Das apo 3.4 wurde ja recht lange gebaut. Gab es davon unterschiedliche Versionen?
Das apo 3.4 wurde ja recht lange gebaut. Gab es davon unterschiedliche Versionen?
Soweit ich dem lesenswerten Bericht von Marco Cavina entnehmen kann, gab es zwar mehrere Bezeichnungen für
dieses Objektiv (ursprünglich unter dem Namen Elcan für das US Militär (Marine) entwickelt, anschließend unter den
Namen Leitz und dann Leica vermarktet), allerdings hat es dabei keine Änderung in der optischen Rechnung erfahren.
LG, Christian
Hallo zusammen,
ich habe mir nun mal den erweiterten Nahbereich angeschaut. Dazu habe ich den Nikon PN-11 Zwischenring
verwendet, um eben diesen erweiterten Nahbereich zu erhalten.
Vollformat ungecropt bei f/4:
crop daraus:
Vollformat ungecropt bei f/4:
crop daraus:
Vollformat ungecropt bei f/3,4:
crop daraus:
Vollformat ungecropt bei f/5,6:
crop daraus:
Vollformat ungecropt bei f/5,6:
crop daraus:
gleicher crop bei f/3,4:
Vollformat ungecropt bei f/4:
crop daraus:
Vollformat ungecropt bei f/4:
crop daraus:
Also, es zeigt auch im erweiterten Nahbereich seine Stärken, allerdings nicht ganz auf dem Niveau
des APO Makro Elmarit. Dafür wurde es aber auch nicht konstruiert.
Auffällig finde ich den Qualitätssprung von f/3,4 auf f/4 (nur eine halbe Blende).
Ich finde es reicht um alle kursierenden Aussagen über einen signifikanten Qualitätsverlust im Nahbereich
in das Reich der Legenden zu verweisen....
LG, Christian
Ich "sprachmittle" mal was Puts im Leica Compendium dazu schreibt:
Mit einer 7-Element-in-4-Gruppen Konstruktion ist es ein echtes apochromatisches Design, das eine höhere Farbkorrektur schon bei Offenblende bietet.
Das Objektiv hat einen mytischen Status. Es begann als ein Objektiv für die Aufklärung und Auskundschaftung, wurde aber schnell in das eigentliche Angebot der R-Objektive aufgenommen. Es waren zunächst 6000 Einheiten geplant. Für die apochromatische Korrektur wurde synthetische Fluorid-Kristalle genutzt, deren empfindliche Oberfläche hinderlich für die allgemeine Nutzung war. Bei Offenblende bildet es bereits sehr kontrastreich ab mit einer scharfen Definition sehr feiner Details und wird nur in den äußersten Eckbereichen deutlich weicher. Die Vignettierung beträgt etwa eine Blendenstufe. Ränder werden mit sehr klaren Kanten dargestellt, was für eine hohe Schärfe und eine klare Trennung vom Hintergrund sorgt - sogar, wenn der Hintergrund eine deutlich höhere Luminanz zeigt. Die Abbildunsgqualität ist erstklassig. Doch das Elmarit-R 2.8/180 von 1980 zeigt eine vergleichbare Leistung bei Blende f/4. Das Apo-Telyt glänzt aber vor allem bei Blende f/5.6, vor allem in der Bildmitte bis 10mm von der Achse hinsichtlich Klarheit und Definition. Im Randbereich fällt die Leistung hingegen ab, dort ist auch eine Verzeichnung sichtbar. Es gibt eine leichte Neigung zu Abzeichnungen, doch die internen Kontraste bleiben durchgehen hoch. Das Apo-Telyt bildete in den 1980ern sozusagen die "State-of-the-Art".
Wenn man die MTF-Kurven vergleicht, schneidet das Apo-Telyt 3.4/180 besser ab als die erste Version des Elmarit 2.8/180 (bis 1979).
Erst die zweiten Version des Elmarits zieht mit dem Apo-Telyt gleich, wobei das Telyt aber (bis auf die Randbereiche) kontrastreicher bleibt.
Erst das ab 1998 gebaute Apo-Elmarit-R 2.8/180 und die Super-Linse Apo-Summicron-R 2/180 aus technischer Hinsicht dem Apo-Telyt keine Chance.
Allerdings kosten die ein Vielfaches, auch auf dem Gebrauchtmarkt.
Ich durfte einmal mit einem Apo-Summicron-R 2/180 fotografieren. Das ist unglaublich. Allerdings mit 2,5kg auch ein echter Klopper.
Das Apo-Telyt bietet ein bisschen das Beste aus allen Welten. Und wenn man mit dem Randabfall zurecht kommt, ist es womöglich das Objektiv mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis.
(Wobei da auch das deutlich günstigere und oft - aber völlig zu unrecht - verächtlich betrachtete Elmar 4/180 hervorragend abschneidet.)
Carsten, berufsbedingt immer mal wieder auf Forum-Pause. In grün schreibe ich als Mod.
Leica, Sony, Nikon, Fuji, Olympus, Pentax, Panasonic, Canon, Sigma und viel zu viele Linsen sowie andere digitale und analoge Kameras.
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Leider liegt die Brennweite von 180 mm zu dicht an den 135 mm. Und mein Zeiss mit 135 mm liebe ich nach wie vor. Extrem reizvoll fände ich das 4.0 280, dies hat allerdings den 4-5x fachen Preis vom 180 mm. Da bin ich leider raus...
