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beamish
Warum gibt es eigentlich diese Adapter nicht für M42 oder einem anderen 08/15 Anschluß? Dann könnte sich doch jeder das für seine Kamera mit den üblichen Adaptern anschließen. Ich bin ja erst seit kurzer Zeit hier und könnte die Begründung verpaßt haben. Die Adapter für M42 gleichen ja die unterschiedlichen Auflagemasse aus...
Grüße
Martin
Vielen Dank an Bernhard, er hat das wesentliche eigentlich schon zusammengefasst... nämlich den Betrieb von V-Objektiven an Systemkameras. Hierbei sind die Auflagemaße eben deutlich von den genormten
Objektivanschlüssen zu unterscheiden und die Objektve mechanisch sehr unterschiedlich ausgeführt. Manche haben 3mm Gewindelänge, andere wiederum 6 oder sogar 8mm Gewindelängen. Dies spielte in Vergrößerern damals keine Rolle, da die einfach in ein Loch eingeschraubt wurden... eine Lampe und eine Kondensorlinse dazwischen und die Negativbühne sowie das Objektiv wurden dann über einen Balgen verändert in den Abständen, bis es passt.
Mit dem VNEX gelang es, diese erstklassigen V-Objektive mit ihren kompakten Bauformen als tolle Aufnahmeobjektive "zweckentfremdet" zu nutzen. Und so musste eine Fokussiermöglichkeit gefunden werden, die
es gestattet, mit den 50mm Objektiven (teils drüber, teils drunter) eben auch "Unendlich" zu erreichen, wie bei einem normalen Objektiv. Wir haben hier im DCC lange V-Objektive vermessen, hin und hergeschickt und diverse Versuche angestellt. Daraus sind auch einige Listen und viele interessante Dinge rund um das VNEX entstanden. Wir haben eine eigene "Untersektion", die sich nur mit dem System befasst. Dort kann man sehr lange "schmökern" und wird sehr interessante Bilder und Beiträge finden, ist aber lange mit Lesen beschäftigt.
Deshalb nochmal kurz technisch zusammengefasst, die Unterschiede in der beiden Grundversionen:
Das VNEX gibt es in zwei Varianten.
VNEX für Sony und VNEX für Universalanschluss.
Zur Erklärung:
Die Kameras haben unterschiedliche "Bajonett-Lochdurchmesser"...
Das VNEX für Sony ist auf den größten "Bajonett-Lochdurchmesser" angepasst und dieser findet sich in den Kamera nunmal bei den Sony E-Mount Kameras (NEX und A-Serie)
Fuji, µFT, Canon EOS-M haben dagegen einen deutlich geringeren Durchmesser, was dazu führte, das vom VNEX eben eine "verschmälerte" Version, das VNEX Uni geschaffen wurde.
Um es in Zahlen auszudrücken:
Während es der große Bajonett-Innendurchmesser der Sony Kameras gestatteten, den ausfahrbaren Fokuswendel des VNEX mit einem Durchmesser von 41.5mm zu gestalten,
kamen die Bajonett-Innendurchmesser der Fuji und anderen Systemkameras bei weitem nicht an den Lochdurchmesser heran.
Dieser Lochdurchmesser ist wichtig, weil der Fokuswendel durch die jeweilige Anschlussplatte hindurch leicht in die Kamera eintaucht. Fällt der Lochdurchmesser des Kamerabajonett kleiner aus als diese 41.5mm, so kommt der Fokuswendel halt nicht in das Bajonettloch, sondern wird schon von seiner eigenen Anschlussplatte blockiert (z.B. bei Fuji mit einem Bajonettloch-Durchmesser des Umkehrrings von nur 38mm).
Ein Bild sagt da in Bezug auf die Lochdurchmesser der Bajonette vielleicht mehr als tausend Worte. Ich lasse deshalb im Bild mal nur den Fokuswendel und die Adapteranschlussplatten für sich sprechen
Anhang 62585
Links liegt ein Fokuswendel auf einem Fuji Retroring, der bei einem fertig montierten VNEX in die Kamera eingeschraubt würde. Wie man deutlich sieht, steht der Wendel bei dem Fuji Umkehrring "auf der Platte", während dagegen im rechten Teil des Bildes der gleiche Fokuswendel direkt in das Loch eines Sony E-Mount Umkehrrings "eintauchen" kann wegen des deutlich größeren Durchmessers von 41,5mm !).
