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Thema: Leica-M- zu Sony-E-Adapter mit Nahfokus

  1. #1
    Ist oft mit dabei Avatar von uburoi
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    Standard Leica-M- zu Sony-E-Adapter mit Nahfokus

    Hallo zusammen!

    In den letzten Monaten habe ich meinen „Objektivpark“ komplett umgebaut. Nachdem ich letzten Sommer von DSLR auf DSLM umgestiegen bin, haben mich zunehmend Leica-M-Objektive gereizt – Autofokus und Zoom-Bereich umgekehrt eigentlich kaum noch. Von daher habe ich eine Menge Sachen verkauft und mich inzwischen weitgehend auf die beiden „Immerdraufs" Elmarit-M 28mm/f2.8 v3 und Summicron-M 50mm/f2 v3 (und für die entsprechenden Motivgelegenheiten noch ein Summicron-M 90mm/f2 v2) an der Sony a7CII geschrumpft.

    Da ich leidenschaftlich gerne fotografiere und manuelle Objektive keine Laune, sondern mein Arbeitswerkzeug sind – Schuld hat übrigens dieses Forum, das mich vor inzwischen nun 15 Jahren mit dem Altglas-Fieber angesteckt hat –, habe ich natürlich auch nach dem (für mich) optimalen Adapter gesucht. Aus meiner Sicht ist der einzig nennenswerte Nachteil von älteren M-Objektiven die Nahgrenze von 70cm, mit der ich vor allem bei 28mm Brennweite doch arge Schwierigkeiten hatte. Irgendwann bin ich dann auf Close-focusing-Adapter gestoßen, die es ebenso wie die normalen in unterschiedlichen Güte- und Preisklassen gibt. Darüber hinaus hat mich auch der Techart-AF-Adapter (LM-EA9) interessiert, weil ich zwar selten mit Autofokus arbeiten, aber in manchen Situationen kann er doch ganz hilfreich sein, vor allem im Zusammenspiel mit der tollen Augenerkennung der a7CII.

    Und so haben sich jetzt doch einige Adapter bei mir angesammelt, und da dachte ich mir, dass es vielleicht auch für andere mal interessant wäre, ein paar Vergleichs- und Erfahrungspunkte zu notieren, bevor ich mich von einigen Adaptern wieder trennen werde. Die nachfolgend aufgeführten Preise variieren sicher je nach Quelle; ich habe einfach notiert, was ich jeweils bezahlt habe, als groben Anhaltspunkt. Gewicht und MFD sind selbst gemessen – also sicherlich zum Teil nicht ganz präzise, aber immerhin aus erster Hand. Die Nahgrenze bezieht sich auf mein 28er-Elmarit; mit zunehmender Brennweite nimmt natürlich auch die Nahgrenze zu, aber bei größeren Brennweiten reicht mir das auch noch völlig.

    A7C01454.jpg

    1. TTartisan (normaler Adapter)

    • Preis: 27 Euro (gebraucht)
    • Gewicht: 35 g
    • MFD: 70cm
    • über unendlich fokussierbar
    • Bemerkung: Ich habe vorher auch andere normale Adapter ausprobiert, aber dieser hier hat mich als Preis-Leistungs-Sieger überzeugt, denn er ist kompakt, leicht, absolut präzise gefertigt (keinerlei Spiel auf beiden Seiten) und erlaubt das Fokussieren über unendlich hinaus – was längst nicht bei allen LM-Adaptern der Fall ist.


    2. Haoge (Close-Focus-Adapter)

    • Preis: 52 Euro (neu)
    • Gewicht: 43 g
    • MFD: 20,5 cm
    • Fokus leichtgängig
    • knapp unendlich fokussierbar
    • Bemerkung: Diesen Adapter habe ich erst seit gestern, aber er scheint das Ende meiner Suche zu sein, da er kompakt, leicht, unauffällig, präzise und dabei in allen Bereichen fokussierbar ist. Von allen Adaptern das Beste – genau das, was ich gesucht habe.


    3. N. N. (Close-Focus-Adapter)

    • Preis: 56 Euro (neu)
    • Gewicht: 115 g
    • MFD: 20,5 cm
    • Fokus schwergängig
    • nicht ganz unendlich fokussierbar
    • Bemerkung: Diesen Adapter habe ich bei Ebay aus China bestellt. Ich habe keine Herstellerangaben, aber er ist offenkundig dem entsprechenden Voigtländer-Adapter nachempfunden, den ich jedoch nie hatte, da er mir für das Gebotene schlicht viel zu teuer war. Von den hier versammelten ist er der schwerste Adapter; dafür fällt angenehm auf, dass er per Knopf arretierbar ist, was ein versehentliches Nahfokussieren verhindert.


