das Gefühl hab ich auch.. wenn man die Vollansicht betrachtet kommt es mir so vor als ob der Schornstein vom rechten Haus im Fokus liegt.
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Die Aufnahmen wurden mit Stativ gemacht. Es wurde auf den Hausgiebel Fokussiert. Trotzdem scheint mir auch der Schärfepunkt beim ersten Foto geringfügig weiter hinten zu liegen. Leichte CA`s und Mikrokontrast sollte das in der Beurteilung allerdings nicht tangieren. Übrigens, jeweils das zweite Bild wurde mit dem Summicron aufgenommen. OOC, keine Nachbearbeitung. Fazit für mich- der menschliche Faktor-sprich minimale Ungenauigkeiten beim Scharfstellen können entscheidender sein als die Optik.
Sehr guter Punkt! Das sehe ich auch so.
Daher spielt für mich - ab einem gewissen Leistungsniveau von Objektiven - die Haptik die entscheidende Rolle. Wenn die Leistungsunterschiede im "Alltag" kaum zu erkennen sind, dann möchte ich wenigstens die haptisch besten Objektiv nutzen, weil es mir ungeheuer viel Spaß macht, solch exzellent verarbeitete Objektive in der Hand zu halten.
Und (leider) liegen dann schon wieder Marken wie Leica, Zeiss, Nikkor (Nikon), Olympus Zuiko usw. vorne. ;)
Ja, das ist auch meine Meinung. Es gibt tatsächlich sogar Objektive die ich nur aufgrund ihrer Haptik/ ihre Handlichkeit trotz einer hervorragenden optischen Leisptung dann einfach Zuhause lasse.
Ein Beispiel wäre hier das Pentax-M SMC, was einen recht schmalen und straff sitzenden Blendring viel zu nah am Bajonette plaziert hat. An einer A7 mag das jetzt gehen, an einer EOS war das aber echt nervig.
vorne? vor wem?
Mechanisch wirklich herausragend, und seien es nur die Widerstände von Focusierring und Blendmechanismus, waren für mich bisher nur Leica, Takumar und ein paar alte Schneider Objektive (Jsogon).
Mit einer kleinen Ausnahme noch die Steinheil Quinon die von Haus aus einen sehr unkonservativen Schneckenschnitt besitzen und daher ein besonderes "Feeling" auslösen.
(neue Zeiss ZE,ZF und Angenieux Objektive habe ich noch nicht in den Händen gehabt)
Viele Andere bewegen sich aber ziemlich auf einem zwar robusten aber auch unspektakulären und vor allem ziemlich gleichem Niveau ,egal ob Autorevuenon MC, Zuiko oder Contax Zeiss - um ein paar herauszufischen.
Es gibt da schon noch herausragende Objektive, was die Haptik/Mechanik anbelangt. Schau Dir mal die alten AIS-Nikkore an (insbesondere die sehr lichtstarken Optiken) oder einige alte Voigtländer-Linsen. Ein 300/2.8 Nikkor bspw. ist schon eine Hausnummer, was die Verarbeitung/Haptik angeht, ähnlich wird es bei einigen alten Canon-Linsen sein, die ja ebenfalls teilweise herausragende mechanische Fertigung mitbrachten. Allen gemeinsam ist, dass sie teuer sind, heute noch. Und das aus gutem Grund.
HIer geschieht im Grunde nur eines... zu zeigen, dass ein Objektiv im Unendlichkeitsbereich ebenso scharf wie ein anderes sein kann.
Nun gibt es aber noch eine Reihe von Dingen, die darüber entscheiden, ob sich zwei Objektivrechnungen in der vorgenommenen Korrektur als gut oder weniger gut herausstellen.
Beispiele:
1. Die Tauglichkeit für den Nahbereich...
2. Überstrahlungsfestigkeit an Kontrastkanten
3. Saumbildung um Lichtquellen im Bild bei Nachtaufnahmen
4. sphärische Abberationen
5. Auflösungsvermögen
6. Vorder- und Hintergrundgestaltung der Unschärfe (Bokeh)
7 Gegenlichtverhalten
usw.
Das alles sind Faktoren, die bei der Abwägung eine Rolle spielen und nicht solche einfachen Szenen wie die hier gezeigte... das hätte auch mit einem Planar, Helios, Pentax oder Olympus entstehen können und wäre vermutlich relativ gleich im Ergebnis ausgefallen.
Durch eine Straßenszene oder besser gesagt durch eine einzelne Vergleichsaufnahme zweier Probanden bleiben solche Unterschiede eigentlich komplett "außen vor" und sagen eigentlich nur eines aus...