Hallo Christian,
ich hatte ja schon angedeutet, dass ich meine Sammlung an Leica-Chimären erweitern will um das 180er APO, jetzt habe ich es endlich bezahlbar gefunden. Nach einem Umbau beim Fachmann in HH mit expliziter Anpassung und Justage gegen saftigen Aufpreis ist es jetzt einsatzbereit. Nach ersten Tests kann ich eine gewisse Begeisterung nicht unterdrücken. Leider muss ich die Testbilder erst auf das hier machbare Maß eindampfen, komme um Crops wohl nicht herum. Die K1 "kann" zwar keine 50MP auflösen, aber 36,5 bei FF tun es wohl auch, wenn das richtige Glas davor sitzt. Wie groß darf ein hier eingebettetes Bild sein? Original wäre 7360x4912, das ist wohl zu heftig, oder? Im Nahbereich kann man aber mit Zwischenringen den Nahabstand bequem reduzieren, genügend Licht vorausgesetzt.
gegen das Fotografieren mit Leica-Linsen wird Sex total überbewertet...(ab 70+)
gemeint sind hier wohl die "Probleme" der geringen Anfangseinstellung von ca. 2,5m. Das ist natürlich schade, kann aber prima mit Zwischenringen halbiert werden, gutes Licht vorausgesetzt. Das gleiche Problem hat auch das wesentlich schwerere und teurere APO Telyt 280mm, das such erst ab diesem Bereich scharfgestellt werden kann. Hier kämpfen aber auch 1915g gegen die Schwerkraft, beim 180er sind es gerade mal 762g ! Stativ ist also immer besser. Ab der Grenze ist aber bei beiden alles bestens.
gegen das Fotografieren mit Leica-Linsen wird Sex total überbewertet...(ab 70+)
Bei dieser Linse gibt es durch die div. Varianten je nach Baujahr auch verschiedene Möglichkeiten des Umbaues auf PK, das liegt z.T. an dem Tubus in der Mitte, der zur Vermeidung von Flairs gedacht ist. Fehlt er nach dem Umbau, weil er evtl. behindert, kann das zu unerwünschten Reflexen führen. Daher wirde er je nach Material (Metall oder Plastik) schon mal angesägt, damit es keine Behinderungen gibt. Das lässt man besser vom Fachmann machen, wenn man selbst nicht so begabt ist. Evtl. muss auch der Adapter etwas nachgeschliffen werden, wenn er nicht 100% passt, Auflagemaß etc. Bei Adaptern von Leitax kann man darauf meistens, aber nicht immer, verzichten. Dann kann man mit geeigneter Technik einiges justieren,um eine 100% ige Schärfe zu bekommen, was zeitlich sehr aufwendig sein kann. Wenn man selbst umbaut (habe ich bei einfacheren Linsen auch getan), kann man das nicht garantieren, es ist also eine Option für Perfektionisten. Diesen Service lassen sich Profis wie Paepke in Ddorf oder Wiese in HH, leider teuer bezahlen, bei mir waren es knapp € 160.-, weil der Adapter vorhanden war. Das ist für mich als Rentner "saftig", für andere evtl. ein Klacks. Sei froh, wenn Du zu den letzteren zählst, ich gönne es Dir. Sobald ich geeignete Objekte für Tests gegen andere Gläser gefunden habe, setze ich hier Samples ein. Infos zum Umbau gibt gerne Wiese Fototechnik in HH, ist ein Netter...
Linse ist nicht fest angebaut, sondern wie gesagt, per PK Adapter behandelbar wie ein PK Objektiv und an jeder anderen Pentax verwendbar, bei mir ist es die K-1.
Gruß von der Käsefront
gegen das Fotografieren mit Leica-Linsen wird Sex total überbewertet...(ab 70+)
Für 160,- (gebe ich nicht gerne aus und St. Georg meide ich aus mehreren Gründen (am St. Marien Dom liegt es nicht)) können die nicht viel gemacht haben und ich kann mir nicht vorstellen, daß die viel gemacht haben und hätten machen müssen.
Der Innentubus kann evtl. nerven (ich habe Leica R bislang nur an Canon EF adaptiert (9,-€ plus Porto für den Adapter) - und käme ohne harte Drogen nicht auf die Idee einen Leitax Anschluß zu nutzen), aber was die Schärfe anbelangt läuft das Apo 3,4/180 ja WIMRE mit Gesamtverstellung (ich hatte das nur kurze Zeit), da könnte man in erster Lesung prüfen ob unendlich erreicht wird (und ggf. justieren oder der Ärger geht los, aber bei den üblichen Verdächtigen nicht zu dem Kurs) und wenn mein einen Guten hat, kann man noch justieren, daß "unendlich" auf der Skala gut mit "unnedlich" im Sucher zusammen paßt. Im Extremfall könnte man noch prüfen ob man sich einen unfreiwilligen Scheimpflug eingebaut hat. Ansonsten stellt man bei SLR (und Spiegellos) die Schärfe ja für jedes Bild direkt mit visueller Kontrolle neu ein. Bei Zweiäugigen Kameras und Meßsucher Kameras ist das natürlich viel kritischer.
Bei den Zahnwälten soll es ja sogar Leute geben, die bei ihren Leica-R Objektiven die ROM-Kontakte abknipsen um sie per Leitax an Nikon-F zu kriegen ... OK, die "adäquate Lösung" für die von Leica verprellten R-Kunden läßt derzeit noch auf sich warten, aber kann man da nicht einfach mit einem kostengünstigen Adapter auf Canon EF (z.B. gute gebrauchte EOS 5D Mk II) oder Sony (Vollformat ohne Spiegel) gehen und das Objektiv heil lassen?
Auch bei den vermeintlich "reversiblen" Umbauten werden X Leute die Teile verbummeln und in Y Fällen die Erben das Puzzle nie zusammenbringen.