AW: Begrenzt auf ein Objektiv
Vor kurzem hatte ich beim Internationalen Feuerwerkswettbewerb in den Hannoveraner Herrenhäuser Gärten auch bewußt nur eine Festbrennweite dabei - das 1,7/50er Yashica ML. Ich kannte die Örtlichkeit und die abendliche Lichtstimmung dort und wollte das Objektiv in dieser Atmosphäre ein wenig testen. Gleichzeitig erschien mir die Nutzung einer Festbrennweite zur Ablichtung des Feuerwerks sinnvoll. Einige wenige Eindrücke habe ich hier schon gezeigt.
Ich empfand die Verwendung einer einzelnen Festbrennweite als ein bewußteres Fotografieren, bei dem ich mich viel mehr mit dem Motiv und dessen Wirkung als Bild im Sucher bzw. in Liveview-Monitorbild beschäftigte, als ich dies bei Verwendung von AF-Zooms bei mir beobachte. Dort bin ich eher versucht, mir ein Motiv "zurechtzubiegen".
Auf jeden Fall mache ich das mit nur einer Festbrennweite jetzt öfter. Und beim nächsten Feuerwerk nehme ich mein 35er mit.
AW: Begrenzt auf ein Objektiv
Auch ich bin in letzter Zeit meist mit nur einem Objektiv unterwegs, einem Auto Mamiya/Sekor 2/50. Immer noch, muss man wohl sagen. Komischerweise hat mich dieses doch so unscheinbare Teil in seinen Bann gezogen :)
Wobei mir die 50er-Brennweite am (1,5er-)Crop unterwegs doch ganz recht ist, wenngleich von Zeit zu Zeit etwas das Weitwinklige fehlt.
Vielleicht sollte ich demnächst auch mal wieder nur ein 35er mitnehmen...
AW: Begrenzt auf ein Objektiv
Die Beschränkung auf ein Objektiv ist ein Übung, die man sich von Zeit zu Zeit immer mal wieder selbst auferlegen sollte.
Aufgrund der vermeintlich bei einem Ereignis vorkommenden Motive geht das "Sicherheitsstreben", ja keines der Motive zu verpassen und deshalb Objektive für "alle Fälle" mit zu nehmen, im Kopfe eines jeden von uns herum.
Ich habe Bildjournalisten gesehen, die jahrzehntelang mit nur einer Linse, zumeist einem 35mm Kleinbild-Objektiv, gearbeitet haben und damit die tollsten Szenen eingefangen haben. Das war mit der Leica M und einem 35er Elmarit, Klasse !
Das klassische 35er eignet sich für so viele Nahsituationen, das es zu den "intimsten" Brennweiten überhaupt in der Fotografie mit Menschen gehört.
Diese Brennweite ermöglicht Portraits mit einbezogenem Umfeld. Tischsituationen, Gesprächssituationen zwischen 2 Menschen, eigentlich alles, was mit 2 oder 3 Schritten zu erlaufen ist. Die perspektivischen Verzerrungen sind auch noch so gering, das man selbst Brustportraits noch wagen kann, ohne dem Gesicht noch unnatürlich lange Nasen oder abstehenden Ohren zu verpassen.
Um diesen Eindruck und die intime Dichte dieser Objektivgattung zu spüren sollten Crop-Besitzer sich aber nach einem 24mm umsehen, das diesem Eindruck am Nächsten kommt. Sonst erlebt man mit einem 35er eigentlich nur das, was am Kleinbild die Normalbrennweite darstellt. Und diese finde ich weniger gelungen. Zwar entspricht 50mm dem Sehfeld des Menschen am ehesten, aber das klassische 35mm ist mir deutlich lieber, gerade, weil es etwas mehr ins Bild bringt, als das worauf ich mich mit meinen Augen konzentrieren kann.
Wenn, dann würde ich am Crop ein 24er benutzen und am KB ein 35er.
Ich halte die 35mm Brennweite für die optimale Brennweite schlechthin, um mit einem Objektiv z.B. auf Stadtfesten, Empfängen, im Theater oder auch in der Kneipe unterwegs zu sein. Durch die kürzere Brennweite ermöglicht sie im Low Light Bereich auch sehr kurze Verschlusszeiten von 1/30-1/60 Sek. und hat gegenüber dem 50er, wo untere Grenze die 1/60 sein sollte, schon den gewissen Speedvorteil. Auf/Abgestützt geht meist sogar noch mehr. Naheinstellgrenze niedrig, Schärfentiefebereich meist auch noch besser.. Herz was willst Du mehr.
Klar, bei anderen Anlässen sind andere Objektive gefragt, aber in bestimmt 50 % der Alltagssituationen kommt man damit gut zurecht.
LG
Henry
AW: Begrenzt auf ein Objektiv
Vier Festbrennweiten bilden ein komplettes Linsenset, mit dem man gut und gerne sogar 98% der allgemeinen Fotografie abdecken kann: 20mm, 35mm, 50mm und 135mm.
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AW: Begrenzt auf ein Objektiv
Welches Objektiv ist leichter zu rechnen - 135mm oder 50mm
Ich denke, das 135mm ist einfacher, oder ?
Zu Henrys Lobeshymne auf die 35mm :
Im 3D Bereich der Architektur kann man ja durch die Häuser fliegen - hier bringen die 50 mm weniger, da sie zu sehr begrenzen. Die Einstellung 28mm ist fast zu extrem aber die 35mm sind perfekt -
Ich denke, dass 35mm am ehesten unserer Wahrnehmung (wir sehen ja auch seitlich, wenn auch nicht scharf) entsprechen.
28mm gehen auch, aber die Ecken werden schon etwas malträtiert.
Von Pentax habe ich das DA 3,2/21mm - d.h. 31,5mm am Crop - diese Brennweite mag ich auch sehr, leider ist sie durch die Pancakebauweise nicht sehr lichtstark.
AW: Begrenzt auf ein Objektiv
Zitat:
Zitat von
LucisPictor
Vier Festbrennweiten bilden ein komplettes Linsenset, mit dem man gut und gerne sogar 98% der allgemeinen Fotografie abdecken kann: 20mm, 35mm, 50mm und 135mm.
Bezogen auf Vollformat, nehme ich an...
AW: Begrenzt auf ein Objektiv
Zitat:
Zitat von
Padiej
Welches Objektiv ist leichter zu rechnen - 135mm oder 50mm
Ich denke, das 135mm ist einfacher, oder ?
Ich denke das 50er ist einfacher. 50mm Brennweite entsprechen ungefähr der Diagonalen von 43mm des Vollformates. Und eine 50er Brennweite hat einen Blickwinkel von ~50 Grad; entspricht etwa dem Blickwinkel eines Menschen. Und nur in dieser Kombination ist es möglich, ein von "natur" aus verzeichnungsfreies, symmetrisches Objektiv zu bauen.
So habe ich es zumindest verstanden. Wenn es nicht so ist, bin ich gerne an einem "Update" interessiert :beten:
AW: Begrenzt auf ein Objektiv
Zitat:
Zitat von
cichlasoma
Bezogen auf Vollformat, nehme ich an...
Ja, so ist es gemeint.