Wie gut oder schlecht in einer bestimmten Entfernung ein Objektiv ein Bild scharf auf den Sensor bringen kann. Man kann es aber auch überspitzen und konstatieren, das Einzige was von all diesen zu untersuchenden Eigenschaften hier im Bild gezeigt wird, ist die Klärung der Frage, wie gut oder weniger gut hier der Schärfepunkt exakt gleich gelegt werden konnte und das die Objektive in dieser Situation ähnlich scharf sind. Thats all.
Das Objektive - zumal die Brot und Butter Objektive der Hersteller - in der Regel gerade die 1.8er und 2.0er Objektive, die ja mit den Kameras verkauft wurden - überwiegend scharf abbilden, steht letztlich doch außer Frage.
Die gesamten zusätzlichen Eigenschaften aber sind es in der Summe doch, die die Präferenzen für oder wieder einer Marke ausmachen.
Letztlich ist jedes halbwegs vernünftiges Kitobjektiv alter Tage in Lage, ein scharfes Bild zu zeichnen... ob ich da nun ein Pentax, Chinon, Olympus, Canon, Zeiss oder beliebiges anderes Objektiv nehmen.
Neben den haptischen und Verarbeitungsaspekten sind das doch die viel entscheidenderen Dinge...
Nur mal so ein Beispiel aus dem Bereich der 1.4er Objektive... das Summilux 1.4/50mm.
Das Summilux verdiente sich seine Weltgeltung damit, das es z.B. bei nächtlichen Szenen in denen direkte Lichtquellen vorkamen, eben nicht wie die meisten 1.4 unnatürliche Lichthöfe ausbildete, sondern hier derart gut korrigiert war, dass es lange Zeit in dieser Disziplin weltweit anerkannt der Maßstab für solche Szenen war.
Hingegen war es im Bereich der Nahaufnahmen derart unterdurchschnittlich, dass selbst Leica davon abriet, es im absoluten Nahbereich zu nutzen... und auch aus diesem Grund nicht einmal - wie sonst bei ihren Objektiven üblich - überhaupt irgendwelche ELPRO Nahlinsen anzubieten... (das war noch die Zeit, vor der E-Filternorm, als noch mit Einlegefiltern SErie 6,7 und 8 gearbeitet wurde)
Will man sich also ein Bild von den Unterschieden machen, so reichen sicherlich nicht zwei Bilder einer Straßenszene... anhand solcher Aufnahmen ist nicht wirklich irgendein Rückschluss zu ziehen, ausser das die Objektive eine ähnliche Schärfe auf die Distanz aufweisen und ob der Fokus korrekt saß...
Gerade diese weiteren Eigenschaften aber sind es doch... die ein Objektiv über ein anderes stellen in der User Gunst.
Scharfe Bilder mach ich auch mit Vergrößerungsobjektiven... nur langt das um ein Objektiv in seiner GEsamtheit zu erfassen für ein Urteil?
Wohl kaum.
LG
Henry
Schärfe, Kontrast und Gegenlichtverhalten sind für mich eher nebensächlich.. da reicht mir wenns zumindest brauchbar ist, ansonsten würde ich ausschließlich mit modernen Linsen fotografieren. Das was im Unschärfebereich passiert ist mir viel wichtiger und entscheidet wann und wie oft ein Objektiv zum Einsatz kommt. Deshalb existieren in meinen "Tests" auch keine Mauern..
Und was die Haptik angeht.. z.B. die alten Yashinons (bis inkl. DX) und Mamiya Sekore (zur TL/DTL) müssen sich nun wirklich nicht hinter Leica, Zeiss, Nikon etc. verstecken.
hier die beiden Kandidaten im Nahbereich, wieder beide bei 2.0:
Anhang 41860
Anhang 41861
ich brauche mir hier wirklich keine Belehrungen über Leicas Summicron anzuhören. Das Teil schätze ich wegen der Summe seiner positiven Eigenschaften genau wie meine zahlreichen anderen Leitz Gläser. Mir kam es nur darauf an darzustellen, dass kein Grund besteht, sich abwertend über Mamiyas, Revuenons u.ä. zu äußern. Und wenn man das Preis-Leistungsverhältnis ansieht wird es manchmal echt grenzwertig.
bevor wieder falsch geraten wird - das obere ist das Mamiya, das Summicron vignettiert offen etwas mehr.
Und genau das wurde gesagt... das eben "die Summe" der aufgezählten Eigenschaften ein "Gesamturteil" ausmacht und eben nicht nur eine einzelne Szene... der Rest Deines Verständnisses der gelesenen Worte ist "hinzu interpretiert"... :lol:
Hier belehrt niemand, sondern spezifiziert eben nur diese von Dir als "Summe" nicht näher bezeichneten Eigenschaften... thats all.