Rexagon Auto MC 2.8/28mm - M42

Möchte ein kleines, recht ordentliches Weitwinkelobjektiv vorstellen. Die Marke ist mir völlig unbekannt, keine Ahnung, wer dahinter steckt. Es handelt sich um das Rexanon 28 2.8 mit M42-Anschluss. Im Web finde ich praktisch nichts zu diesem Objektiv.

Es ist für die Zeit typisch recht ordentlich verarbeitet, natürlich ganz aus Metall mit einem weich und sauber gleitenden Fokusring und gut rastenden Blendeneinstellring. Es hat einen Umschalter für automatische und manuelle Blendenwahl. Die Brennweite liegt bei 28mm, die Blendenwerte lassen eine Einstellung von 2.8-16 zu. Es scheint eine eher moderne Vergütung zu haben, denn es schimmert schon recht kontraststark im Gegenlicht.

Das Objektiv, ein typischer Trödelgrabbel-Mitnehmer für 2€, hat mich in ersten Tests wirklich positiv überrascht und schägt alle Porst, Revuenon und sonstigen Objektive in diesem Bereich, die ich mal hier hatte, locker. Selbst ein Canon und ein Pentax SMC konnten da nicht so recht mithalten, wobei mir heute leider die Übersicht auf meiner Festplatte verloren gegangen ist, so dass ich hier keine Vergleiche mehr anstellen kann. So habe ich die Linse eben noch mal auf meine 5DII geschraubt, um ein paar Bilder für die Vorstellung zu schießen.

Das Objektiv:

Anhang 29949

Anhang 29950

Hier mal ein Vollbild bei F4, unbearbeitet mit mittlerer Schärfung:

Anhang 29951

Daraus der 100%-Crop

Anhang 29952

Der Rest nun alles Offenblendbilder:

Anhang 29953

Daraus der 100%-Crop:

Anhang 29954

Anhang 29955

Anhang 29956

Mit den 2 Euro hast du aber Glück gehabt, da wusste wohl einer nicht, was er verlangen darf.

Es scheint vor allem auf dem amerikanischen Markt verkauft worden sein. Vielleicht ein Cosina?


http://www.youtube.com/watch?v=1xq9nDBVbmA

http://forum.mflenses.com/viewtopic.php?t=32988

http://forum.mflenses.com/viewtopic.php?t=45091

Danke für Die Vorstellung, das sieht wirklich sehr gut aus was Du hier an Bildern zeigst.

Fragen:
welche Nahgrenze hat bitte das Objektiv und wie sieht es mit der Rückseite aus? Gibt es Probleme mit dem Spiegel der 5D bei ∞?

Zitat:

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Zitat von praktinafan

Fragen:
welche Nahgrenze hat bitte das Objektiv und wie sieht es mit der Rückseite aus? Gibt es Probleme mit dem Spiegel der 5D bei ∞?

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Natürlich, hatte ich ganz vergessen. Mit dem Spiegel der 5DII gibt es keine Probleme bei Unendlich. Die Naheinstellgrenze liegt bei ca. 30cm.

Interessant wäre ja jetzt, zu wissen, unter welchem Namen das Objektiv hier in Deutschland gehandelt wurde.

So, wie es aussieht, gibt es zwei Versionen dieses Objektivs: einemal eines, welches sich Rexagon Automatic nennt und eindeutig von Vivitar stammt, wurde in der Bauform auch unter anderem Namen angeboten. Erkennbar an der breiten Fassung für die Vorderlinse. Und dann halt diese hier in der MC-Version. Möglicherweise ist es auch von Vivitar, habe da aber noch nichts vergleichbares entdeckt. Übrigens kenne ich auch die Vivitar-Versionen gut, und die sind eindeutig schwächer als die hier vorgestellte.

Zitat:

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Zitat von Waalf

und eindeutig von Vivitar stammt

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Wie das? Ich dachte, Vivitar ist kein Hersteller, sondern eine Handelsmarke?

Sorry, verliere da langsam einfach den Überblick. Meinte nicht Vivitar, sondern Cosina. Von denen stammt das erstgenannte Rexagon Automatik. Wie auch immer: keine Ahnung, wer das Objektiv gebaut hat. Ich denke, ich halte mich zukünftig aus solchen Spekulationen raus.

Wenn es schön samtweich läuft und in den Ecken scharf ist, ist es meist ein Cosina.
Hat es Ruckler beim Drehen und die Ecken vignettieren bei Offenblende: Tokina.

Ist jedenfalls so meine Erfahrung mit manuellen WWs aus den 70ern.

Zitat:

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Zitat von praktinafan

Wie das? Ich dachte, Vivitar ist kein Hersteller, sondern eine Handelsmarke?

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Vivitar ist keine reine Handelsmarke. Sie hatten sehr wohl einige eigene US Patente auf diverse Objektive eingetragen und damit zum Schutz angemeldet...
Dort sind sehr spezifiziert eingetragen die Linsenschnitte, Radien, etc... eben alles, was man braucht für ein Patent.

http://www.freepatentsonline.com/4087161.html

http://www.google.com/patents/US4258980

http://www.patents.com/us-4182549.html

usw... hier im Forum hatte ich schonmal im Zusammenhang mit irgendeinem Objektiv ein wenig von der Geschichte um die Patente gepostet.


Man kann dies auch schnell überprüfen, in dem man die bei Vivitar oft aufgedruckte PAT. xxxxxxxx - Nummer einfach mal bei Google eingibt. Oft kommt dann der entsprechende Patentstext auch.

Die Firmengründer PONDER & BEST haben sich zunächst ziemlich im Bereich der Vergrößerungsobjektive hervorgetan, dann aber auch eigene Rechnungen (oder der Mitarbeiter) patentieren lassen.

Gleichwohl haben sie nie selbst eine Glasfertigung gemacht, sondern sich die Teile von diversen Anbietern in Japan herstellen lassen.

Erst später kam es dann dazu, das Vivitar immer stärker zur reinen Handelsfirma wurde, die auf dem amerikanischen Markt durch Käufe aus Japan und "Umlabelung" mit dem Namen Vivitar Geld verdiente.

Insofern ist aus meiner Sicht Vivitar beides gewesen... sowohl wurden optische Rechnungen zum Patent angemeldet, als auch starke Handelsaktivitäten mit umgelabelten Produkten entfaltet.

Deshalb ist das oft nicht einfach auseinander zu halten ob nun Konstruktion und Patentierung oder nur Handel. Klar dürfte nur sein, dass sie nie selbst in die Fertigung eingestiegen sind, sondern das - wie viele Unternehmen heute auch - in billiger produzierenden Ländern erledigen ließen.

LG
Henry