Man erkennt, wie er im E-Mount Umkehrring deutlich tiefer sitzen kann...
So wird also schnell klar, weshalb die Lochdurchmesser der jeweiligen Bajonette "begrenzend" werden. Hier sieht man es deutlich, wie der Wendel am Fuji Umkehrring "begrenzt" und mit einem angeschraubten Objektiv dieses deutlich weiter vom Sensor entfernt sitzen würde. Damit wäre schon ein sehr großer Teile des Fokussierwegs des Wendels entfallen... und ein Unendlich des V-Objektivs kaum mehr möglich, weil es zu weit vom Sensor entfernt sitzen würde.
Das führte in der Entwicklungsgeschichte des VNEX eben zu einer veränderten, verkleinerten Form des Fokussierwendels... der sich dann an dem Lochdurchmesser des kleinsten Bajonetts an den Systemkameras "orientierte", nämlich dem sogenannten VNEX µFT, das später zum VNEX "uni" umbenannt wurde.
Hier mal ein Bild das die beiden Fokuswendeltypen gegenüberstellt:
Anhang 62586
Links sieht man den breiten, 41mm im Durchmesser betragenden Wendel des VNEX KB für Sony E-Mount, wie er im vorigen Bild zu sehen war..
Rechts daneben ist der Fokuswendel des VNEX uni zu sehen. Dieser hat einen Aussendurchmesser von nur 35.8mm und kann damit eben in das kleinste Bajonett "eintauchen", nämlich alle Kameratypen, die über das µFT kompatible Bajonett verfügen. Sein Durchmesser beträgt nur noch 35.8mm, ist damit also kleiner als das M39 Anschlussgewinde der normalen Vergrößerungsobjektivgewinde.
Dies führte logischerweise dazu, dass das M39 Gewinde, mit dem die Verbindungsmuttern zwischen Objektiv und VNEX uni verbunden werden, seitlich vom Wendel abstehen, während sie im VNEX KB noch als Innengewinde im Tubus sitzen... und damit das Objektiv nochmals dichter an den Sensor heranführen können.
Alle mir bekannten Bajonette der mir bekannten Kameras sind größer als diese 35.8mm. Deshalb kann dieser rechts gezeigte Wendeltyp natürlich auch in alle anderen Kameras "eintauchen".
Ein VNEX uni kann also auch an einer E-Mount Kamera genutzt werden, aber eben nur bis zum APS-C Format.... für das volle KB-Format 24x36mm braucht es aber das VNEX KB (für Kleinbild-tauglich).
Hoffe, das dies ein wenig erklärt, wo und warum die Unterschiede der VNEX Grundtypen entwicklungstechnisch gemacht werden mussten.
Da es bislang aber wohl nur die Sony A7 Kameras als KB taugliche Systemkameras gibt, eben das VNEX KB und für alle anderen Kameratypen bis zum APS-C Format kann mit dem VNEX uni gearbeitet werden.
Die für Sony vorgesehenen VNEX Typen können also nicht an kleineren Bajonetten betrieben werden, schlicht weil die Kamerabajonett-Lochdurchmesser von Fuji, Canon EOS-M und µFT Bajonette dies wegen des geringen Lochdurchmesser ein "Eintauchen" des Fokussierwendels nicht gestatten.
Mit dem im Titel genannten SAMT sehe ich aber bei Deiner Frage keinen Zusammenhang.
Sollte sich das auf die Samtfokussiertuben beziehen, so gibt es 42.5mm Tuben für Diaprojektor - Objektive, 52.5mm Tuben für die Projektoren-Objektive aus dem 16mm Filmprojektorbereich und die 62.5er Tuben für die Objektive aus 35mm Kinoprojektoren.
LG
Henry
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Nochmal vielen Dank für die Mühe, mir das Thema begreiflich zu machen! Ich werde also das Thema V-Adapter erstmal zurückstellen, bis ich eine wirklich geeignete Kamera habe. Bis dahin werde ich weiter den Balgen benutzen.
Herzliche Grüße
Martin
Anhang 62602
Samsung NX3000/Balgen/Schneider Comparon 4,5/135