Blendenölkondensat oder Fungus?

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30.01.2013, 22:41
Frederik

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Blendenölkondensat oder Fungus?

Bei näherer Betrachtung ist mir an meinem neu ins Haus gekommenen
Industrieglas aufgefallen, daß die inneren Linsen ein paar Tröpfchen haben
und das dort teilweise ein Nebel auf der Linse liegt. Die Linsen wurden als
klar und sauber beschrieben.

Anhang 22970

Anhang 22971

Haltet ihr das für Blendeölkondensat durch die Temperaturschwankungen
oder sieht das in dem organischen Milieu nach Pilz aus?

Das ganze ist bei Durchsicht nicht zu erkennen. Von schräg geschaut
fiel es dann ganz fein auf und ins rechte Licht gerückt kommt es dann stärker
zum Vorschein. Verdammt schwer auf Zelluloid zu bannen und eine Makroaufnahme
im "Dunkeln" auf die hinteren Linsen zu fokussieren.

Wie ist Eure Erfahrung. Läßt sich Blendenölkondensat reinigen oder besser
Rückabwicklung?

Grüße F
31.01.2013, 00:18
Keinath

Zitat:

Zitat von Frederik

..
Wie ist Eure Erfahrung. Läßt sich Blendenölkondensat reinigen oder besser
Rückabwicklung? ...

Das sollte sich schon prinzipiell reinigen lassen. Nur weiß ich nicht ob es bei dem 50er/0.95 nicht eventuell auch zu zentrierende Bauelemente gibt oder andere Feinheiten.
Und das könnte bei ner Eigenreparatur oder nem Fachbetrieb ohne Fachkenntnis dieser Optik zu Qualitätsverschlechterungen führen.
31.01.2013, 06:26
Frederik

Oder doch Fungus?

Danke Keinath,
zum näheren Beschrieb, es geht nicht nur um einen großen und ein paar kleine Spots, sondern auch um einen Nebel, der diese teilweise umgibt. Das sind schon Nebelreflexe und nicht nur Überstrahlungen der Beleuchtung. Nachdem ich Henry's Post zu einem anderen Objektiv gesehen hatte wo er Vergütungsfraß diagnostizierte, bin ich da schon nachdenklicher geworden. Es geht ja doch auch um ordentlich Kohle für das Teil. Was ist Euer Gefühl? :-S
Grüße Frederik
31.01.2013, 06:58
hinnerker

Wenn Du kannst, gib es zurück, da es dann nicht der Beschreibung entsprach oder beteilige den Verkäufer an den Kosten einer professionellen Reinigung.

Hier ist Einigung angesagt und so recht kann Dir diese Entscheidung niemand abnehmen. Gerade bei den so hochlichtstarken Objektiven, kann sich das schon bemerkbare machen, wenn Du einen Dunstschleier zwischen den Gläsern hast.

Die Dinger sind eh schon weich, da braucht es nicht noch eine Milchglas-Scheibe aus irgendeinem verdunsteten Fettanteil ausm Fokusgewinde.

Um die zwei Spots im Inneren würd ich mir keinen Kopf machen, aber Nebel ist nicht wirklich eine schöne Sache bei so einem Objektiv. Dazu ist die Angelegenheit dann doch etwas zu teuer.

Klar sind solche Dinger reizvoll, aber wenn man schon derartiges Geld in ein Objektiv versenkt, weil man dem Reiz der Lichtstärke erliegt, so sollte so ein Objektiv schon in Top Zustand sein.

Ansonsten werde ich in den nächsten Tagen darüber berichten, ob und wie ich ein Meopta Meostigmat 1.0/50mm an die NEX bekommen kann. So ein Teil kann man für extrem wenig Geld bekommen (16mm Filmprojektoren - Objektiv), ich zahlte dafür 19,50 Euro.

Und diese Dinger sind gut..

Hier mal zur Vorstellung von dem etwas "längeren Bruder" die unser Helge geschrieben hat.. da kann man sich einen wunderbaren Eindruck von diesen Teilen verschaffen..

Lies ihn mal komplett durch, denn dort wurde auch der Umbau für die NEX in Bildern gezeigt. Und das nächste wird dann der "kleine Bruder" sein.. das Meostigmat 1/50mm

http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=16803

Zwar haben diese Dinger keine Blende, aber wer kauft sich schon ein hochöffnendes Objektiv um damit dann abzublenden?

