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Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Moin,
an dieser Stelle mal wieder eine Doku der besonderen Art.
Anlass ist, dass ich nun unverhofft selbst zu einem dieser Exemplare gekommen bin. Vor dem Umbau hat der liebe Herrgott aber erstmal "kräftig" Reparaturarbeit auf mich zukommen lassen. Diese sind nun so gut wie abgeschlossen, so das der Umbau vonstatten gehen konnte.
Mein Dank für diesen unverhofften "Schatz" gilt unserem FD-Ler.. Danke für die Vermittlungsarbeit in dieser Sache.
Es geht um Canons "Supertele" aus der nFD Reihe, dem Vorläufer des Canon EF 2.8/300mm L.
Beginnen wir zunächst einmal mit den Grunddaten dieses Objektives.
Brennweite = 300mm
Lichtstärke = f2.8 !
Aufbau: 9 Elemente in 7 Gruppen, davon 1 Schutzglas in der Front, 1 UD Glas (Ultra Low Dispersion) und ein Fluorite Element.
Blendenreihe von 2.8 - 32
Zur Konstruktion gehörender Einlegefilter in 48mm
eingebaute Streulichtblende, die bei Bedarf mit einer Extension, die auch für das 500mm benutzt wird, verlängert werden kann.
Kampfgewicht = über 2.300 Gramm.
Canon hat bei den Telekonstruktionen aufgrund der verbauten riesigen Gläser bereits in den Vorgängerversionen die sogenannte Innenfokussierung eingeführt und hier konsequent weitergeführt. Statt, wie bei anderen Konstruktionen, die gesamte "Glasmasse" zu bewegen, wird nur eine Linsengruppe innen in einer den Schneckengängen der Zooms ähnlichen Konstruktion bewegt.. ich werde das noch zeigen.
Bevor ich dahergehe, und den Umbau stückchenweise mit den Bildern und Grundgedanken erläutere, hier erstmal Bilder von den zu zerlegen Einzelkomponenten, die auch bei Reparaturen, wie ich sie durchführen musste, nützlich sind, und in die ich das Objektiv in Bezug auf den Umbau logisch zergliedert darstelle. Es wird also einerseit eine Umbaudoku, aber auch eine "Inhaltsbeschreibung".. sprich Reparaturanleitung.
Zur Zeit stehen zwei von diesen Geräten hier bei mir herum. Das erste ist nach der Reparatur nun umgebaut, das Zweite wird folgen.
Aber sehen wir uns das mal genauer an.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...omenklatur.jpg
Nun haben wir schon fast die Hälfte gesehen, grins
Also müssen jetzt für die weitere Schilderung die Teile einen Namen bekommen und logisch untergliedert sein. So ist das Objektiv auch konstruiert worden.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...cht-28_300.jpg
Das Objektiv läßt sich, wie die roten Striche verraten, in 3 Bereiche unterteilen..
Die Striche zeigen auch, das dieses Objektiv an genau diesen Trennlinien in 3 Baugruppen direkt mechanisch zerlegbar ist.
1. Endteil, der das Blendenmodul in sich und das nFD Bajonett an sich trägt
2. Der Fokussierungsteil mit dem Entfernungsbegrenzer.. Mit ihm kann der Endanschlag der Innenfokussierung begrenzt werden. Kennen wir von den EF Objktiven dieser Klasse, die habe da einen Schalter, der den AF Bereich reduziert, damit eine schnellere Fokussierung erreicht wird.
3. Darunter befindet sich die Einheit, welche die Großlinsen aufnimmt und die ausziebare Sonnenblende birgt. Anzumerken ist hierbei, das es sich bei dem ersten Element, also der Frontlinse um ein Schutzglas handeln soll, das optisch neutral sein soll.
Diese Frontlinse hat einen Durchmesser von 102mm !!!
Beginnen wir den Auseinanderbau mit dem für einen Umbau wichtigsten Teil, dem Endstück..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...-tubusteil.jpg
Es wird, wie man sehen kann, mit dem Verriegelungsring vom Fokusteil abgedreht, in dem vorher 3 Madenschrauben aus ihren Löchern entfernt werden.
In dem abgenommenen Endstück befindet sich das eigentliche Blendenmodul.. Dieses ist gegen den nFD Mount mit 4 Schrauben befestigt... Bevor wir dieses Modul nun für die neue Blendenmimik präparieren, müssen noch einige Vorarbeiten erledigt werden.
Hierzu gehört es, die Halter der Filterschublade für den 48mm Einlegefilter zu entfernen. Dies geschieht nach Herausnehmen der Filterlade mittels 4 kleinen Schrauben, die unter dem Dichtungsgummi angeordnet sind..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...on/beschr3.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...entation/4.jpg
Und so sehen die Klammer aus, die dadurch entfernt werden und die Schublade in korrekter Position im Strahlengang halten...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/beschr4a.jpg
Diese Teile fliegen dann erstmal im Blendenmodul herum, das wir aber noch nicht herausbekommen, weil der komplett Mount entfernt werden muss.
Dummerweise ist das Blendenmodul am innersten Punkt mit seiner LIchtfalle mittels 4 Schrauben verschraubt, die zunächst durch die geöffneten Blendenlamellen hindurch entfernt werden müssen.
Dies Lichtfalle wiederum ist gegen den nFD Mount verschraubt.. aber mehr dazu später, weil dieser Lichtfalle als Fixierung des Blendenmoduls eine besondere und herausragende Rolle zukommt.
Hier ein Bild von den im Inneren liegenden Schrauben..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...on/beschr7.jpg
Nach dem Entfernen dieser 4 Schrauben, wenden wir uns dem nFD Mount zu, welcher ebenfalls entfernt werden muss.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...on/beschr1.jpg
Der FD Mount wird folgendermaßen entfernt:
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...on/beschr8.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...on/beschr9.jpg
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/beschr10.jpg
HIER BITTE BEACHTEN, DAS AN DEM ENTNOMMENEN TEIL mit dem Schließhebel der Blende,
auch der stehende Teil der Blenden-Modulbefestigung (gleichzeitg das Ende der Lichtfalle für die Hinterlinse) entnommen wird, der das gesamte Blenden-Modul "in place" hält.. wird später noch wichtig werden !!!
Da sitzen die 4 Löcher für die 4 Schrauben dran, wir anfangs durch die geöffnete Blende hindurch entfernt haben.. Sie sorgen dafür, das der innter Korpus mit der Blendenplatte im korrekten Abstand zur Hinterlinse gehalten und gegen verdrehen gesichert ist.
Dieser Umstand ist später bei dem neuen Mechanismus der schwierige und problembehaftete Teil des Umbaus. Diesen inneren Blendenträger wieder in eine "fixierte" Lage zu bringen ist nämlich nur mit viel Aufwand und großem Gerätepark machbar. Deshalb kommt hier erstmalig bei einem Umbau "Heißkleber" zum Einsatz, der das Blendenmodul später fixiert.
Aber erstmal weiter..
Alles, was sich darunter an Kleinteilen befindet, muss ebenfalls herausgenommen werden und kann beiseite gelegt werden..
Nicht jedoch, ohne ein Foto davon zu machen, denn der Umbau soll reversibel bleiben. Damit ist die genaue Einbaulage beim Ausbau zu dokumentieren.
Kommen wir nun zu dem nächst wichtigen Teil des Unternehmens, den mit 4 Schrauben befestigten
Rahmen des nFD Mounts.. diese 4 Schrauben entfernen..
Hier das Bild dazu..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/beschr11.jpg
Nun liegt unser Blendenmodul offen vor uns.. und kann bearbeitet werden.. grins.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/beschr18.jpg
Bei der Gelegenheit gleich mal schauen, ob es einen hier im obigen Bild gezeigten Umlenkring für die spätere Blendenumlenkmimik gibt.. in diesem Falle passt ein T2 Innenring von folgendem Adapter..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/beschr17.jpg
Der innere Teil des Adapters hat etwa das geforderte Maß..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/.../beschr17a.jpg
Und weil das so schön passt, gleich mal nach einem passenden Hebel geschaut, der den ab eben abgenommenen FD Mount hängenden alten ersetzen kann.. Die gesamt alte nFD Mimik, die wir herausgezogen habe, soll unangetastet bleiben..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/beschr19.jpg
Nun haben wir aus dem Fundus den Hebel eines alten Tokina FD Zooms gefunden.. klasse.
Doch bevor wir so einen Hebel verbauen können, müssen wir erstmal weiter "abrüsten"..
Der im nächsten Bild gezeigte Hebel muss entfernt werden.. Bei der Gelegenheit nehmen wir zum "Ablängen" des neuen Hebels auch gleich die Blendenplatte ab, die mit 3 Schrauben am Blendenmodul befestigt ist.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ntation/14.jpg
Er wird simpel abgeschraubt und beiseite gelegt.. nicht mehr notwendig.. wie alle bisher gezeigten Teile.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ntation/15.jpg
Nun "Längen" wir den neuen Blendenhebel ab.. dazu wie gesagt, die Blendenplatte herunterschrauben um die exakte Länge minus 1mm zu kürzen.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/beschr21.jpg
Danach geht die Blendenplatte wieder an das Modul.
Fortsetzung folgt im zweiten Teil.. hab wunde Finger..
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hallo Henry,
dann pflege mal Deine Finger, damit wir noch mehr über den Umbau erfahren können!
Sehr schönes Teil, bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht!
LG
Rudolf
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hallo Henry,
absolutes Traumobjektiv welches du da fit machst, langsam bekomm ich richtig Lust auch ein paar FD'ler umzubauen :-) zum Glück fehlt es mir an Werkzeug in meiner Wohnung.
Hast du eigentlich einen "Masterplan" für den Umbau oder schraubst du immer drauf los? Sieht bei jedem deiner Beiträge immer so gezielt und geordnet aus.
