Ich sehe bezüglich "Bokehspielereien" auch keinen Vorteil bei der Pentax 645D.
Man sollte vielleicht mal klarstellen, dass diese Kamera einen etwas irreführenden Namen hat, denn im Gegensatz zu der alten 645, die eben das "kleine Mittelformat" 6 x 4,5 cm hatte, besitzt die 645D einen Sensor im Format 4,4 x 3,3 cm, also nur gut halb so groß. Das ist also ein "Cropfaktor" von ca. 0,75 im Vergleich zu KB-Format und damit ist der Einfluss auf das Freistellpotential relativ gering.
Dazu kommt auf der anderen Seite, dass es schwierig und teuer ist, so extrem lichtstarke Mittelformatobjektive aufzutreiben, die auch nur ein ähnliches Freistellpotential bieten würden wie ein vergleichbares KB-Objektiv. Konkret hätte ein 2.8/80 an der Pentax höchstens einen vergleichbaren Effekt wie ein 2,0/58 am KB-Sensor, also nichts spektakuläres.
Interessant wäre es sicher, zu sehen ob einige KB-Objektive nicht doch diesen geringfügig größeren Sensor auch ausleuchten, und dann würde man natürlich bezüglich Bokeh auch tolle Effekte sehen. Aber die Adaption dürfte wegen des Auflagemaßes von > 70mm für die meisten in Frage kommenden Objektive unmöglich sein.
Meine Meinung:
Wenn man weniger Schärfentiefe als ein 1.4/35, ein 1.2/50 oder ein 1.4/85 am KB-Format haben will, bringt selbst "echtes" Mittelformat, also 6x6 oder 6x7 kaum Unterschiede und man muss eigentlich auf Großformat (13x18 o.ä.) gehen um wirklich grundlegend andere Möglichkeiten zu bekommen.