LG
Henry
31.01.2013, 08:19
Keinath

Zitat:

Zitat von Frederik

... es geht nicht nur um einen großen und ein paar kleine Spots, sondern auch um einen Nebel, der diese teilweise umgibt. Das sind schon Nebelreflexe und nicht nur Überstrahlungen der Beleuchtung....

Ja klar.
Reinigen der Oberflächen sehe ich nicht als Problem an, sondern halt die Montage dananch.
Ich vermute (!) da bis jetzt keine bleibenden Schäden an der Vergütung.

Allerdings sollte was gemacht werden, der Zustand so wird Dir Kontrast rauben, weil all die tausende Tröpfchen das Licht anders lenken als dies vom Optikdesign geplant ist.
Zudem hätte ich etwas Bammel, ob sich das nicht eventuell doch zu nem Glaspilz entwickelt - dieser Nebel + Punkt inmitten einer nebelfreien Fläche hatte ich glaub ich auch schon in Verbindung mit einem Glaspilz. Muß da mal in meinem Bastel-Bild-Archiv graben.
31.01.2013, 08:42
Keinath

Zitat:

Zitat von hinnerker

...
Zwar haben diese Dinger keine Blende, aber wer kauft sich schon ein hochöffnendes Objektiv um damit dann abzublenden?

Bei den Canon FD 24/1.4, Zeiss 35/1.4, Rokkor 58/1.2, Canon FD 85/1.2 blende ich schon sehr häufig ab, da ich meist nicht sowohl ne hochlichtstarke Optik ohne Irisblende und zusätzlich ein Objektiv ähnlicher Brennweite mit Blende schleppen möchte. Die zwei längeren Optiken nutze ich auch sehr gerne abgeblendet für fast reprografische Aufnahmen wo ich hohe Detailschärfe möchte und bekomme.

Andere sehr lichtstarke Optiken wie z.B das Meostigmat 70/1.0 ohne Blende und andere taugen mir als Effektoptik - mit sehr begrenztem Anwendungsgebiet. Wegen der Einschränkungen kommen die dann allerdings wirklich selten in die Fototasche.
31.01.2013, 09:00
LucisPictor

Zitat:

Zitat von hinnerker

Ansonsten werde ich in den nächsten Tagen darüber berichten, ob und wie ich ein Meopta Meostigmat 1.0/50mm an die NEX bekommen kann. So ein Teil kann man für extrem wenig Geld bekommen (16mm Filmprojektoren - Objektiv), ich zahlte dafür 19,50 Euro.

Bin sehr gespannt! Meist macht ja das Auflagemaß einen Strich durch die "universell nutzbar"-Rechnung. ;)
31.01.2013, 09:24
hinnerker

Zitat:

Zitat von LucisPictor

Bin sehr gespannt! Meist macht ja das Auflagemaß einen Strich durch die "universell nutzbar"-Rechnung. ;)

Jo, Helge hatte ja schon mit seiner PEN das 1/50mm im "Freelensing" an probiert und kam nur bis 50cm.. aber die NEX hat mit einem knapp 2.8mm kürzeren Auflagemaß (so war das glaub ich) dann die Hoffnung bei mir geschürt, dass es mit Bearbeitung des Tubus vielleicht klappen kann, das Objektiv zumindest soweit nutzbar zu machen, dass es die Portraitdistanz erreichen kann.

knapp 3mm näher am Sensor sind schon eine "Hausnummer" im möglichen Entfernungsbereich. Normale Objektive haben bei der Verstellung 7-9mm von fern bis nah.

Ich muss es erst noch erhalten und genau untersuchen, aber dann wäre vielleicht ein verrückter Umbau möglich. Hab da schon eine Idee für den NEX Umbau.. davor steht aber die exakte Vermessung. Solange die Rücklinse sich in dem VNEX Fokus -Tubus "versenken lässt, wäre auch über die Teil-Umwandlung des gesamten Meostigmat Tubus in den Tubus des VNEX zu denken.

Soll heißen, das komplette Linsensystem zu entkernen und in den VNEX Tubus zu integrieren. Da ich ja - durch die Canon - Aspherical Umbauten, bei denen die Rücklinse ebenfalls neu eingefasst werden muss, schon einiges an Erfahrung mitbringe und vielleicht auch für die Linsen des Meostigmat passende Fassungen besitze, ist das auf jeden Fall mal einen Versuch wert.

