Heute geht es in der Vorstellungsrunde von Minolta Teles mit dem 135er 2.8 weitet. Nochmal das Gruppenbild:
von links nach rechts:
- MD Tele Rokkor 300mm 1:4.5 (bereits hier http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=18985 vorgestellt)
- MD Tele Rokkor 200mm 1:4 (bereits hier http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=18960 vorgestellt)
- MD Tele Rokkor 135mm 1:2.8
- MD Tele Rokkor 100mm 1:2.5
- MD Macro Rokkor 100mm 1:3.5 (bereits hier http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=15625 vorgestellt)
Das 135mm 2.8 wurde von Minolta in 5 verschiedenen optischen Designs hergestellt (Linsen/Gruppen):
1. 7/5 von 1958
2. 6/5 von 1962
3. 5/4 von 1974
4. 4/4 von 1975
5. 5/5 von 1979
Bei der Vorstellung hier geht es um die Nummer 4, die Version mit 4 Linsen in 4 Gruppen. Er ist leider von der Nummer 5 manchmal nur schwer zu unterscheiden, da beide MD II Design gebaut wurden und identisch aussehen. Im Zweifelsfall hilft da nur ein Griff zur Waage: der 4 Linser wiegt ca. 535g, der 5 Linser ist mit 365g deutlich leichter ist.
Die technischen Daten
-- 4 Linsen in 4 Gruppen
-- Blende 2.8.. 22, zwischen 5.6 und 11 in halben Stufen
-- 6 Blendenlamellen
-- ca 1,50m Nahgrenze
-- 55mm Filtergewinde
-- 89.55mm Länge
-- 64,5mm Durchmesser
-- Gewicht 535g
-- Minolta SR Bajonett
-- integrierte ausziehbare Streulichtblende
Testreihe mit verschiedenen Blenden (Sony A7, Stativ, ISO 100)
f2.8
f.5.6
100% Ausschnitte:
Auch bei diesem Objektiv bei offener Blende bereits viel Details sichtbar, allerdings bei noch geringem Mikrokontrast. Mit Abblenden wird der Kontrast besser und die Konturen treten deutlich hervor. Der Bildeindruck wird dreidimensionaler.
Vignettierung
f2.8
Wie schon auf dem ersten Mauerbild zu sehen, bei 2.8 leichte Vignettierung, bei 4 nur gering und ab 5.6 keine mehr.
CAs
f.2.8
Drei Ausschnitte, einmal die Schärfeebene, dann dahinter und davor:
Die Quer CAs in der Schärfeebene sind sehr gering, Längs-CA deutlich ausgeprägter.
Bokeh
f2.8
100% Corps
Hinter der Schärfeebene weiches Bokeh und Highlight ohne Ränder, vor der Schärfeebene allerdings ziemlich hässliche Ränder um die Highlight. Man sieht auf dem Bild auch, dass die eingebaute Sonnenblende ihre Aufgabe gut erledigt. Trotz Gegenlicht und der Sonne knapp oberhalb des Bildrands sind keine Flares oder Blendenflecke zu sehen.
Weitere Aufnahmen in verschiedenen Entfernungen (alle mit Blende 2.8)
Fazit
Nach der Vorstellung des APO Sonnars habe ich kurz überlegt, ob es sich lohnt noch ein anders 135er vorzustellen. Aber nicht jeder kann und will das Zeiss leisten. Deshalb heute etwas aus der "Low cost" Ecke (2-3 Kästen Bier). Natürlich geht man dem Rokkor Kompromisse ein. Bei offenere Blende etwas zu geringer Kontrast und dann die leidigen CAs. Man kann sie zwar gut in der Bildbearbeitung korrigieren, aber vorhanden sind sie halt trotzdem. Dafür bekommt man mit dem Rokkor ein schönes weiches Bokeh und spätestens ab 5.6 sehr gut Bildqualität.