LG Pascal
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hallo Pascal,
ja und nein auf die Frage nach dem Masterplan..
Viele Komponenten gleichen sich, andere wiederum nicht. Einen endgültigen Masterplan gibt aber erst das zerlegte Objektiv und das Verständnis der mechanischen Dinge, was da wie ineinandergreift. Eigentlich ist jedes Objektiv, das man erstmalig umbaut ein "Prototyp" in der eigenen "Hirnschmalz-Kiste".. da wollen Lösungen für Probleme gefunden werden, die mit den "Heim-Mitteln", also einem Dremel, einem Vorrat an Schrauben, Objektivleichen, Adaptern und diversen Tools wie GEwindeschneiden etc.. erst im Moment, wenn sich ein Problem auftut, gelöst werden können. Dann muss eventuell neu gedacht und ausprobiert werden. Wenn man ein Objektiv aber schonmal offen hatte, dann wird vieles einfacher.
Aber zurück zum Umbau..
Wir haben nun gesehen, wie das Tubusende mit dem Blendenmodul verbunden ist, wie es ausgebaut wird und wie der Lösungsanzsatz aussieht, den ich für dieses Teilproblem nochmal in einem Bild zeige.. die Umlenkung der Schließbewegung der Blende über den T2 Ring..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/beschr22.jpg
Letztlich hat es mit dem FD Mount genauso funktioniert, ist aber nicht mehr am Objektiv. Also muss hier ein Workaround her, der dies "abbildet"... Durch Drehen des T2 Ringes können wir die Blende nun öffnen und schließen.
Nun muss aber diese "Drehbewegung" an den aussen befindlichen Blendenring übertragen/gekuppelt werden..
Nichts leichter als das..
Zunächst zwei Werkteile suchen, zuschneiden etc..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...lungsteile.jpg
Die beiden Teile sind wieder mal nach entsprechender Suche aus dem Fundus gewonnen worden.
Das rechte Stück ist Teil einer Geradführung eines alten 135mm Revue oder Exakta Teles..das linke Teil eine Mitnehmergabel.
Beide Werkteile werden dann nachher so bearbeitet, das dabei die folgende Kupplung herauskommt:
Hier Blendenmodulseitig.. wobei, wie im Bild zu lesen, noch zwei Gleitlager hinzugefügt wurden, um den T2 Ring in Position zu halten, damit dieser nicht verkannten kann und einen entsprechend leichten Lauf ohne viel Reibung hat. Vorher liefen die Drehkränze im alten FD Mount in tollen Kugellagern.. mechanisch natürlich ein Traum, aber hier nicht machbar...
Der im Bild gezeigte Kupplungstift wird die Drehbewegung des Blendenringes aufnehmen und weiterleiten..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...g_kupplung.jpg
Dies sieht dann im fertigen Zustand so aus.. die Blechlasche, die in die Form einer Gabel geschliffen und am Blendenring verschraubt und geklebt wurde, greift nun den Kupplungsstift des T2 Ringes, den wir gesehen haben.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ngkupplung.jpg
Damit haben wird die Drehwegsübertragung abgeschlossen und die Blendensteuerung im Objektiv wieder gangbar gemacht.
Zumindest theoretisch. Praktisch sind da noch zwei weitere zu klärenden Punkte.. wie soll das Blendenmodul nun im Tubusendteil fixiert werden, nachdem der FD Mount (an dem er vorher hing mit den 4 Schrauben) vom Objektiv "runter" ist..?
Um diese Kernfrage geht es in der nächsten Folge.. (an Marcus.. da sind wir dann bei der Frage des "Andrucks"...grins)
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Zitat:
Zitat von
hinnerker
...Dieser Umstand ist später bei dem neuen Mechanismus der schwierige und problembehaftete Teil des Umbaus. Diesen inneren Blendenträger wieder in eine "fixierte" Lage zu bringen ist nämlich nur mit viel Aufwand und großem Gerätepark machbar. Deshalb kommt hier erstmalig bei einem Umbau "Heißkleber" zum Einsatz, der das Blendenmodul später fixiert.
...
Na, jetzt bist Du auch bei Heißkleber gelandet :-)
Bei der Problemlösunghilfe Deines ersten FD 300er Umbaus habe ich den Heißkleber zur Blendenfixierung bei meinem FD 300/2.8 Bajonett-Umbau erwähnt, da warst Du ja noch kein so Fan von :-)
Jetzt beim Canon FD 400/2.8L Umbau habe ich mit der inzwischen vorhandenen Drehbank was dafür gedreht um vom Heißkleber wieder wegzukommen.
Schöne ausführliche Doku, jetzt verstehe ich den Weg wie Du die Blende überträgst!
Ich bin sehr gespannt auf die weitere Dokumentation!
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hallo Markus, ich bin da auch heut noch kein Fan von und ich grübel noch über einen Workaround..
Es gibt hier mehrere Lösungsansätze.
Doch dafür braucht man erstmal das exakte Mass, wie weit die eigentliche Blendenplatte im Tubusende sitzt. Also den Abstand zur Rücklinse..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...standsmass.jpg
Wie zu sehen, ca. 4,25-4,3mm
1. Ein eingelegter Ring, der von der Dicke her so beschaffen ist, das er die Blendenplatte des Moduls exakt auf diesen geforderten Abstand bringt und gleichzeitig sowohl über die Rücklinse gestülpt werden kann, dabei aber die Blende nicht in der Schließbewegung hindert, da es hier später um den Andruck beim Zusammenbau von Endtubus und Fokuseinheit mit dem Verriegelungsring gehen wird. ...
Hier zwei Bilder dazu..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...standsring.jpg
Hier ist ein passender Ring aus dem Fundus gefunden... er passt vom Durchmesser gut über die Rücklinsenfassung und bringt die Blendenplatte auf den gewünschten Abstand von 4,3mm..
Und so kommt der Ring auf der Blendenplatte zu liegen.. (hier ist auch gleich Möglichkeit 2 , die Verklebung gezeigt)
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...auf-blende.jpg
Wie man hier sehen kann, hab ich mich aber bei meinem Exemplar für die Verklebung entschieden..
3.
Es gab noch einen dritten Weg, nämlich durch die Adapterwahl und Abtrennen des Restteils der Lichtfalle vom FD Mount, den Restteil an einem M39 Adapter von innen mittels zweier Schrauben durchzuschrauben, jedoch hab ich diese Alternative wieder fallen gelassen, weil sich herausstellte, das die Lichtfalle und das enge M39 Gewinde des Adapters zu reichlich hohen Vignettierungen führten.
Einen 4 Weg kann ich mir über das einbringen einer weiteren Platte vorstellen, die im inneren des Tubusende gegen zwei von den 6 Schrauben gehalten wird. Aber das zeige ich hier nicht, weil dafür eben eine Drehbank und entsprechende Ausstattung erforderlich sind.
Also bleibt es bei meinem Exemplar hier bei der Verklebung, bei denen ich nur die Schraubenköpfe gegen die Tubuswand verklebt habe. Die Wande und Schrauben wurden vorher mit Aceton fett und staubfrei gemacht und mit Pattex Klebesticks heißverklebt. Fixiert das Modul hervorragend und man kann den Heißkleber zur Not auch wieder entfernen. Wichtig für den Erhalt der Reversibilität.
Es hat auch insgesamt einen Vorteil bei dieser Art der Blendenkupplung:
Dadurch, dass das Blendenmodul sich drehen kann, läßt sich die Blende natürlich sehr fein justieren durch leichtes verdrehen mit anschließendem Fixieren, wenn die Schließwinkel erreicht sind. Die mechanische Genauigkeit wird dadurch noch etwas "anpassbar"..
Die Version mit dem Andruck würde folgendermaßen funktionieren:
Dadurch das wir mit der Drehkranzverriegeleung, die den Tubusendteil ja mit der Fokuseinheit verbindet ein Gewinde über ca. 4mm haben, würde mit dem Einlegering das innere Blendenmodul weiter Richtung Mount "gedrückt" werden. Der Anschlag des Blendenmoduls läge dann nicht mehr bei 4.3mm sondern würde maximal bei 5,5mm liegen, also rund 2mm weiter in Richtung Mount in das innere wandern.
Gleichzeitig sorgt die Verschraubung mit dem Drehkranz zwischen Tubusende und Fokusierungsmodul beim Zusammenschrauben für einen Gegendruck, welcher das Blendenmodul Quasi beim Einschrauben "festklemmt".. Dies hat allerdings zwei entscheidende Nachteile..
1. Ist die Blende rund 2mm aus der vorgeschriebenen Position
2. wird die Hoch-Querformat-Umstellung etwas erschwert.
Aus dem Grunde hab ich mich nach der ungefähren Justage des korrekten Schließungswinkel der Blende durch verdrehen des Blendenkörpers im Tubus für die Verklebung an den 3 Punkten entschieden. Hält auch gut.. werde noch einige Tage lang testen, ob dies praktikabel ist, bevor ich den zweiten Umbau mache..
Fortsetzung folgt..
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Apropos Vignettierungen mit den Adaptern.
Bei meinem Umbau hab ich mich, wie beim ersten Exemplar vor ein paar Monaten, für einen Olympus auf EOS Adapter entschieden. Es könnte vermutlich auch ein M42 Adapter ohne Kragen genügen, jedoch hatte ich nur Exemplare mit Kragen zur Verfügung. Zudem ist der Oly Adapter mit 2mm dick genug, um die Großkopfschrauben aufzunehmen.
Baumelt ja immerhin einiges Gewicht dran.
Gut, kommen wir nun zur Adapter-Mimik.
