Im Bereich der Superweitwinkel ist die Auswahl an bezahlbaren Optionen bekanntermaßen gering. Allerdings scheint auch die Auswahl an qualitativ überzeugenden Objektiven überschaubar zu sein. Diesen Eindruck bestätigt im Großen und Ganzen auch das Vivitar 3.8/20, hier in der Version für Konica AR Bajonett. Durch den vergleichsweise unbeliebten Anschluss war es relativ günstig, so dass ich es mit akzeptablem Risiko erstehen und einen Versuch wagen konnte:
Interessanterweise ist es von allen Konica/Hexanon AR Objektiven, die ich bisher diesbezüglich unter die Lupe genommen habe das, bei dem mir am ehesten die Chance zu bestehen scheint, dass es auf die 5DII adaptierbar sein könnte. Die Rücklinse käme auf keinen Fall mit dem Spiegel in Konflikt und vor allem ist der Blendenring, der bei AR dummerweise immer direkt um das Bajonett herum sitzt, so breit, dass genügend Spiel zum Abschleifen (immerhin 3,5 mm) bleibt. Ein Hexanon 2.8/35 hatte ich nebenbei gesagt schon mal nahezu komplett auseinandergebaut, um einen Weg für den Umbau zu finden. Selbst die Kugellager der Blendensteuerringe hatte ich da auseinandergenommen - und zu meinem eigenen Erstaunen wieder korrekt zusammenbekommen - ohne eine für mich gangbare Möglichkeit zu finden. Aber bevor ich diesen Aufwand beim Vivitar 3.8/20 unternehme, habe ich erst einmal ein paar Testbilder an der Olympus E-P1 gemacht, auch wenn Crop 2 für Tests an Superweitwinkeln natürlich etwas witzlos ist. Eine erste Tendenz kann diese Kurzvorstellung sicher dennoch zeigen.
Die technischen Daten soweit ich sie in Erfahrung bringen konnte:
Min. Länge ab Auflage: 58 mm
Filtergewinde: 82 mm
Gewicht: 410 g
Blendenstufen: 3.8-16 in ganzen Schritten
6 Blendenlamellen
Naheinstellgrenze 0.15 m
Details über den optischen Aufbau konnte ich leider ebensowenig im Netz finden wie aussagekräftige Beschreibungen des Objektivs die über "great lens" hinausgehen.
An der "Testmauer" sehen die ersten Ergebnisse so aus:
f/3.8
Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/viv20w3-8_gvarl4.jpg
100% Crop aus der Mitte bei f/3.8
100% Crop aus der Ecke bei f/3.8
f/5.6
Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/viv20w5-6_gv5rmy.jpg
100% Crop aus der Mitte bei f/5.6
100% Crop aus der Ecke bei f/5.6
Im direkten Vergleich zum Nikkor 2.8/20 ist das Vivitar eindeutig schwächer - das Nikkor bringt bei f/2.8 schon eine wesentlich besser Randschärfe als das Vivitar bei f/3.8 und bei f/5.6 liegt es immer noch deutlich vorne. Nun ist das vielleicht auch kein wirklich fairer Vergleich, da es sich um eine ganz andere Preisklasse handelte und auch heute handelt. Für sich gesehen würde ich sagen, dass die Offenblende sowohl bezüglich Vignettierung als auch Randschärfe unbefriedigend ist - immerhin reden wir hier von Crop 2 - während ab f/5.6 die Ergebnisse zumindest brauchbar werden.
Die Verzeichnung kann man anhand dieser Bilder sicher nicht genau beurteilen weil sie nicht ganz senkrecht auf die Wand ausgerichtet sind und diese zu unregelmäßig ist. Aber zumindest ist die Verzeichnung nicht auffällig stark sondern hält sich in einem akzeptablen Rahmen.
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