Nikkor 2.8/20mm AF-D: feststeckende Blendenlamellen, Linsentrübung
Ich konnte dieses Objektiv günstig erwerben und sehe mich gerade nach Informationen um, wie ich es am besten reinige.
Die Blendenlamellen dürften verölt sein, und im Bereich der hinteren Linsen ist eine Trübung.
Hat jemand mit diesem Kaliber bereits Reparaturerfahrung?
Die hintere optische Baueinheit sollte sich direkt abschrauben lassen und damit liegen auch die Blendenlamellen frei, wie ich im Web gesehen habe.
Lässt sich die Baueinheit zerlegen bzw. sind dort Verbundlinsen zu erwarten?
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 30)
Ein Teilerfolg
Heute habe ich mir angesehen, was ich für das 20er tun kann :yes:
Anhang 145915
Äußerlich mint
Anhang 145916
Die Trübung im hinteren optischen Bauteil unter gebündeltem LED-Licht …
Anhang 145917
… und unter der LED-Arbeitsplatzbeleuchtung.
Hier ist sie nicht zu sehen.
Anhang 145918
Die hintere Optik lässt sich einfach abschrauben.
Anhang 145919
Die Verschraubung kann ich nur …
Anhang 145920
… mit reichlich Aceton lösen, das ich durch die Öffnung und direkt auf das Gewinde auftrage.
Das hinterlässt Spuren und trägt etwas von der schwarzen Oberflächenbechichtung ab.
Aber es ist nur ein kosmetisches Problem.
Anhang 145921
Alle drei Linsen sind ausgebaut.
Anhang 145922
Die Trübung sitzt in der hintersten Linse, die aus zwei verkitteten Teilen besteht.
Da kann ich leider nichts machen.
Ein Fall für das Optik-Labor:yes:
Die beiden roten Striche habe ich zur Markierung der oberen Linsenseite mit wasserlöslichem Stift selbst aufgetragen.
Weiter gehts zum Blendenproblem
Anhang 145923
Mit dem Zahnstocher kann ich die steckende Blende vorsichtig lösen.
Anhang 145924
Öl ist auf den Blendenlamellen zu sehen.
Anhang 145925
Der „Peilstab“ zeigt, dass die Linse sehr dicht vor der Blende sitzt.
Hier muss ich also beim Reinigen mit Benzin aufpassen, dass nichts davon aufs Glas kommt.
Der erste Versuch mit Zippo-Feuerzeugbenzin führt dazu, dass sich die Blendenlamellen gar nicht mehr bewegen lassen. Resultat der Kohäsion.
Also muss ich weiter demontieren, um zum Hebel zu kommen, der die Blendenlamellen direkt bewegt.
Zwei der - wie bei Nikon üblich - verklebten Bajonettschrauben lassen sich lösen.
Anhang 145926
Anhang 145927
Die dritte gibt ihren Widerstand nach Erhitzung mit dem Akkulötkolben auf.
Hier kann ich den Lötkolben sinnvoll einsetzen, da er für Elektroniklötarbeiten eine zu hohe Leistung hat :yes:
Anhang 145928
Klebstoffreste an der Bajonettschraube
Anhang 145929
Damit der Bajonettring abgehoben werden kann, muss vorher der Kontakteblock abgeschraubt werden.
Zwei Schrauben halten ihn am Bajonettring.
Der Kontakteblock ist über ein Flachbandkabel mit dem Tubus verbunden.
Anhang 145930
Bajonett- und Blendenring sind ab.
Anhang 145931
Die Blenden stoppen nicht über eine Kugel, sondern über eine Raste.
Anhang 145932
Über diesen eingelegten Metallring mit Steuerkurve werden die mit dem Blendenring eingestellten Blenden auf das Blendenregister übertragen.
Anhang 145933
Das Ritzel, das die Drehung des AF-Motors auf die Fokussiereinheit überträgt, ist nur lose eingesteckt.
Anhang 145934
Aufbringen von Benzin auf die Blendenlamellen …
Anhang 145935
… durchbewegen …
Anhang 145936
Anhang 145937
… und nach mehreren Wiederholungen des Procederes und vorsichtigem Trocknen der Blendenlamellen mit dem Dremel Versatip schnappt die Blende wieder wie sie soll :yes:
Montage
Anhang 145938
Der Metallring kommt wieder auf seinen Platz.
Anhang 145939
Um den Kontakteblock nicht durch die hintere Abdeckung einfädeln zu müssen und damit das Flachbandkabel zu stressen, schraube ich sie vom Bajonettring ab.
Anhang 145940
Anhang 145941
Der Bajonettring ist angeschraubt …
Anhang 145942
Anhang 145943
Anhang 145944
… und der Kontakteblock ist wieder an seinem Platz.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 5)
Anhang 145945
Draufsicht von oben
Anhang 145946
Die Abdeckung ist montiert.
Anhang 145947
Ebenso die hintere optische Baueinheit.
Anhang 145948
An der Nikon F5 funktioniert alles einwandfrei.
Hier schließt die Abblendtaste gerade auf Blende 22.
Anhang 145949
Fast wieder voll einsatzfähig :spitze:
Fazit
- Leider hatte ich bei der Optik Pech und konnte die Trübung nicht selbst entfernen. Da es ein Weitwinkel ist, macht sich die Trübung im hinteren Optikbereich bereits im Sucher stark bemerkbar. Aber im Optik-Labor wird die verkittete Linse sicher wieder auf alte Frische gebracht werden :yes:
- Für die Reinigung der Blendenlamellen sind Ausbau und Zerlegung des Blendenregisters nicht erforderlich. Aber egal ob Reinigung eingebaut oder ausgebaut - solange die ölig gewordene Fettung der Schnecke nicht erneuert ist, wird das Problem wiederkommen.
- Das Aceton hat wieder einmal seine Fähigkeiten zur Lösung von mutmaßlich verklebten Gewinden demonstriert. Kollateralschäden beschränken sich hier auf eine etwas angegriffene Oberflächenbeschichtung.
Sobald ich die verkittete Linse wieder vom Optik-Labor zurückerhalten habe, gehts hier weiter :spitze:
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Ein großes Dankeschön an meine Einwegspritze aus Kunststoff, die sogar einer (Minimal)Befüllung mit Aceton standgehalten hat :yes:
Anhang 145950