Als vorbereitende Arbeit gilt es nun, den alten Mount eines nFD Objektivs abzutragen... hier erstmal ein Bild des Mount... dieser muss von allen überstehenden Dinge befreit, sprich abgeschliffen werden. Dies ist erforderlich, weil die originalen Schraubstützpunkt unter halb des Blendenringes liegen und eine direkt aufgebrachte Adapterplatte den Blendenring festsetzen würde. Deshalb benutze ich einen nFD Mount eines alten Objektivumbaus und schleif den ab. So hat es den Vorteil das auch gleich Originallöcher vorhanden sind.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...unt-abtrag.jpg
Was dann nachher so in etwa aussieht....
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...rschneiden.jpg
Aufgrund der breiten und weiten Auflageflächen die sich so ergeben, kann ich überall die neuen Bohrungen und Gewinde einbringen und direkt mit dem korrekt ausgerichteten Olympus Adapter mit einem 1mm Bohrer die Löcher frei setzen. Vorzugsweise hab ich dies in der Nähe des Sitzes der Originalschrauben gemacht, da hier eine höhere Festigkeit zu erwarten ist, als an dem etwa 2 mm dicken, frei schwebenden Auflageteilen...
Es hält hervorragend und auch entsprechend hohe Zugkräfte und Scherkräft sind ohne Probleme..
Wie man auf der Wiederholung eines Fotos sehen kann, passt soweit alles "perfekt".. damit ist der eigentlich Umbau abgeschlossen.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ngkupplung.jpg
Ich zeige nun noch die für einen Rückbau gesammelten und aufbewahrten Teile, die nicht verbaut wurden, aber jederzeit nach der Entfernung der T2 Umlenkungsmimik (Blendenkupplung) auf die Blende und dem Entfernen der Klebepunkte sowie dem Wiedereinsetzen des Ablendhebels eingesetzt werden können.
Mit der Rückinstallation des nFD Mounts wäre das Objektiv quasi wieder im Originalzustand. Die auf dem Foto nicht sichtbaren Teile wurden im Objektiv weiter benutzt wie die 4 Mountschrauben und die als Gleitlager dienende Verschraubung des ausgebauten Blendenhebels.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ibel-teile.jpg
Damit ist dieser Umbau soweit abgeschlossen. Der Zusammenbau erfolgt in der umgekehrten Reihenfolge des Zerlegens.
Morgen werde ich, die Zeit vorausgesetzt, den Beitrag um eine Zerlegung in die optischen Bestandteile erweitern und die bei meinem Exemplar aufgetretenen, erheblichen Probleme und deren Reparatur zeigen. Quasi eine Reparaturanleitung mit Öffnen der optischen Baugruppe, Gleitlagerschäden und vagabundierenden Metallmuttern sowie Fungus im Anfangsstadium. Dort zeige ich die bislang erreichten Teilziele und die verbliebenen Probleme...
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Um es mit den Worten von Mr. Spok zu sagen... Faszinierend!
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Zitat:
Zitat von
TheSoulhunter
Um es mit den Worten von Mr. Spok zu sagen... Faszinierend!
Danke..
Ich will nun ein wenig über den Ursprungszustand bei Lieferung des Objektivs sprechen..
Es hatte verglichen mit dem zweiten hier bei mir stehenden Objektiv doch einige erhebliche Mängel, die ich zunächst einmal aufzähle.. nur stückchenweise wurden diese bemerkbar.
1. kosmetisch schon einiges an Abrieb.. im Vergleich zum TOP Exemplar das hier stand.
2. der Tubusendteil hatte fast 4mm Spiel um die eigene Achse.. es wurde bereits einmal versucht, mit einer zusätzlichen Hilfsschraube dieses Spiel zu unterbinden.. ein unsinniger Versuch.. hier ein Bild, das den Unterschied der beiden Objektive und die nachträglich eingebrachte Hilfsschraube zeigt.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...nten_spiel.jpg
3. die Innenfokusierung hatte über 1 mm Spiel beim Fokusieren, d.h. fokussieren war ziemlich schwierig, weil man den Fokus-Punkt nicht genau "in der Hand" hatte, sondern immer um den Punkt "herumeierte".. Normalerweise soll der Fokusring stramm der Bewegung folgen, dabei aber geschmeidig sein.. mit dem Spiel, das ich ja bereits von anderen FD Objektiven wie dem FD 2/28mm SSC kennen lernen durfte, lag der später bestätigte Verdacht nahe, das hier mal wieder irgendein Gleitlager für die Innenfokussierung defekt geworden ist.
4. Bei Durchsicht durch das Objektiv ergaben sich zwei "Schrammen" von etwa 2-3mm auf einer der Glasflächen und ein vermuteter "Einschuss".. woher auch immer..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...00er-rueck.jpg
Auch war schon erheblich Staub im Linsensystem, was aber bei solchen Großlinsen nicht zu vermeiden ist.
5. Auf einer der Linsen bildete sich an den Randbereichen Fungus aus... war nur schwach zu sehen und zu erkennen, aber ich hab ein Foto davon hinbekommen..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...n/glaspilz.jpg
6.
Und nun das eigentliche Drama, nämlich eine "vagabundierende" Käfigmutter, dessen Ursprung zunächst völlig unklar war und die vermutlich für die Kratzer auf den oder der Linse verantwortlich war. Ich dachte ich gucke nicht richtig, als diese "käfigmutter" sich in einer Aufstellbewegung des Objektivs plötzlich zwischen den Linsen zeigte..
Ich habe sofort ein Bild von dem Teil gemacht, denn nun war klar, dass das gesamte Objektiv geöffnet werden musste.. Was da kaputt gegangen war, konnte ich nicht wissen, denn ich taste optischen Systeme ungern an, vermeide es wo ich kann, weil die Befürchtung einer Dezentrierung doch immer da ist.
Baut halt nicht jeder so wie Leica..
Ich hab mal zwei Fokusebenen nebeneinander gestellt, damit man sieht, das diese Mutter im Inneren des optischen Systems herum irrt.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...m-objektiv.jpg
Damit war also klar, das optische System muss auseinander. Diese Mutter richtet nur noch weiteres Unheil an, denn sie lag genau zwischen dem beweglichen, innenfokussierten Element und der Rücklinse.. nicht auszudenken, was passiert, wenn bei einer Fokussierung die Mutter zwischen beiden Glasflächen "eingequetscht" werden würde..
Zudem hinterließ diese Käfigmutter bei jeder Berührung mit dem Glas "Fettschlieren", die das Objektiv schnell zu einem "Dreamagon" - Tele, also Weichzeichner-Tele hätten werden lassen. Also musste das schnellstmöglich passieren. Hier wollte ich eigentlich schon dankend ablehen bei dem Umbau.. dies hätte nur Sinn gemacht, wenn man es als Bastlerware zu einem Superpreis bekommt und die Risiken selbst auf sich nimmt. Schließlich war völlig unklar, was einen beim Öffnen des Objektivinneren erwartet und wie beschädigt es noch ist. Eine ziemlich "heiße" Kiste also, wenn man bedenkt, das man auch noch nicht ein Foto mit dem Objektiv machen konnte um solche Sachen wie Dezentrierung, Linsenkipper oder vielleicht völlig zerstörte innere Gradläufe oder sonstiges zu sehen bekommt. Von der Abschätzung der reinen benötigten Arbeitszeit für die Reparatur und den unbekannten Zeiten für Ersatzteibeschaffung oder deren "Workarounds" wollen wir gar nicht erst reden..
Canon selbst repariert diese alten FD Teile nicht mehr, angeblich es dafür nach eigenen Aussagen schon lange keine Ersatzteile mehr gibt. Ein Anruf bei der Canon Vertragswerkstatt Maerz ergab dies. Auch war am Telefon deutlich zu spüren, das man nur unwillig sich das Objektiv ansehen würde. Die Frage nach einer voraussichtlichen Dauer für eine Reparatur wurde mit 3-4 Wochen benannt, Stundensatz 80 Euro und voraussichtlich so um die 3 Stunden. Darauf könne man sich einstellen und eine Garantie kann nicht gegeben werden, ob sie es hinbekommen, eben wegen der Ersatzteil-Lage..
Dies war die Ausgangslage bei Beginn der Reparatur. Eine Einigung über den Kaufpreis wurde erzielt und die Reparaturen, die nun auf mein eigenes Risiko hin liefen, konnten beginnen. Ich hab da schon ein wenig gezittert, ob meine Entscheidung, das Objektiv zu behalten, wohl die richtige war, denn selbst wen der Preis gut war (ich spreche hier nicht darüber) so war es doch ein Wagnis mit sehr ungewissem Ausgang für nicht eben wenig Geld, gemessen an so anderen Objektiven.. Ein gutes Leica Summilux hätte man davon mindestens kaufen können. Aber nun hatte ich mich entschieden und werde im nächsten Schritt zu dieser Doku über den Umbau auch den Blick in das optische System und die Beseitigungsmöglichkeiten der 5 der 6 Defekte aufzeigen.
In der Fortsetzung dieses Artikels ist das dann vermutlich morgen zu lesen.
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Moin,
nun geht es um die Reparatur, der angesprochenen 5 Punkte... gegen den kosmetischen Aspekt läßt sich leider nichts unternehmen.
Starten wir also mit dem obigen Punkt 2... den fast 4mm Spiel des Tubusende.
Das Canon FD 2.8/300mm L hat eine integrierte Stativschelle, die es gestattet am Stativ von Hoch auf Querformat rastend durch Druck auf einen aussen angebrachten Verriegelungsknopf umzuschalten. Dabei wird dann das Tubusende mit dem innenliegenden Blendenmodul für die Kameradrehung freigegeben. Dies geschieht in folgender, im Bild sichtbarer Weise...
An der Trennstelle, in dem das Tubusteil mit dem Blendenmodul eingesteckt ist, gibt es einen entsprechenden Verriegelungsmechanismus. Dieser Mechanismus hatte im Laufe der Jahre entsprechende Abnutzungserscheinungen...
