ich bin so frei und grabe das (über die externe Suchmaschine zum Stichwort "Sonnar" gefundene) Thema mal wieder aus - denn ich bin mit meinen alten Sucher-Contax und dem unvergüteten 2,0er Normal-Sonnar von 1937 auch so richtig auf den Geschmack gekommen - nachdem das Objektiv in bestimmten Lichtsituationen seinen Charme versprüht hat.
Vielleicht sind da ein paar Analog-Bilder ganz aufschlußreich.
Dieses Motiv aus dem Hauptbahnhof in Dresden habe ich parallel auch mit einem vergüteten Opton-Biogon 35 mm fotografiert - da sieht es allerdings in den Kontrasten und Tonwerten eher nichtssagend aus. Zu "sauber".
Das unvergütete Sonnar hingegen...
(Contax IIa, ohne Filter, Fomapan R100 Diafilm - die Blende müßte entweder ziemlich weit offen oder ganz offen gewesen sein, denn ich habe es aus der freien Hand gemacht)
Dieses Bild ist verunglückt, weil verwackelt, nur die Bewegungsunschärfe der Passanten vorn in der Mitte war natürlich gewollt. Abendliche Freihandaufnahme inmitten von Straßencafés - aber die Hinterlassenschaften des 87 Jahre alten Objektivs in Gestalt der Überstahlungen etc. gefallen mir trotzdem: Warmer Septemberabend im bretonischen Nantes, Frankreich:
(Contax IIIa, ohne Filter, Belichtungszeit ca. 1/2 Sekunde, Blende 2, Fomapan R100 Diafilm, Nennempfindlichkeit ISO 100/21°)
Mittlerweile bleibt mein vergütetes 1947er 5-cm-Sonnar meistens zuhause, und statt dessen geht das unvergütete mit auf die Reise.
Wenn ich nach der Tabelle im Netz gehe, könnte es von 1939 sein - aber ich bin mir da nicht sicher, ob es wirklich in nennenswertem Maße schon vor 1945 vergütete Objektive im "Zivilbereich" gegeben hat. Geht man allerdings nach diesem Artikel, könnte das aber tatsächlich schon der Fall gewesen sein.
Wenn es doch ein Nachkriegsobjektiv sein sollte (was die Nummer aber eigentlich nicht hergibt), dann stammt es sicherlich aus der ganz frühen Nachkriegszeit.
Michael