Das nFD 1.4/50mm ist ein häufig und noch günstig zu findendes Normalobjektiv in der 1.4er Lichtstärkeklasse mit guten Leistungen.
Da ich oft anfragen erhalten habe, bei dem Umbau so eines Objektivs behilflich zu sein oder bestimmte Details zu zeigen, weil es einige doch selbst versuchen wollen, hab ich das zum Anlass genommen, noch eine bebilderte Doku in einiger Detailtiefe für das Objektiv zu schreiben.
Der Umbau des nFD 1.4/50mm vom FD 1.4/50mm SSC unterscheidet sich erheblich, vieles wird einfacher beim nFD.
Während beim alten Chromring SSC unter Verwendung eines M42 Adapters der Objektivrumpf eingekürzt werden muss, um unendlich zu erreichen, ist dies beim nFD 1.4/50mm nicht notwendig und damit weniger risikobehaftet, weil man wenigstens 2 Versuchswege offen hat, falls einer nicht gelingt. (Hierauf gehe ich aber an dieser Stelle nicht ein)
Hilfreich für die hier gezeigte Variante ist ein altes Canon FD Breechlock – Objektiv (also die mit dem Chromring) oder durch eventuelle Umbauten liegengebliebene Teile des Mounts dieser Objektive.
Schauen wir uns die zu gewinnenden Teile an:
An jedem Breechlock Chromring gibt es einen mit zwei kleinen Schrauben am Chromring befestigten Hebel, der beim Drehen die Blende in eine definierten Zustand bringt, wenn das Objektiv von der Kamera getrennt werden soll.
Diesen Hebel brauchen wir..
um ihn später zum neuen Blendenübertragungshebel zwischen Blendenring und interner Blendenumlenkplatte umzubauen.
Ein weiteres Teil benötigen wir noch von dem Rückteil des Objektivs.
Diese Deckelplatte brauchen wir.
Hier nun die abgenommene Platte aus dem FD Turm, von allen Dingen befreit. Es müssen die überstehenden Teile von der Unterseite zunächst „frei gebohrt“ werden. Ihr werdet sehen, warum.
Dieses Teil wird später unsere neue Abdeckung am Rückteil des nFD 1.4/50mm
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Nehmen wir nun das nFD 1.4/50mm auseinander.
Zuerst den mit 3 Schrauben befestigten Blechring entfernen.. (manche Schrauben sitzen hier aber so fest, wie bei diesem Exemplar, das sie „ausgebohrt“ werden müssen)
Dann heben wir den kompletten rückwärtigen Teil mitsamt den Hebeln aus dem Objektiv heraus.
Darunter befindet sich ein Umlenk-Ring, der bei diesem Umbau ebenfalls nicht mehr benötigt wird und normalerweise der Kupplung des Blendenringes an die im vorhergehenden Foto gezeigte Blendenmimik mit den zwei Übertragungshebeln gehört.
Danach heben wir „vorsichtig“ !!!! den Blendenring ab und sehen darunter die mit zwei Schrauben befestigte „Rastkerben-Matte“ in der ein kleiner Zylinder/Walzenrolle läuft, der für die Rastklicks der Blende zuständig ist und dem entspricht, was wir von den Kugeln kennen. Obacht geben, das diese nicht verloren geht... OBERWICHTIG, weil nicht so einfach zu ersetzen.
Dieser Zylinder wird von einer Feder, die auf der Unterseite des Blendenringes in einem kleinen rechteckigen Gehäuse sitzt, in diese Rillen gedrückt.
Hier das Gehäuse mit der Feder. Darauf achten, das auch diese Feder nicht „verschwinden“ kann !!
Nun nochmal zurück zu dem umlaufenden „Kragen“ an dem man rechts den mit zwei Schrauben befestigten „Druckknopf“ für die Entriegelung des Objektivs von der Kamera sieht.
Im oberen Bild übereinander gelegt, zwei dieser inneren Teile des nFD Mounts. Oben der schwarze Originalmount-Part der auf der bereits eingekürzten und geschliffenen Fläche so eines Parts im oberen Bild liegt..
Darum geht es.. dieser innere schwarze Wandungs-Ring, der mit dem Objektiv verschraubt ist, wird soweit gekürzt, das die Köpfe der Befestigungsschrauben, wie in diesem Bild sichtbar, gerade eben versenkt sind. Die Aussenwandung wird also soweit abgetragen/getrennt/geschliffen.. das sich eine plane Fläche ergibt. Also an der Stelle die Kamera aufs Stativ, M42 Adapter an die Kamera ansetzen, dann den im nachfolgenden Bild gezeigten Objektivrumpf in Unendlichkeitsstellung gedreht direkt bündig auf den Adapter "pressen" und gucken, ob Unendlich erreicht wird.. sonst weiter schleifen. Es passt in etwa, wenn die Schrauben mit der Auflagefläche bündig abschließt bzw. die Schraubenköpfe noch einen "Hauch" tiefer sind. Um diesen Bereich herum geht das Objektiv auf Unendlich zu fokussieren. Durch entsprechenden Schleifabtrag also diesen Punkt finden. Sollte es so noch nicht möglich sein, sollte an der Auflagefläche des Adapters weitergeschliffen oder zunächst die später beschriebene Justierung vorgenomen werden.
Diese Ring dient uns quasi als Spacer oder Abstandshalter für das genaue neue Auflagemaß.
Er wird so abgetragen, dass er zusammen mit einem M42 Adapter ein Unendlich des Objektivs zulässt.
Auf diesen nun plan geschliffenen Ring kommt der M42 Adapter später zu liegen und die Befestigungslöcher zwischen dem Ring und dem M42 Adapter können frei gewählt und gesetzt und der Adapter an diesem plangeschliffenen Ring durchgeschraubt werden.
Die Länge der verwendeten Schrauben sollten die Länge der beiden zusammengeführten „Dicken“ von Adapter und Auflagefläche nicht übersteigen, da sonst die Gefahr besteht, den Blendenring mit einer zu langen Schraube in seiner notwendigen Drehbewegung zu blockieren .
Nun müssen wir die Blende aber irgendwie in Gang bekommen, bevor wir einen Adapter da befestigen können.
Sehen wir uns das mal an: Da war doch dieses Teil aus dem alten Breechlock Objektiv.
Und genau das verarbeiten wir jetzt weiter in den Blendenring..
Hier sehen wir „angehalten“ neben dem rechteckigen Käfig für die Andruckfeder des Zylinders für die Blendenrastung den späteren Kupplungs-Zinken zur Blende..
Er kann wahlweise verklebt oder verschraubt werden und wird hier schon in seiner richtigen Positionierung gezeigt.
Ein "Flügel" wird quasi hinter das eckige Gehäuse der der Andruckfeder "gequetscht" und hat allein deshalb schon guten Halt. Verklebung und wenn gewünscht eine Verschraubung, die aber am Blendenring sichtbar wäre, nach Bedarf.
Ende des ersten Teils, weil maximal 10 Bilder eingefügt werden können.
Teil 2 kommt sofort.