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...qbolzenjpg.jpg
In Verbindung mit den 4 im 90 Grad Winkel eingelassenen Kerben im Tubusteil des Blendenmoduls.. hier nachfolgend gezeigt,
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...qrastungen.jpg
ergab sich dieses "unschöne" 4mm Spiel. Damit kippte die Kamera am Objektiv seitlich hin und her bei Berührung um eben diese 4mm..
Nach langem Überlegen und suchen nach einem passenden Ersatzteil gab ich dann allerdings auf und griff zu einer "radikaleren" Methode.
Mit einem breiten Schraubendreher und einem Hammer wurde der Alu - oder einem Weichmetall hergestellte Verriegelungspin mit leichten Schlägen seitlich gestreckt (also das Metall "breiter geklopft"), so das der Pin in den Kerben kein Spiel mehr aufwies. Nun funktioniert auch das wieder. Ein paar Schweißtropfen hatte ich allerdings schon auf der Stirn, als ich die Schläge ausführte. Aber besser so, als dieses Spiel.
Das Problem wurde von jemand anderem wohl bereits mal angegangen.. davon zeugte eine "abgeflexte" Schraube an der äußeren Seitenwand, die da so nicht hingehörte.. (siehe die rechte mit "Hilfsschraube" markierte Stelle im Vergleich zu einem intakten Exemplar links). Dort sollte versucht werden, mittels der Schraube dieses Modul "festzusetzen", allerdings ersichtlich, ohne Kenntnis des inneren Aufbau des Moduls. Es hat aber nicht zum Erfolg geführt und hätte lediglich das Blendenmodul festgesetzt. Vielleicht war dies auch die Absicht, denn auch der nFD Mount war aufgrund nicht mehr fest angezogener Schrauben mit ca. 1mm an diesem seitlichen Spiel beteiligt.
Deser Versuch eines Reparatur-Menschen war also untauglich und hat eigentlich nur das Objektiv verschandelt.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...nten_spiel.jpg
Kommen wir zum nächsten Punkt, dem Spiel in der Innenfokussierung.
Ich zeige mal die beteiligten Komponenten und wie man an sie herankommt:
Zunächst muss das Objektiv weiter zerlegt werden.. Dies geschieht mittels 5 Madenschrauben, die nach dem Lösen und entfernen den Weg in das Objektiv durch simples Auseinander-Drehen von Innenfokusteil und vorderer Linsengruppe freigibt.. Diese Madenschrauben befinden sich unter dem Griffgummi des Fokusring (für die Aufnahme abgenommen)
Hier ist, wie zu sehen, auch der Sitz der Gleitlager zu finden.. im unteren Bild oben rechts ist eines der kleineren Löcher zu sehen, die bei Drehen des Fokusring stückchenweise insgesamt 5 Madenschrauben erreichen lassen..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...vanschluss.jpg
Wenn diese dann entfernt sind (was bei diesem Exemplar nur mit drei Schrauben gelang, die anderen zwei mussten aufgrund "zerschundener" Schlitze aufgebohrt werden) kann man den vorderen Linsenteil losschrauben..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...entrennung.jpg
Damit sind wir dann im Objektivinneren gelandet.
Sehen wir uns die Komponenten einmal genau an.. (Die große Linseneinheit legen wir beiseite und nehmen die Innenfokuseinheit zur Hand)
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...offen-1jpg.jpg
Sehr schön kann man hier erkennen, wie die Gleitlager nach innen in zwei Käfigmuttern (1 pro Seite) eingeschraubt wurden. So eine Mutter flog doch im System herum ?..
Es waren aber nach dem Öffnen beide Käfigmuttern mit dem Linsenglied verschraubt.. wo also kam die gezeigte Mutter her, die zwischen Rücklinse und beweglicher LInse vagabundierte?
Egal, sie musste da raus und die Linsen gereinigt werden.. also wurde die floating Linse ausgebaut... also zuerst die Gleitlager heraus geschraubt ..
Dabei stellte ich fest, das ein Lager nicht korrekt angezogen war.. und zudem die Gleitlager-Rolle so aussah
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...agerselbst.jpg
Zwar noch längst nicht so abgenutzt, wie es mir bei den Canon 2/28mm Umbauten schon auffiel, aber zusammen mit dem nicht festen Sitz der Käfigmutter im Inneren war dies die Ursache für das Spiel.. das Gleitlager wurde von mir instandgesetzt mit Teilen eines Schlauches mit den passenden Maßen, den ich in einem Baumarkt fand.
Nachdem die Gleitlager und die nur mit Klebstoff befestigten Käfigmuttern der Führung ausgebaut waren, konnte auch das bewegliche Element herausgenommen werden und ich war an der vagabundierenden Mutter im Inneren dran.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...%20%281%29.jpg
Ich konnte die Käfigmutter dann bergen und mir in Ruhe die Fettspuren, die sie zuhauf auf den Linsen hinterlassen hatte, ansehen und mit Isoprop entfernen.
Dieser Teil, der meine allergrößte Befürchtung darstellte, konnte auf doch zunächst recht einfache Weise gelöst werden. Die Innenfokussierung des Objektivs hatte ich mir deutlich aufwändiger vorgestellt nach einigen Schaubildern und Diagrammen.
Als ich nach der Reinigung die Gruppe wiede zusammensetzen wollte, fand ich noch eine zweite Käfigmutter im seitlichen Schneckengang, die dort im Gewinde-Fett anhaftete.
Es waren also zwei "Vagabunden" in dem Objektiv gewesen, die keine Funktion haben.. es konnte sich nach Durchsicht jedes Winkels auf eine Zugehörigkeit zu einer Funktion eigentlich nur um Muttern handeln, die dort bei einer Service-Arbeit schlicht vergessen wurden, weil sie sich selbstständig gemacht hatten und im Fett an den Seitenwänden des Fokusganges klebten.
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...agabunden2.jpg
Die Innenfokussierung wurde nach meiner Meinung schon mal überholt und die Käfigmuttern erneuert. Dabei wurde vergessen, die alten zu entfernen als diese duchrutschten (direkt unter den Käfigmuttern ist jeweils ein Loch, damit für die Justage das Gleitlager auch tiefer liegen kann als auf dem unteren Rand der Linsenfassung)... es fiel dem Mechaniker wohl schlicht nicht auf, dass die Muttern durchgerutscht waren !!.. .
"Operationsbesteck im Patienten vergessen" könnte man meinen. Eine andere Erklärung konnte ich bei aller Liebe nicht finden
Zusammengebaut stellte sich leider dann heraus, das ich unendlich nicht mehr erreiche... also musste ich etwas falsch gemacht haben..
Also ACHTUNG.. wenn jemand von Euch dies einmal machen muss, weil er selbst an so ein Objektiv kommt oder es besitzt, die Käfigmuttern so weit wie irgend möglich nach hinten schrauben.. also die Linsengruppe auf maximal möglichen Vorschub einstellen. Auch erhielt ich einseitige Unschärfe, so das über diesen Sitz der Käfigmutter auch der Kippwinkel beachtet werden muss. Ich habe an der 5D MKII nachher den LiveView eingeschaltet und einen Abgleich über mein großes HD LCD Bild gemacht. Dies erforderte mehrfaches Öffnen der Gruppe (wie gezeigt) minimale Korrekturen des seitlichen Sitzes der Käfigmuttern, um dies in die Balance zu bringen.. keine einfache und eine zeitraubende Angelegenheit.
Hat aber geklappt..
Ein Großteil der Glasbeschädigung war gottseidank nur Fett, der sich auf den Linsen abgesetzt hatte. Einzig die beiden kleinen, vermutlich durch die vagabundierende Schraube verursachten oberflächlichen Kratzer (3mm lang etwa und nicht tief) waren vorhanden.
Es blieb die Frage nach dem beginnenden Fungus..
Zunächst dachte ich durch die Aufnahme, dieser Fungus sei auf einer der Linsen im Innenfokusmodul... nach der Reinigung war auch nichts mehr zu sehen, jedoch nach dem Zusammenbau des gesamten Objektivs ist in einer wirklich schwer herzustellenden Winkelbewegung dieser immer noch gelegentlich sichtbar. So gehe ich davon aus, auch noch die vorderen Großlinsen ausbauen zu müssen.
Die erste Linse, ein Schutzglas konnte ich entfernen, scheitere zur Zeit aber noch an geeignetem Werkzeug um das nächste, etwas tief liegenden Element zu entriegeln. Hier warte ich noch auf das bestellte Werkzeug. Dann aber gehe ich davon aus, auch dieses Problem noch in den Griff zu bekommen. Da die von Canon genutzte Vergütung wohl immer eine "Hartvergütung" war, dürfte sich der Fungus auch entfernen lassen, da nach meiner Einschätzng noch kein Vergütungsfraß vorliegt und bei Hartvergütung wohl eher selten auftritt.
Soweit erstmal die Schilderung der Abläufe und Ansichten des Umbaus. Sollte jemand mal Fragen haben, kann er sich gern per PM an mich wenden.
LG
Henry
Ps.: Nachzutragen bleibt der zeitliche Aufwand... ja, man kann sich gut 3 Tage damit beschäftigen, Reparatur und Umbau in der Form zu machen.
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Da kann man nur staunen, lieber Henry! Deine Nerven möchte ich haben. :respekt:
Natürlich rechnet hier auch niemand die Stundensätze dazu aus. :noe:
Aber zumindest ich habe echten Respekt vor Deiner quasi unerschöpflichen Experimentierlust und -freude !!!
