Herzlichen Glückwunsch ! Schraubendreher ist übrigens nicht ganz so gut, rutscht leicht ab. Ich nehme eine Schieblehre (Messschieber mit Arretierungsschraube, gibt es z.B: bei Pollin für 10 €)
und dann halt die beiden "oberen" Messspitzen.
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Den "Freibrief" sehe ich etwas kritisch.
Linsen werden auf wenige Nanonmeter genau poliert, über die ganze Fläche. Das hat nicht nur den Grund Kunden zufrieden und glücklich über das Aussehen der Objektive zu machen, sondern auch durchaus optische: An Glaspilz dürfte Licht gestreut werden - und Streulicht im Objektiv verringert den Kontrast und damit die Schärfe. Ob man das, bei der eigenen Anwendung, sieht ist sicher fraglich bei kleinen Flecken. Zumal man ja auch meist kein zweites gleiches Objektiv zum Vergleich zur Hand hat.
Und ob der Pilz wirklich tot ist, oder nur zu wenig Nähstoffe/ Feuchtigkeit zum wachsen hat sehe ich ebenfalls kritischer.
Ich habe auch unbehandelte Glaspilze die jahrelang keine Veränderung zeigen - so von der Erinnerung her ohne Messbilder.
Die Schwarzschimmel-Fäden werde zwar bei z.B. 60°C (das ist übrigens die Temperatur die mein Backofen bei der 80°C Einstellung mal brachte) nach 15 Minuten um 90% abgetötet (bei richtiger Feuchtigkeit,..).
So gehts dann wohl weiter - aber wann ist er dann ganz weg?
Markus,
es hilft doch alles theoretische lamentieren nichts..
Das Objektiv hat schon eine Pilzkultur in der Entstehung, die gestoppt werden soll. All das was Du da ausführst, ist bekannt.. nur nutzt diese Erkenntnis niemandem, denn der Pilz ist nunmal vorhanden.
Insofern spielt es keine Rolle, ob die theoretisch minimalen Veränderungen durch den Pilz nun sichtbar sind oder nicht.
Wie Du selbst ausführst, ist zumeist kein zweites Exemplar vorhanden und wenn es das wäre, so würde es ebenfalls dem Objektiv nichts mehr nutzen.
Die Frage, ob welchem Ausbreitungsgrad einer Pilzkultur und an welchen Orten (ob im Zentrum oder an den Rändern was nun welche Auswirkungen hat, wirst weder Du noch ich in irgendeiner Weise angeben und statistisch belegen können. Selbst wenn das gelänge (mit welchem aufwändigen Meßpark auch immer) so ist immer noch nichts gewonnen.
Wenn man Dir die Nahrung und das Wasser dauerhaft entziehen würde, braucht man sich über die Folgen sicher auch keine Fragen stellen, denn die Konsequenz wäre nach einigen Wochen klar.
Insofern spielt es immer noch keine Rolle, ob ich die Pilzkultur oder die Nahrungsgrundlage zerstöre. Was nicht mehr wachsen kann, erhöht zumindest die Schäden nicht..
Ich hoffe da sind wir einig...
Also kann es nur darum gehen, den Fungus zu töten.. ob auf die eine oder andere Art.
Polieren wird hier keiner die Linsen, das hatten wir schonmal in einem anderen Thread.. brauchen wir nicht wiederholen.
Deutlich kritischer empfinde ich die Reinigungsversuche:
Durch das Öffnen der optischen Gruppe nach dem Abtöten des Fungus, nur um seinem "Reinlichkeit-Gefühl" nachzukommen, entstehen meines Erachtens deutlich größere Probleme durch minimal verschobene Einbaulagen, dadurch das sich z.B. irgendwelche Staubpartikel oder sogar kleine durch die Luft wirbelnden Staubkörner an der Auflagefläche der Linse absetzen.. jeder kennt nach dem Öffnen einer Linse die vergrößerten Staubpartikel, die zwischen den Gläsern herumfliegen.. und zumeist vorher nicht zu sehen waren..
Diese sorgen dann wohl eher dafür, das eine Linse nicht mehr plan auf ihrer Auflagefläche im Tubus zu liegen kommt und zusätzliche Probleme bereiten könnte.
Dagegen nehmen sich dann die von Dir beschworenen um Nanometer polierten Flächen, die ja nun durch die Säuberung leiden, eher wie Peanuts in der optischen Rechnung aus.
Insofern muss man generell mal die Kirche im Dorf lassen, denn sicher tausende von weltweit so behandelten Objektiven tun heut klaglos ihren Dienst und bringen den Besitzern Freude.
Wenn ich es recht entsinne, war es ja eine Art Hobby von Dir, gerade die billigen, oftmals verpilzten Objektive zu kaufen.. da diese eben gemäß den Ausführungen von Gienauer meist erheblich günstiger zu finden sind.
Da tritt bei mir und Deinen stets wiederholten Warnungen zwangsläufig die Frage auf... "taugen Deine verpilzten Objektive nun alle nix mehr"?
Es kann nicht darum gehen, ob man nun bei zwei Objektiven nun die minimalsten Auswirkungen erkennen kann (was bei geringfügigem Pilzansatz zu vernachlässigen ist) sondern darum ein gegebenes Objektiv mit den zur Verfügung stehenden Mitteln "zu retten" in dem Maße, in dem dies noch möglich ist.
Und in dem hier geschilderten Fall sind die Pilzkulturen so klein, das es nicht die allergeringste Rolle spielen wird, ob diese vorhanden sind oder nicht.
Ein Schaden an der Vergütung dürfte da eher Probleme bereiten, als der Verbleib an dem Entstehungsort.
Selbst teilzerstörte Rücklinsen eines Canon FD 1.2/55mm SSC hatten keinen merklichen Einfluss auf die Schärfeleistung.. insofern sind diese von Dir geschilderten Ansätze alle eher akademischer Natur, die mit den real für einen User sichtbaren Nachteil an der befallenen Optik nix zu tun haben werden.
Der User hat auch keine zweite Optik zum Vergleichen.. und wird sie sicherlich auch nicht anschaffen, um nun diese akademisch anmutenden Gedanken zu verifizieren. Und sollte er das tun, wird er überrascht sein, das diese Dinge nicht zu sehen sind für sein Auge..