (Ja, EURO) laut einer Preisliste, die ich gefunden habe. Dagegen sind die "happigen" Gebrauchtpreise schon fast wieder Schnäppchenpreise :-).
Das Objektiv ist aus 12 Linsen in 7 Gruppen aufgebaut, wiegt 925g und ist 14cm lang (bei 100mm, unendlich = kürzeste Länge). Bei 300mm und Naheinstellgrenze (1,5m) ragt das Objektiv 20cm von der Kamera heraus.
Enttäuschend (zumindest, wenn man nicht das Gewicht im Blick hat): Es gibt keine Stativschelle.
Die Blende ist von 4.5/5/5.6 (Anfangsblende bei 100, 200, 300mm) bis 32 in ganzen "stops" einstellbar.
Bei 300mm und 1,5m Objektdistanz erreicht man einen Abbildungsmaßstab von 1:4.
Es ist scharf bis in die Ecken und das bereits bei Offenblende (ok, so offen ist die dann gar nicht), sehr kontrastreich mit tollen Farben und schönem weichem Bokeh.
Bei 100mm ist es zudem in den Ecken und an den Rändern deutlich schärfer als mein 4/80-200. Bei 200mm nehmen sie sich nichts.
Natürlich hat das 100-300 den Bonus auch noch bis 300mm zu zoomen, wo es ebenfalls großartig ist.
Es ist farblich ganz ausgezeichnet korrigiert, ganz besonders bei 100mm. Es weist fast gar keine Farblängsfehler auf. Laterale Farbfehler sind bei 200mm zu beobachten, jedoch unkritisch.
Ich werde versuchen meine Aussagen mit ein paar Bildern zu belegen (die meisten an der A7R III, manche an der A7) maximale Bearbeitung in LR = leichte Korrektur der allgemeinen Belichtung, dann mit "Standardeinstellungen" direkt aus LR exportiert). Verkleinert mit Skript "Web Sharpener" in PS. Auf Blendenreihen verzichte ich, weil ich das bei der Forenauflösung für sinnlos halte. Ihr müsst mich schon beim Wort nehmen. Bei großem Interesse stelle ich den Forenmitgliedern natürlich gerne auch voll aufgelöste Bilder (ohne "Web-Sharpener") zur Verfügung. Nun zu den ersten Beispielen:
1. Schärfe, Kontrast, Bildeindruck:
Anhang 110785
Ausschnitt:
Anhang 110801
Anhang 110786
Anhang 110787
Anhang 110788
Anhang 110789
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
Bokeh
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 6)
Ein paar Nahaufnahmen (z.T. mit Makro-Ringen)
Nahaufnahmen:
Anhang 110795
Anhang 110796
Anhang 110797
Anhang 110798
Anhang 110799
Anhang 110800
Wer's noch genauer wissen will, findet über meine Signatur u.U. Antworten.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Noch ein paar...
Ich war gestern auf Libellen-Jagd. Die Biester mit einem manuellen Zoom bei 300mm im Flug zu erwischen ist nicht so einfach. Zum Glück sind sie scheinbar gestern an mir interessiert gewesen und blieben ab und zu ein paar wenige Sekunden in der Nähe in der Luft stehen. Nachdem ich mich derart, nebenbei etwa 2 Stunden von den Mücken buchstäblich habe fressen lassen, habe ich ein paar brauchbare Bilder bekommen. Meine vorangegangenen Versuche mit dem (von der Brennweite viel kürzeren AF-Objektiv) Sony 1.8/85 waren dagegen viel erfolgloser. Die Bilder sind nach Gusto bearbeitet.
Anhang 110914
Anhang 110916
Anhang 110917
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 3)
Verzeichnung
Bei 100mm:
Ich kann keine nennenswerte Verzeichnung in meinen Testbildern erkennen. Allerdings muss ich sagen, dass ich diese nicht optimal aufgenommen habe. Ich musste die Bilder minimal drehen (eine andere Bearbeitung fand nicht statt). Von meinem Verständnis her dürfte das nichts daran ändern. Eine Verzeichnung müsste (minimal gedreht) immer noch gut erkennbar sein, wenn sie da wäre.
Anhang 111094
Bei 200mm:
Bei beiden Objektiven gleichermaßen: Je leicht kissenförmige Verzeichnung.
Anhang 111095
Bei 300mm:
Das VS100-300 zeigt auch hier eine leicht kissenförmige Verzeichnung.
Anhang 111096
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 8)
Bokeh bei 100mm
Generell gibt's beim Bokeh meines Erachtens nur zwei nennenswerte Unterschiede:
1. Das VS100-300 hat keine Farbsäume im Bokeh, das VS80-200 schon, jedoch fast immer unaufdringlich.
2. Das VS100-300 hat Probleme im direkten Gegenlicht und erzeugt (evtl. gewollt) Flares, die das VS80-200 nicht erzeugt (zumindest nicht indem Maße).
Evtl. kann man mit viel Willen dazu beim VS80-200 noch eine ganz leichte Tendenz zum Swirl erkennen, weil die Spitzlichter zum Rand hin etwas zitronenförmiger abgebildet werden als beim VS100-300.
Hier sind ein paar Beispiele (oben jeweils das VS80-200, unten das VS100-300):
Anhang 111098
Anhang 111097
Anhang 111099
Anhang 111100
Anhang 111101
Anhang 111102
Anhang 111103
Anhang 111104
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 14)
Bokeh bei 200mm
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Noch zwei zum Abschluss
Jeweils aus der Hand (an der A7R III mit Stabi) mit dem VS 100-300 (bearbeitet) und jeweils am (so sagt "man") am "schlechten Ende" bei 300mm:
Anhang 111132
Anhang 111131
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
...hier noch zum besseren Verständnis:
Es geht um diese kleine Linsengruppe am Objektiv.
Die bräunliche leichte Trübung war nur schwer zu erkennen.
Die Auswirkung auf das Bild war leider immens.
Ich habe es erst beim Fotografieren anhand der üblen Ergebnisse bemerkt.