Viele Grüße aus Dresden
vom Karsten
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Respekt, Respekt lieber Henry (und auch Frauke für die Geduld)
Du musst bei deinem nächsten Schritt bedenken, dass die erste große Linse hinter dem Schutzglas das Teuerste am ganzen Objektiv ist. Derart große Fluorite wurden in keinem anderen Objektiv (außer 4.5/500 mit gleichem Durchmesser) auch danach nicht mehr verbaut. Sei also bitte äußerst vorsichtig damit und viel Erfolg weiterhin!
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Zitat:
Zitat von
karhar
Natürlich rechnet hier auch niemand die Stundensätze dazu aus. :noe:
Ist auch besser so :-)
Eine Amerikanerin wollte mir mein FD 100/4 Macro - das ich auf EF umgebaut habe - abkaufen, sie hatte die Erfahrung gemacht das die üblichen Objektiv-Umbaufirmen wohl nur paar bestimmte FD Objektive umbauen - mit denen sie vermutlich viel Erfahrung haben, und deswegen schnell und sicher sind. Abseits dieses Mainstreams bekommt man wohl keine Optiken gewerblich umgebaut.
Ich bin mal gespannt, ob ich mit meinem FD 400/2.8 und FD 85/1.2 Ansatz eine etwas einfachere Methode für mich gefunden habe die Blendengeschichte wesentlich zu verkürzen.
Ein Kupplungsring an die Blende, an den wird entweder ein Blendenhebel z.B. für die langen FD 200 / 400 / 500 geschraubt - oder eine Gabel wie z.B. beim FD 85/1.2L nötig.
Und dann kommt hinten idealerweise ein EF-Bajonettblock der das Auflagemaß auch gleich korrigiert - und eventuell den Kupplungsring auch besser lagert.
Und dann halt ein Ring für die Befestigung der Blende wo es bei den langen Teles nötig ist.
Wenn man sich in die verschiedenen Optiken und Umbauwege mal so reingedacht hat, bißchen was rumprobiert hat, da können einem dann elegante Wege einfallen. Aber bei nem gewerblichen Umbau hat der Dienstleister halt auch nicht die Zeit mal sich die Problemstellung ne Woche lange im Hinterkopf zu behalten bis die Glühbirne im Hirn aufleuchtet, und die Idee signalisiert.
Da ist es ganz gut so Zeug als Hobby zu machen - ohne die laut tickende Uhr im Hintergrund - 80 Euro pro Stunde
-
AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Zitat:
Zitat von
Keinath
Ist auch besser so :-)
Eine Amerikanerin wollte mir mein FD 100/4 Macro - das ich auf EF umgebaut habe - abkaufen, sie hatte die Erfahrung gemacht das die üblichen Objektiv-Umbaufirmen wohl nur paar bestimmte FD Objektive umbauen - mit denen sie vermutlich viel Erfahrung haben, und deswegen schnell und sicher sind. Abseits dieses Mainstreams bekommt man wohl keine Optiken gewerblich umgebaut.
Ich bin mal gespannt, ob ich mit meinem FD 400/2.8 und FD 85/1.2 Ansatz eine etwas einfachere Methode für mich gefunden habe die Blendengeschichte wesentlich zu verkürzen.
Ein Kupplungsring an die Blende, an den wird entweder ein Blendenhebel z.B. für die langen FD 200 / 400 / 500 geschraubt - oder eine Gabel wie z.B. beim FD 85/1.2L nötig.
Und dann kommt hinten idealerweise ein EF-Bajonettblock der das Auflagemaß auch gleich korrigiert - und eventuell den Kupplungsring auch besser lagert.
Und dann halt ein Ring für die Befestigung der Blende wo es bei den langen Teles nötig ist.
Wenn man sich in die verschiedenen Optiken und Umbauwege mal so reingedacht hat, bißchen was rumprobiert hat, da können einem dann elegante Wege einfallen. Aber bei nem gewerblichen Umbau hat der Dienstleister halt auch nicht die Zeit mal sich die Problemstellung ne Woche lange im Hinterkopf zu behalten bis die Glühbirne im Hirn aufleuchtet, und die Idee signalisiert.
Da ist es ganz gut so Zeug als Hobby zu machen - ohne die laut tickende Uhr im Hintergrund - 80 Euro pro Stunde
Moin Markus,
ich hab da auch schon eine Menge "getüfftelt" an einer 50% Ideallösung.. Die hier gezeigte Umlenkung mit dem T2 Adapter wäre so etwas, was sich als Grundstock anböte..
Am Rande dazu erwähnt:
An unser Wohnhaus grenzt ein Betrieb an, der Zerspanungstechnikleistungen anbietet. Dort haben sie jede erdenkliche Form von CNC Fräsen, Drehbänken und Maschinen für die Metallverarbeitung. Mein Besuch dort blieb natürlich nicht aus und so hab ich mich mit dem Geschäftsführer und einem seiner Mitarbeiter (selbst Hobby - Fotograf und sehr interessiert) mal über Kleinserienfertigung eines EF Mount mit passenden Massen für die Konvertierung eines FD 1.2/55mm SSC und andere Objektivtypen unterhalten, einiger Spacer, Zwischenringe und Sonderkonstruktionen für andere Objektivtypen vorgestellt. Also hab erstmal meine Palette umgebauter Objektive mitgenommen, um die Konstruktionen vorzustellen.
Leider sind die nur in der Lage, bis 45mm im Vortrieb zu verarbeiten, weil die auf Zubehörteile aus der medizinischen Technik spezialisiert sind. Zwar könne man die gewünschten Teile herstellen, aber der Kleinserienaufwand läge sehr hoch und für einige meiner "Konstruktionen" würde noch eine weitere Firma notwendig, welche Zubringerdienste erledigen müsste, die im Hause selbst nicht durchgeführt werden können. Zudem müssten für ihre Maschinen wiederum noch selbst Werkzeuge hergestellt werden, die an die Maschinen geflanscht werden müssten. Ginge alles, ist aber entsprechender Aufwand auch für die Herstellung der notwendigen Aufnahmen, Vorschübe und Fräser. Aussderdem müsste so oft umgespannt werden, wenn diese Dinge aus einem Stück gedreht werden sollten. Lohnt erst bei Kleinserien..
Einiges können die aber machen und so muss ich mal die Muße finden, in einem CAD Programm die Vorgaben zu erstellen. Jedoch ist auch bei mir die Neigung recht gering geworden dies zu tun, denn dies würde nur Sinn machen, wenn man größere Stückzahlen verarbeitet oder aber eine Umbaulösung auf gewerblicher Basis beispielsweise über das Internet als Bausatz anbietet. Denn was soll man sich 100 Stück Adapter oder Umlenkeinheiten hinlegen, wenn sie eigentlich selten bis gar nicht benötigt werden.
Die Kosten für den Aufwand an Zeit, Maschinenstunden und Verschleiß pro Stück würden bei einem selbstgedrehten Adapter oder Blendenumlenkmodul einfach zu hoch.
Auch hatte ich auf der letzten Photokina mit dem Gedanken gespielt, mir eine Mini-Drehbank eines Schweizer Herstellers zu kaufen, um das eine oder andere erforderliche Werkstück selbst herstellen zu können. Aber der Preis von rund 2.000 Euro für diese Maschine, die dann computergesteuert wie eine CNC Maschine die Werkteile bearbeitet, war mir angesichts der paar Dinge, die ich herstellen würde, dann doch erheblich zu hoch. Wenn man dann noch die zusätzlichen Hilfseinrichtungen kauft, die zur Drehbank notwendig sind, wird es noch düsterer.
So mache ich das weiterhin mit den "Hausmitteln" und das langt bei bisher guten Ergebnissen, da ich vorwiegend meine eigene Neugier an diesen Umbauten befriedige und es ein reines Hobby bleibt.
Aber wie gesagt, gedanklich hab ich auch schon vieles konstruiert, was einem Umbauarbeiten "erleichtern" könnte. Da sind dann aber die bisherigen Erkenntnisse auf andere Objektive wieder nicht übertragbar, leider.
So bleibt es dabei, das man die Stunden nicht zählen darf, die man dabei zubringt. Aus genau dem Grunde ist es gut, eine genaue Risikoabwägung bei solchen Kanonen vorzunehmen, wenn dies für einen Kollegen durchgeführt werden soll. An einem Objektiv mit diesen Mängeln kann man nur als Bastler herangehen, der seinen Zeitaufwand nicht in Stundenverrechnungssätzen aufrechnet. Dann wäre selbst die Restauration eines solchen Giganten unbezahlbar und im Verhältnis zu den EF Objektiven dieser Leistungsklasse fast genauso teuer.
Deshalb an dieser Stelle unbedingt der Rat, bei Kauf eines solchen Objektivs genau hin zu sehen. Es sind viele Unwägbarkeiten zu erwarten, gerade dann, wenn man das Objektiv noch nicht einmal an einer DSLR testen kann.
Meine Beiträge hier sollen dazu dienen, Leuten, die mit dem Gedanken spielen, die Risiken klar zu machen und andererseits aber auch zeigen, wie eventuell auftretende Probleme doch in den Griff zu bekommen sind. So traut sich der eine oder andere Kollege vielleicht doch, diese schönen alten Objektiv für sich nutzbar zu machen.
Und dieses Objektiv ist schon eine Hausmarke, was deren Bildqualität an der 5D ausmacht... ohne Zweifel.
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Diese schweizer Minidrehbank / Fräser etc. habe ich mir auch schon paar mal angeschaut - frag mich ob die auf der Photokina soviele von den Geräten loswerden. Vor allem hat mich deren Teilapperat - den man aus dem Bausatz bauen kann - fasziniert.
Bei der letzten Photokina 2010 war ich da wesentlich entspannter, da ich da meine kleine Rotwerk Drehbank schon hatte.