Wenn denn erstmal der Innere Aufbau mit den mikrometergenauen Maßen für die Linsen ermittelt ist, dürfte es ein leichtes sein, bei einer künftigen Produktion der VNEX Tuben an den notwendigen Stellen das Material so von der CNC Maschine mit in die Tuben zu integrieren, das auch die Linsen dort an den exakt notwendigen Plätzen und Abständen zueinander wieder zusammengesetzt werden könne.

So eine der denkbaren und zu prüfenden Varianten. Dann könnte man dem VNEX Tubus auch im Innenraum noch sinnvolle Aufgaben zuweisen, statt einfach nur eine lange, schwarze Röhre zu sein. Da bleibt aber eben abzuwarten, ob die Radien das hergeben.

LG
Henry
31.01.2013, 10:48
NickB

Zitat:

Zitat von hinnerker

Wenn Du kannst, gib es zurück, da es dann nicht der Beschreibung entsprach oder beteilige den Verkäufer an den Kosten einer professionellen Reinigung.

Wobei man ehrlicherweise beachten sollte das Kondensat auch durch Eigenverschulden aufgetreten sein kann.
Ich nehme doch an, das Objektiv kam in den Tagen, als es sehr kalt war.
Da es ungeheitzt gelagert+transportiert wurde, war es komplett durchgekühlt. Wenn es dann nicht gut verpackt wieder auftaut, kann das schon mal schief gehen!

Aber Einigen ist immer gut. Ich habe kürzlich ein völlig veröltes, klemmendes Objektiv bekommen. Der Verkäufer gab zu es nicht geprüft zu haben und erstattete den vollen Betrag zurück.

LG,
Nick
31.01.2013, 11:10
Keinath

Zitat:

Zitat von hinnerker

Jo, Helge hatte ja schon mit seiner PEN das 1/50mm im "Freelensing" an probiert und kam nur bis 50cm.. aber die NEX hat mit einem knapp 2.8mm kürzeren Auflagemaß (so war das glaub ich) dann die Hoffnung bei mir geschürt, dass es mit Bearbeitung des Tubus vielleicht klappen kann, das Objektiv zumindest soweit nutzbar zu machen, dass es die Portraitdistanz erreichen kann.

knapp 3mm näher am Sensor sind schon eine "Hausnummer" im möglichen Entfernungsbereich. Normale Objektive haben bei der Verstellung 7-9mm von fern bis nah.

Nex hat 18,25, µ4/3 hat 20mm Auflagemaß, also 1,75mm Gewinn.
Wenn man auf 50cm (Annahme von ~Frontlinse) mit der µFT kommt - also Optikrückseite an Bajonett angelegt, dann würde ich bei der Nex eine Entfernung von 70cm erwarten - bei einer vereinfachten Rechnung (Prinzip der dünnen Linse, da keine Information zur Hauptebenenlage).

Zitat:

Zitat von hinnerker

..
Wenn denn erstmal der Innere Aufbau mit den mikrometergenauen Maßen für die Linsen ermittelt ist, dürfte es ein leichtes sein, bei einer künftigen Produktion der VNEX Tuben an den notwendigen Stellen das Material so von der CNC Maschine mit in die Tuben zu integrieren, das auch die Linsen dort an den exakt notwendigen Plätzen und Abständen zueinander wieder zusammengesetzt werden könne. ...

Schönes Vorhaben - extrem reizvoll, ne eigene Optik-Fassung :yes:
Was ähnliches geht mir bei ner 2,5kg Kinoprojektionsoptik im Kopf rum - aus Gewichtsgründen. Allerdings schiebe ich da ne gescheite Lösung weit nach hinten, mit meinen Mitteln kann ich die benötigten Gewinde nicht schneiden, und komme überhaupt auch nicht auf den Durchmesser - und an die Vorschraubringe mag ich gar nicht denken.

Beim längeren Bruder des Meostigmat 50mm/1.0, dem 70mm/1.0 ist mir aufgefallen das zumindest eine der Linsen sehr genau in die Fassung eingepaßt wurde - da mußte ich mit dem Heißluftfön ran, ich glaube zur Montage. So enge Toleranzen in der Fassung sind mir noch nicht allzu oft untergekommen.
31.01.2013, 11:25
Frederik

Mal gespannt was die in Kreuznach sagen werden

Dnke für Eure Hinweise. Alles verpackt für die Firma Schneider in Kreuznach.
Sollen die mal einen Kostenvoranschlag machen und sagen was noch wie zu
retten ist. Wegen Paypal Garantie mache ich mir bei "Linsen klar und sauber"
erst mal keinen Kopf.