    4. Urth (Close-Focus-Adapter)

    • Preis: 109 Euro (neu)
    • Gewicht: 89 g
    • MFD: 20 cm
    • Fokus sehr leichtgängig
    • nicht ganz unendlich fokussierbar
    • Bemerkung: Dieser Adapter ist von allen am leichtesten im Nahbereich zu fokussieren. Leider fokussiert er auch wie der vorhergehende erst bei recht kleiner Blende auf unendlich, was ihn für mich weniger geeignet macht, da ich häufig bei offener Blende fotografiere.


    5. Techart (Autofocus-Adapter)

    • Preis: 372 Euro (neu)
    • Gewicht: 129 g
    • MFD: 23 cm
    • unendlich fokussierbar
    • Bemerkung: Konstruktionsbedingt fungiert der Adapter auch als Nahfokus-Adapter, allerdings nur im Autofokus-Betrieb. Bisher habe ich ihn wenig benutzt, aber bei den zwei, drei Gelegenheiten (vor allem Events bei der Arbeit) hat er sich doch als ganz nützlich erwiesen. Die Seltenheit der Nutzung und der hohe Preis lassen mich immer noch darüber nachdenken, ob ich ihn behalten will; technische Schwierigkeiten hatte ich jedoch keine, sodass ich in der Hinsicht nichts Schlechtes darüber sagen kann. (Natürlich ist der AF bekanntermaßen recht langsam und eher auf das zentrale Drittel des Sichtfeldes beschränkt, dort aber erstaunlich präzise und vor allem für Porträts eine echte Hilfe.) Praktisch ist darüber hinaus natürlich auch, dass ich mit dem entsprechenden X-auf-LM-Adapter jedes Altglas zum AF-Objektiv machen kann, zumindest wenn es nicht zu schwer ist oder die Brennweite zu lang.


    So viel also zu den abgebildeten Adaptern. Wie es aussieht, werde ich künftig den Haoge-Adapter auf der Kamera haben und ggfs. für mögliche Einsätze den Techart in der Tasche. Jedenfalls bin ich jetzt, da ich damit auch mehr auf Tuchfühlung gehen kann, endlich restlos zufrieden mit meinen Objektiven.

    Gruß Jens


    A7C01452.jpg

  2. 5 Benutzer sagen "Danke", uburoi :


  3. #2
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    Vielen Dank für den schönen Vergleich. Da die Leica-M Objektive nicht unbedingt mit einem nennenswerten
    Nahbereich glänzen, kommt man tatsächlich nicht um einen Helicoid Adapter herum.

    Ich selber nutze für die kleinen, leichten Objektive den Adapter von Hawksfactory, welcher sehr teuer ist
    und bei uns nur schwer zu bekommen. Er ist unglaublich präzise, hochwertig verarbeitet und extrem leicht.
    Allerdings würde ich diesem kein schwereres Objektiv, wie zB das Summicron 2/90mm zumuten.

    Für die big boys nutze ich den Tinray Adapter (baugleich mit dem Voigtländer), welcher aber Unendlich ganz
    knapp nicht erreicht und trotz einer massiven Bauweise schwerere Objektive nicht ohne ganz leichtes
    Verkippen trägt.

    Es ist also Vorsicht geboten.

    Brauche ich keinen Helicoid, dann kommt der Novoflex zum Einsatz. Da stimmt einfach alles und es wackelt
    nichts.


    LG, Christian

  4. 3 Benutzer sagen "Danke", gladstone :


  5. #3
    Ist oft mit dabei Avatar von uburoi
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    Ja, das ist wirklich eine „Wissenschaft“ für sich mit den Adaptern. Bei dem Techart-AF-Adapter ist es so, dass er mir ein zweites Set von AF-Objektiven erspart, was sich durchaus rechnet (zumal ich ja eigentlich durchgehend den Look meiner Altgläser haben möchte).
    Ansonsten war ich auf der Suche nach etwas möglichst Kleinem, Leichtem und nicht allzu Teurem (möglichst in schwarz, passend zur Kamera), und da hat sich der Haoge bisher als Top-Treffer erwiesen, der allerdings auch aus Amerika herüberkommen musste, wenn ich das richtig gesehen habe.

    Gruß Jens

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", uburoi :


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