Ich habe hier auf Arbeit öfters mit diversen Mechanikteilen und deren Preis / Stückzahl-Relationen zu tun - ich habe einige OEM Kamera Projekte als Projektleiter geführt. Da sinds dann für erste Muster auch kleine Stückzahlen, die dann eventuell später zu tausenden gebaut werden. Sonst würde ich eventuell nen Schock bekommen wenn tatsächlich mal wegen meiner privaten Bastelei 10 Stück anfrage.
Bei speziellen Filtern ist die Sache noch wesentlich schockierender.
Da es bei mir auch kombinierte Dreh und Frästeile wären, ist der Aufwand nicht zu verachten. Aber wenn ich dann meinen Aufwand den ich dafür treiben muß dagegenstelle, wird das irgendwie sehr reizvoll. Ich kann halt nur am Samstag 9-13 und 15-17 Uhr richtig Lärm machen - und den macht zumindest die Fräse. Zu den Zeiten bin ich sonst auf Arbeit.
Zum Teil fliegt mir dann wegen nicht idealem Werkzeug - und mangelnder Erfahrung wohl auch - noch so ein Ring in der Gegend rum. Und einenhabe ich kurz vor Fertigstellung im Dreibackenfutter zerdrückt :-/
Ich überlege auch kein Komplett-Umbauset, sondern erst mal zwei Teile die mir die Arbeit wesentlich erleichtern würden. Und diese würden mir die Umbau-Arbeit bei mehreren verschiedenen newFD Objektiven wesentlich vereinfachen. Ich denke das Bajonetteil - welches gleichzeitig das Auflagemaß zumindest grob korrigiert - könnte eventuell sogar für alle New FD passen, oder einen guten Grundstock bieten.
Und der Kupplungsring ist auch einigermaßen universel gehalten, ich vermute mal das man durch Abfeilen des Kragens diesen auch für viele oder alle der nFD Optiken nutzen könnte.
Aber dafür muß ich erst mal die aktuellen Schätzchen fertig umbauen, dann habe ich paar einfachere nFD Optiken rumliegen, an denen ich das Konzept mal testen könnte.
Links der Blendenhebel den ich immer noch selbst individuell anfertigen müßte. In der Mitte der Kupplungsring, rechts noch ein normaler M42-EF Adapter. Der wird als Universalteil noch etwas dicker, wegen des Auflagemaßes
Anhang 11426
Falls man wirklich viele nFD Supertele umbauen wollen würde, könnte man auch noch ein grob vorgefertigtes Teil für die Blendenübertragung machen, aber eigentlich sehe ich den Aufwand für das Teil als überschaubar an, Blech schneiden, biegen, feilen, Löcher bohren.
Aber eigentlich beabsichtige ich dieses Jahr mich weniger mit FD Objektivumbauten zu beschäftigen, und mal mehr meine zig anderen Kamera, Objektiv, Stativ, Beleuchtungs Bastel-Ideen und Aufgaben abzuarbeiten...
Und zu Fotografieren :-)
Dein 300er zeigt wirklich gut, auf was man sich einläßt beim Kauf und Umbau eines mal nicht so gut erhaltenen Objektives. Umbauten ansich haben schon diverse Fallstricke, und auch bei nem guten äußeren Zustand können Schrauben korridert sein, oder doch irgendwelche unfachmännischen Reparaturen einem das Leben erschweren.
Im DSLR Forum warnt aktuell einer vor dem Kauf eines alten Canon Superteles, das er unfachmännisch für sich zurechtgefrickelt hatte, und jetzt vom aktuellen Besitzer ohne Hinweis darauf verkauft wird...
Bei den längeren FD Optiken teste ich gerne mit einem simplen linsenlosen FD-EF Adapter, den ich mir auch vor einiger Zeit mit Heißkleber aus paar Bajonetteilen zusammengekebt habe. Unendlich braucht man für erste Qualitäts-Tests nicht, und bei den längeren Objektiven bleibt die erreichbare Ferngrenze noch weit entfernt genug. Wenn ich mich da auch mal dranmachen würde, könnte man die Adapter-Zwischenringslänge noch wesentlich reduzieren.
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Das letztere hab ich mit meinem gerade gemacht.. Es geht prima, aber dafür ist die Öffnung der Optik notwendig und die Vorverlegung der beweglichen Linsengruppe !
Dies bedeutet die seitlichen Käfigmuttern, welche die Gleitlager aufnehmen (als Einschraubgewinde) entsprechend tiefer zu versenken, also die Linsengruppe weiter nach vorne zu verschieben. Die bei meinem Objektiv wohl nachträglich verbauten Käfigmuttern haben eine Rechteckform, wobei die größere Schenkelseite auf dem Boden des der Linsenfassung aufliegt. Verdreht man diese Käfigmutter jedoch so, das man in den darunter liegenden Schlitz eintaucht und dann verschraubt, so ist ein erheblicher Zugewinn an Fokussierung hinter Unendlich möglich.. das bewegliche Glaselement der Innenfokussierung wird auf diese Weise auf maximalen Anschlag in Richtung der nächstvorderen Linse gebracht. Vorher sitzt sie weiter weg von dieser. Die beiden Gleitlager und die Kontermuttern sind quasi die Unendlichkeitsjustage des Objektivs..
Ich könnte fast wetten, das es geht.
Gemerkt hab ich das daran, das mein Objektiv mit dem Oly Adapter (2mm Dick) und dem Aufbau, den ich aus dem alten nFD Mount geschliffen hatte um über den Blendenring hinwegzukommen mit der Adapterplatte, unendlich scheinbar noch nicht so erreichte, wie mein damals umgebautes M42 "gefrickel".. Deshalb eine nochmalige Operation mit den Käfigmuttern und dem Anschlag der Gruppe.
Dies wiederum würde bedeuten, man bräuchte vielleicht gar nicht diesen hohen, konstruktiven Aufwand betreiben. Zur Zeit habe ich rechnerisch 1.8mm Überstand des alten FD Rumpfes plus 2mm vom Oly Adapter = 3.8mm. Der gesamte nFD Mount hat trägt wohl so um die 5mm auf. Dies bedeutet, das ich nur 1.2mm statt der 2mm in den Spiegelkasten eingedrungen bin und damit wohl auch das Unendlich knapp verfehlt habe. Dies war aber aufgrund der Öffnung der Innenfokuseinheit nicht mehr 100%ig nachzuvollziehen, wie das gegen den Werksabgleich sein musste.
Wie gesagt hab ich dann nochmal geöffnet und die Käfigmuttern so gedreht, das diese sich auch durch den unterhalb des Fassungsbodens befindlichen Schlitz schieben ließen.
Damit wandert das Innenfokusglied nun in seinen maximalen Anschlag nach vorn und kommt trotz dieses 3,8mm starken Aufbaus der neuen Mountbefestiung weit hinter unendlich.
Diese Erkenntnis bringt mich zu dem Schluss, das es vielleicht noch einen Ganz anderen Weg gibt, dieses Teil umzubauen. Wenn also soviel "Headroom" im verschieben der Innenfokussierung ist, dann könnte auch eine Lösung auf dem FD Mount stattfinden und die gesamte Mimik mit Blendenumlenkung, verkleben und dem ganzen Trara entfallen durch simple Justage des U-Punktes und Tausch des Blechringes und Installation eine präparierten OLY Adapter. Dann bliebe nur der Adapter abzufräsen auf das Innenmaß und entsprechend seitlich mit den 5 Schrauben neu zu verschrauben.
Wenn ich das zweite Teil umbaue, hoffe ich, der Besitzer stimmt diesem Versuch zu. Es könnte einige Vorteile bringen.. Lichtfalle kann bleiben, Befestigung bleibt, Blendenrastungen sind weiterhin in Kugellagern und eigentlich wäre alles wie vorher. Jedoch muss dafür die optische Einheit auf und der Sitz der Käfigmuttern geändert werden. Man bräuchte für einen Rückbau dann auch nur den Olyadapter entfenen und die Blechlasche wieder einschrauben.. das wäre der allersimpelste Weg, wenn er denn funktioniert. Aber den Versuch würde ich gern mal wagen.
Mal sehen, was der Besitzer dazu sagt, dann probier ich das mal aus.
Insofern könnte auch so eine derbe Reparatur mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen noch sehr sinnvoll weiterhelfen.
Der Blechring und der eigentliche Umlenkteil mit den Kugellagern hat eine Stärke von 4,35mm wenn sie sauber eingebaut sind. Ohne die Blechlasche hat nur der eigentliche Umlenkteil an der Auflage eine Stärke von 2,35mm. Dies bedeutet, es wären noch genau 2mm für einen Oly Adapter, der sich ja hervorragend genau eignet, wenn man diesen an den Rändern einkürzt so das er den Umfang das Innenmaßes im alten nFD Mount hat, wo er dann seitlich verschraubt würde, wie es vorher die Blechlasche war.
Eine spannende Betrachtung, denn damit wäre er Umbau absolut einfach zu machen..
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Dann mach aber auch mal Vergleiche der optischen Leistung.
Da änderst Du dann ja auch etwas an der Optikkonstruktion an sich rum, wie ich beim FD 85/1.2L.
Du wirst zunehmend risikofreudiger :-)
Doch wieder Objektive an den Spiegel knallen lassen, Heißkleber, den geplanten Umbau des FD 85/1.2, denkst über das Rasieren Deiner 5DII nach...
Müßen wir uns Sorgen machen ;-)
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Ein höheres Risiko bietet eben mehr Möglichkeiten.
Gefährlich wird es, wenn Henry sich mit einem Samurai-Schwert die Fingernägel schneidet. :lolaway:
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Zitat:
Zitat von
Keinath
Dann mach aber auch mal Vergleiche der optischen Leistung.
Da änderst Du dann ja auch etwas an der Optikkonstruktion an sich rum, wie ich beim
FD 85/1.2L.