Spannend was ihr da so macht. Ich bin gespannt auf die Ergebnisse. :clapping

Grüße Frederik
31.01.2013, 12:40
Keinath

Ich bin da gespannt was Schneider Kreuznach dazu sagt - und (gerne per PM) was es kosten soll.

Meine Idee mit der eigenen Objektivfassung ist zwar schön, aber mit meiner Werkstatt momentan nicht realisierbar.
Schon allein die Vorschraubringe in der Fassung haben z.B. ~100mm Durchmesser und 6mm Dicke und Tiefe - aber ich werd nirgends ein Rohr finden mit Innendurchmesser 90, außen 100 in der Länge ~10mm. Sondern dann mit Glück 100mm Länge, oder wohl eher auch noch andere Durchmesser.
Zudem kann ich so nen Ring den ich auch außen spannen müßte, wohl nur bis ~65 mm Durchmesser bearbeiten.
Für den Schneckengang müßte ich ein mehrgängiges Gewinde mit sehr großer Steigung schneiden - doppelt Unmöglich mit meiner momentanen Ausrüstung.
31.01.2013, 12:45
hinnerker

Zitat:

Zitat von Keinath

Nex hat 18,25, µ4/3 hat 20mm Auflagemaß, also 1,75mm Gewinn.
Wenn man auf 50cm (Annahme von ~Frontlinse) mit der µFT kommt - also Optikrückseite an Bajonett angelegt, dann würde ich bei der Nex eine Entfernung von 70cm erwarten - bei einer vereinfachten Rechnung (Prinzip der dünnen Linse, da keine Information zur Hauptebenenlage).

Richtig, der Vorteil beim E-Anschluss ist der deutlich größere Durchlass in das Kameragehäuse als bei µFT.

Um kompatibel in den Meopta Club 16 Projektoren werkeln zu können, musste natürlich der Tubendurchmesser bei 52,5mm gehalten werden, damit es ebenfalls in dessen Fassung passt wie das 1.4/70mm. Das war wohl auch für andere 16mm Projektoren ein Quasi-Standard.

Die hinteren Linsen im 1.4/70mm haben einen Durchmesser von 40mm.. der VNEX Tubus im hinteren Bereich 40,5mm. Das würde so erstmal nix werden, da auch die Gewindetiefen noch vom Fokuswendel abzuziehen sind.

Meine Hoffnung aber ist, das die Rücklinsen im 1/50 aber Durchmesser geringer ausfallen und/oder eben noch 1-2 mm am Meostigmat selbst zu gewinnend sind.

Vorbedingung wären:

1. der Durchmesser der Linsen ink. des neu zu fertigenden Tubus überschreitet nicht 41mm

Wäre das gegeben, so könnte auch - anders gewendet - der M39 Adapter des VNEX mitsamt Inlet ohne den Fokuswendel genutzt werden, um das Objektiv deutlich näher an den Sensor zu bringen. Die Stifte, an denen der Wendel des VNEX Tubus hochläuft, könnten dann unter Umständen an der im Objektivtubus eingelassenen Wendelfurche herein- oder herausgedreht werden. Damit wäre dann eine Fokussierung von Unendlich bis in den begrenzten Nahbereich möglich..

Der Innenbereich eines solchen Zebra Adapters aus dem VNEX könnte komplett genutzt und noch viel weiter aufgedreht werden. Dazu müssten dann lediglich im 4mm Aufbau für die Wendelstifte noch 4 vertikale Bohrungen und Gewinde für einen neue Verbindung zum Adapter angebracht werden, weil das Inlet nun auf fasst 50mm ausgedreht werden könnte, um die Wendelführung wieder am Zebra zu befestigen. War das Inlet bislang wie in einem T2 Adapter mit 3 Schrauben eingeklemmt, würde es dann von Oben mit dem Zebra Adapter verbunden und könnte so im Lochdurchmesser sogar passend für den eigenen 1.0/50mm Meopta -- Tubus gemacht werden.

Nur der Rücklinsendurchmesser ist nun die alles entscheidende Frage bei diesen theoretischen Überlegungen, die man natürlich immer schon gern mal anstellt, wenn das Objektiv noch nicht eingetroffen ist.

LG
Henry