Du wirst zunehmend risikofreudiger :-)
Doch wieder Objektive an den Spiegel knallen lassen, Heißkleber, den geplanten Umbau des FD 85/1.2, denkst über das Rasieren Deiner 5DII nach...
Müßen wir uns Sorgen machen ;-)
Moin,
nö, Sorgen braucht sich keiner machen. Ob ich da in die optische Konstruktion eingreife, weiß ich nicht und glaub ich auch nicht. .. die vordere Linsengruppe ist fest und die aus 2 verkitteten Elementen bestehende Rückgruppe ebenfalls. Das Floating Modul wird letztlich nur bis zum maximal möglichen Anschlag nach vorn gefahren. Diese Option ist ja in der Konstruktion des Originals möglich und deshalb wohl auch vorgesehen, sonst hätte man sie sicherlich kürzer ausgeführt. Beim 1.2/85mm ist der Abstand der feststehenden Linsen zueinander ja wohl in Deinem Vorhaben zu ändern gemeint gewesen, damit der Spiegel der 5D nicht anschlägt, wenn ich es recht erinnere. Das ist etwas komplett anderes.
Kannst Du mir bei Gelegenheit mal sagen, ob Deine Floating Group komplett bis zur maximalen Vordergrenze der Geradführung kommt, also dort anschlägt?
Wäre sehr nett !!
Es erstaunt mich etwas, denn auch das zweite Exemplar erreicht mit dem umgebauten Tubusende nicht das korrekte Unendlich, so das ich voraussichtlich, wie beim ersten Umbau wieder auf einen M42 Adapter ausweichen muss, der ja eine
0,5 mm geringere Stärke aufweist.
Zitat:
Dann mach aber auch mal Vergleiche der optischen Leistung.
Da änderst Du dann ja auch etwas an der Optikkonstruktion an sich rum, wie ich beim
FD 85/1.2L.
Hab ich verglichen, es tut dem Objektiv nach meiner Ansicht gut. Verglichen mit dem unangetasteten Exemplar bilde ich mir ein, einen Vorteil beim umgebauten und veränderten Objektiv zu erkennen.
Das werde ich aber noch genau checken, wenn hier mal Wetter ankommt, das fotografie-tauglich ist.. (Sichtweite unter 50 Meter, da extremer Nebel, dunkel und grau).. alles nix zum testen.
Aber erstmal will ich das mit dem Olyadapter probieren.... denke mal, bis der Oly Adapter kommt, werde ich meines nun erstmal rückbauen und dann die Sache mit einem alten Oly Adapter von meinem ersten Canon FD 1.2/55mm S.S.C ausprobieren.
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Moin,
da die Blendenumlenkung zwar sauber funktioniert, aber der Blendenring doch etwas schwerer und ruppiger zu betätigen ist als im Origninal, ließ mir das als Vorbereitung für den Umbau des zweiten Exemplars keine Ruhe.
Das sollte doch etwas "geschmeidiger" funktionieren. Also hab ich nach einem weiteren Lösungsansatz geschaut, meinen Fundus zig Mal umgeschichtet und dann kam die Lösung..
Warum sollte es nicht möglich sein, diese Canon nFD Platte nachzubauen mit der Blendegeschichte, diesmal aber mit einem FD Mount und dem tollen Kugellager, der für diese angenehme Bedienung der Blende sorgt..
Vorweg.. der Weg ist gefunden.. der Fundus war mal wieder "Goldes wert".. Durch die diversen Umbauten des Canon 1.2/55mm S.S.C. haben sich hier einige alte FD Deckel von diesem Objektiv angesammelt. In diesen Deckeln steckten genau die Kugellager, die für den Umbau benötigt werden. ...
Und so sieht die Überlegung aus:
Da der hintere Teil der Lichtfalle beim reversiblen Umbau des Canon 2.8/300mm ja mit dem Mount entfernt wird, ergibt sich ein Platz von ca. 17mm..
Wenn es nun gelingt, dieses Kugellager mitsamt seinen Anbauten innerhalb des neuen Adapters zu befestigen, ebenso den benötigten und geformten Blendenhebel, so könnte es passen.
Ich zeig mal ein Bild:
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...umlenkung2.jpg
Hier sieht man schön, dass es passt. Es wurde der innere Teil des Kugellagers vom 1.2/55mm SSC verwandt. Dieser wurde seitlich gegen das Bajonett verschraubt und kann nun die Kupplung an den Blendenring aufnehmen.
Und so sieht die Sache dann aus..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...rumlenkung.jpg
Diese Variante gefällt mir schon deutlich besser, ist aber nicht so einfach herzustellen, da das entsprechende Kugellager erst gefunden sein muss. Der Blendenhebel läuft extrem geschmeidig um die Achse und hat nahezu keine Reibungskräfte, die den Blendenring beim drehen belasten. Ich denke, diese Nachbildung ist die Lösung für dieses Teilproblem. Hier hab ich mal einen Nikon auf EOS Adapter genommen, aber in der endgültigen Variante wird das Ganze wieder mal mit Olympus Adaptern realisert werden. Diese haben das geforderte Innenmaß...
Auch Nikon würde als Trägerbajonett gehen, jedoch ist die Auflage nochmals 0,5mm dicker.
Es zeigt sich immer wieder, das für ein Bastelprojekt der Fundus nie groß genug sein kann.
Beim zweiten Objektiv werde ich diesen Weg gehen und wenn es sich als deutlich besser erweisen sollte, so wird auch mein Objektiv später in der Form nachgerüstet.
Wollte ich nur nochmal so als Gedankenanregung zeigen.
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Kugellager sind gut :-)
Beim 500/4.5L habe ich mir auch überlegt hinten ein Kugellager zu verwenden - aber dann wegen Zeitmangel darauf verzichtet. Jetzt beim 400mm/2.8 L reizt es mich auch schon wieder, das mal endlich anzugehen.
Wäre zumindest eine schöne High-End Lösung :-)
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Und nun ist auch das zweite hier stehende Canon EF (FD) 2.8/300mm "fertig" geworden..
So langsam bekomme ich "Gelenk-Rheuma"..
Hier nun die Variante mit einem schwarzen M42 Adapter, damit die internen Reflektionen gemildert sind. Dies war hier notwendig, weil für dieses Exemplar das Ende der Lichtfalle für den Fall des Rückbaus am abgenommenen FD Mount verblieb. Durch die Verwendung des M42 Adapters kommt das Objektiv ohne Korrektureingriffe in das Linsensystem auf Unendlich, so das ich auf den Olympus Adapter verzichtete (gibt es glaub ich auch nicht in schwarzer Ausführung?). Dafür wurden die Schrauben für einen besseren Halt weiter nach innen verlegt.
Der Rückbau ist jederzeit möglich, da keine abgenommenen Teile weiter verwendet wurden. Das Öffnen und schließen der Blende funktioniert auch ohne das Kugellager sehr ordentlich und ich wünsche dem Besitzer viel Spaß mit diesem Superteil..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...tion/beide.jpg
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Und hier nochmal der Schuss gegen das definitive Unendlich in 384.000 km Entfernung..
http://digicamclub.de/dunkelnetz.de/...ufgegangen.jpg
Auch das passt also.. bis auf die Artefakte hier in der Bildansicht bei der Einbettung in das Forum...
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hallo Henry,
das ist schon klasse was Du mit dem 300er astronomisch zuwege bringst.
Gruss Fraenzel
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hallo Henry,
schöne Doku, die Du uns zeigst.
Was wäre denn ein guter Kurs für das Canon FD 2.8/300mm?
Grüße
Dirk
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hallo Dirk,
nach meinem Dafürhalten sollte der Kurs bei 500-700 Euro für "genutzte" aber intakte Exemplare liegen, wenn auch das Zubehör komplett ist. Niedriger ist natürlich immer besser, aber selten realistisch. Das erste von mir umgebaute hatte der Besitzer aus England für irgendwas um die 430 Euro + Shipping im AS IS - Zustand vom Vorbesitzer gekauft. Ist auch immer eine gute Option, auch in Englad mal auf den Marktplatz zu schauen.
Man muss da aber Zeit mitbringen und immer mal wieder gucken, denn diese Dinger sind nicht so oft auf dem Markt. Zwar sieht man sie hier und da auf eBay, aber oft zu Mondpreisen und entsprechend langen Liegezeiten. Einige Exemplare hab ich schon 5 oder 6 Wiedereinstell-Zyklen durchlaufen sehen. Da begann dann eine Auktion bei 900 Euro und endete bei 750 Euro ohne Gebote und wurde dann nicht mehr eingestellt. Also wenn man so ein Objektiv bekommen kann für um die 500 Euro im As Is Zustand, kann man ja jetzt die schlimmsten Sachen mit der Doku hier selbst beheben, weil man weiß, wie die Kiste von Innen aufgebaut ist.
Das war auch mein Anliegen mit der Doku. Würde mich freuen, wenn es ein paar mehr von uns werden, die so ein tolles Glas haben.
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Wobei man aufpassen muß mit Glaspilz, davon lese ich relativ häufig bei den Auktionen der FD 300/2.8 und auch FD 400/2.8.
Bei meinem 300mm/2.8er hat der Glaspilz leider die Vergütung tiefgreifend geschädigt.
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hier ein reich bebilderte, chinesische Anleitung. ;)
http://www.bigeye.url.tw/big5/d_ca300_28.htm
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Den da von D.T. Tang beschriebenen Weg finde ich schon auch elegant, die gesamte Blendenmimik mit Lagerung aus dem FD Mount in einen EF Mount transplantieren.
Die Übertragung des Kugellagers gefällt mir :-)
Allerdings geht da die Rückbaubarkeit flöten, und er hat da auch nen ganz netten Aufwand an Bearbeitung drin.
Aber so wie es aussieht, braucht er kein so großes Bastel-Lager für spezielle Teile wie Henry hier zu haben.
Und nicht so viel Aluplatten sägen und feilen wie ich beim 300/2.8 und 500/4.5
Und auch nicht den Geräteeinsatz mit Drehbank und Fräse wie ich ihn beim 400/2.8L praktiziert habe.
Interessant ist wieder mal die verschiedenen Wege für solche Umbauten zu sehen!
Und interessant ist die Zunahme an solchen dokumentierten FD Mount-Umbauten.
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Zitat:
Zitat von
Keinath
Und interessant ist die Zunahme an solchen dokumentierten FD Mount-Umbauten.
Tja, einige der alten FDler sind es eben wert. ;)
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Mit der Übernahme der Kugellager aus dem alten FD Mount experimentier ich schon eine ganze Weile. Ich bin da einige große Schritte vorangekommen und denke mal beim Umbau des 1.2/85mm S.S.C Aspherical diesen Weg auch präsentieren zu können.
Der Aufwand dafür ist schon nicht unerheblich und erfordert eine Menge Hirnschmalz, wenn man das alte Kugellager auflöst und in einen neuen Mount überführt. Hierzu kommen in Perfektion eigentlich nur zwei Arten von Adaptern für einen Einsatz in Frage:
1. Olympus OM auf Canon EOS EF Bajonett (mit freigeschliffenen OM Krallen, so wie ich es am Anfang schon mit dem Canon 1.2/55mm S.S.C gemacht habe
2. T2 auf Canon EOS EF Bajonett (dieser Adapter ist eigentlich genial geeignet für die Aufnahme des Kugellagers, da es Rillen besitzt, an denen sich das Gewinde des
__Sperr-Ringes des Lagers "einzieht".. ich tüftel da noch ein wenig dran. Es muss nämlich noch ein Ring eingebracht werden, welcher die Kugeln in die Gegenrichtung "in place" hält.
Beide Adapter haben das geforderte Innenmaß von 48mm und sind damit sogar für die Aufnahme des gesamten Oberbaus des FD und wohl auch der FL Mounts (ab Auflagefläche) geeignet, wenn man (nicht reversibel) auf den alten Mount verzichten kann. Auf diese Weise ist es möglich, durch Seitenverschraubung von EF Mount in den alten FD Aufbau z.B. feststehende Rücklinsen hochpräzise einzubauen. Notwendig sind nur 2 Bohrungen, eine dritte ist in den Olympus Adaptern in Form der "Stop-Schraube" für die Blendenschließung bereits in der Seitenwand vorhanden.
So wird der neue Mount einerseits wie gewohnt gegen die alten Verbindungspunkte verschraubt und die im FD Aufbau liegenden Mimiken "höhen-anpassbar".
Hat zwar direkt nichts mit dem 2.8/300mm zu tun, aber ist eine Sache, die ich beim 55er und beim 85er gerade "durchziehe" und die vermutlich auf viele andere FD Objektive anwendbar sein dürfte. Nach meinen Messungen sind fast alle hier herumliegenden alten FD Mount - Umlenk-Kugellager mit einer 48mm Sperrverriegelung ausgestattet, so das die Kugellager alle gleich ausgeführt sein sollten, sich jedoch durch die Anbauteile (kurze oder längere Hebel, andere Stufen etc.. ) unterscheiden.
Auf jeden Fall ist das ein spannendes Feld, diese Lager zu verpflanzen in einen neuen Mount, auch wenn mir noch ein wenig der Schädel qualmt. Eine Mess-Uhr zur Höhenbestimmung der Einbaulage sollte vorhanden sein oder angeschafft werden.
Nochmal zwei OT Infos..
Mit einer Mikrometer genauen elektronischen Meßuhr hat das 1.2/85mm in Unendlichkeitsstellung mit Tastfühler gemessen einen exakten Sitz von 76,660mm von der Grundplatte
Beim 1.2/55mm Aspherical sind dies genau 60,365mm..
Interessierte sollten sich diese Maße aufschreiben, denn sie geben den exakten Sitz der Hinterlinsen in der Originalkonstruktion wieder. Dort also muss der Abstand bei einem Umbau dieser Asperischen Objektive liegen.
BTW.. so groß ist mein Bastellager gar nicht.. tsss.
Das meiste sind alte Zoom-Leichen und diverse Adapter. Ungefähr 20 zerfledderte 0815 Objektive, die aber rigoros in sämtliche Schrauben, Federn und Tuben zerlegt wurden.
Entscheiden dabei ist das Ordnen nach Funktionsgruppen. Ich hab eine Sortier-Kiste mit Verriegelungsringen, mit Federn, mit Schrauben, Distanzscheiben dies sich beim Basteln ergaben, eine Kiste mit Tuben und so weiter.
Das wächst mit der Zeit allerdings, da durch die Umbauten eben oft die FD Mounts hier liegen bleiben oder die Minolta Mounts.. Spenden sind immer willkommen. Hier wird alles verbaut.. grins.
Die Zunahme der im Internet verfügbaren Beschreibungen ist begrüßenswert, denn solche alten Schätze müssen nach meiner Ansicht "gerettet" werden und solche interessanten Umbauten sind auch ein angenehmer Zeitvertreib in den langen Wintermonaten. Klar sind diese Umbauten deutlich anspruchsvoller als das simple reinigen einer verölten Blende, aber das macht eben den Spaß aus, hin zu eigener kreativer Ideensammlung und deren Umsetzung.
Vielleicht ist es aber auch die Mischung von handwerklichem und kreativem Moment, das hier für eine gute Sache bei mir zusammenfällt. So bin ich nämlich als junger Mensch ins Berufsleben gestartet. Staatliche Grundschule für Elektrotechnik und Mechanik in HH-Altona..
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Hier noch ein Bild, das zeigt, wie schön sich die T2 Adapter für das Umsetzen mit den Kugellagern eignen..
Anhang 11711
Der T2 Adaptern hat bei diesen Umbauten erhebliche Vorteile, weil Kugellager, ein gesplitteter FD Aufbau und gleichzeitig, nach der Kürzung des Adapters auf das korrekte Auflagemaß, auch gleich der "Spacer" in einem Adapter vorhanden sind.... coole Sache.
Bin ich auch nur drüber gestolpert, da ich die innere T2 Aufnahme des Adapters ja als Umlenkeinheit für die Blendensteuerung des Canon FD 2.8/300mm weiterverarbeitet habe und dieser "Adapter-Rest" hier im Fundus herumlag. So läßt sich vieles eben noch weiter verwenden, wenngleich hier für das 1.2/85mm Aspherical.
LG
Henry
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AW: Canon FD 2.8/300mm .. bebilderte Umbaudoku Schritt für Schritt..
Zitat:
Zitat von
hinnerker
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Vielleicht ist es aber auch die Mischung von handwerklichem und kreativem Moment, das hier für eine gute Sache bei mir zusammenfällt. So bin ich nämlich als junger Mensch ins Berufsleben gestartet. Staatliche Grundschule für Elektrotechnik und Mechanik in HH-Altona..
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Ja, das kenne ich ähnlich :-)
Aus der elterlichen Landwirtschaft vorbelastet - da mußte man Maschinen oft genug selbst reparieren.
Irgendwie hat das wohl so ne technische Grundrichtung vorgegeben. Die hat dann wegen einer gewissen Orientierungslosigkeit am Ende der Hauptschulzeit zur 2jährigen Berufsfachschule Metalltechnik geführt. Und dann das technische Gymnasium - auch mit Elektrotechnik und Mechanik als Schwerpunkte - damals haben wir zwar auch mal CNC Programmierung geübt, aber doch in der Werkstatt uns an normale manuell zu bedienenden Drehbänken, Fräsmaschinen, Waagrechtstoßmaschine (Hobel für Metall), Bohrmaschinen, Kreissägen etc. "vergnügt". Naja, die erste Zeit an der Berufsfachschule hauptsächlich mit Handsäge und Feile - und einem Klotz U-Stahl - das war die harte blasenreiche Schule wie man sich genau an Toleranzen annähert. Wie man Flächen gerade feilt...
Jetzt mit den winzigen Geräten von Proxxon und Rotwerk mußte ich mich erst mal dran gewöhnen, dass nicht mein schlechtes Gefühl / Angst die Zustellungbewegung begrenzt, sondern wirklich die Maschine. Damals hat der Werkstattmeister gerne mal den automatischen Vorschub eingeschalten mit großer Spanabnahme - das war mir nie so geheuer.
Aber so Geräte mit 2 Tonnen haben in meiner Wohnung einfach keinen Platz :-)
Und heute profitiere ich von dem Zeug endlich voll. Beim Hobby kann ich mir ausrechnen ob die Schrauben halten, mir meine Teile selbst bauen, und auf dem Job verstehe ich die Zeichnungen der Mechanik-Konstruktion - und kann da Vorschläge machen die übernommen werden.
Die Kreativität kam irgendwo sonst her. Ich glaub früher hatte ich nur Phantasien - und heute setze ich Dinge um.
EF-Traumoptiken wollte ich mir als Schwabe nicht leisten - außerdem waren die heutigen irgendwie nicht mehr so schön wie früher noch mit FD oder die manuellen Nikkore. Also ran an den Schraubendreher und die Dinge passend machen.
Für Infrarot modifizierte DSLR-Kameras können nur Infrarot - oder haben ansonsten nen dunklen Sucher - denken, messen, testen - und das Konzept für das Wechselfiltersystem ist fertig :-)
Ich führe eine wachsende Liste an Ideen die ich umsetzen will - wenn ich die Zeit hätte.
Da beneide ich Dich Henry!
Aber klar, ich muß auch erst noch mal ne ganze Weile auf Arbeit ranklotzen und Kameras für Fremde modifizieren - immerhin entspricht das ja fast meinem Hobby :-)