Kellerfund - was habe ich da???

[miradea]

Danke. Ich habe mir nun auch schon Mini-Schraubendreher zugelegt und werde mich - sobald ich mal einen mutigen Moment erwische - todesmutig auf die Reinigung stürzen. Der Pilz ist dummerweise nämlich innen. Werde es erst einmal mit einem unwichtigen Objektiv ausprobieren. Also ob ich das auseinander und dann auch wieder zusammen kriege. Naja, schlimmer als die Teile im Überraschungsei wird's schon nicht sein...

Ich habe hier irgendwo gelesen, dass Wundbezin scheinbar auch prima funktionieren soll. Hier im Nachbarort ist so eine alte Apotheke mit zwei Omis als Bedienung. Die haben noch richtig Ahnung und da kriegt man fast alles. Im Gegensatz zu der super modernen Apotheke 100m weiter... Die fragen bei Produkten außerhalb von Aspirin meist "häää - watt isn datt?" oder so ähnlich...

[hinnerker]

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Ich habe hier irgendwo gelesen, dass Wundbezin scheinbar auch prima funktionieren soll. Hier im Nachbarort ist so eine alte Apotheke mit zwei Omis als Bedienung. Die haben noch richtig Ahnung und da kriegt man fast alles. Im Gegensatz zu der super modernen Apotheke 100m weiter... Die fragen bei Produkten außerhalb von Aspirin meist "häää - watt isn datt?" oder so ähnlich...

Ja, Wundbenzin verflüchtigt sich auch schnell, aber ich nutze es eher zur Reinigung der Blendenlamellen, wenn diese verölt sind. Und so den großen Vorteil hab ich bei Wundbenzin auf den Glasflächen nun nicht erlebt. In der Mikroskopie wird das wohl häufiger für die Reinigung eingesetzt.

Bei Fungus langt zumeist die Reinigung der Linse mit Spüli und Geschirrhandtuch... eben wie Du Deine Gläser abspülst und Trocken putzt.

Ich habe hier gerade etliche Linsen, die an den Seitenrändern mit beginnendem Fungs gezeichnet sind. Die werden in der Weise gereinigt, dass ich sie mitsamt den Händen unter fließendem Wasser mit einigen Tropfen Spüli "reibe" und so den eigentlichen Pilz von der Linse "abwasche"...

Danach werden diese Frontlinsen dann in einem sauberen Geschirrhandtuch wie ein Glas trockenpoliert und wieder eingebaut... die Linsen sind danach "glasklar"... wenngleich man natürlich "Vergütungsfraß" nach wie vor hat.

Die Pilzkultur schädigt die Vergütung-- und das ist eben nicht reversible - man sorgt nur dafür, dass der Pilz von der Glasfläche verschwindet... so hat man aber das weitere Wachstum gestoppt und kann sich an der Restvergütung erfreuen.

Da Fungus häufig in den Aussenbereichen einer Linse beginnt und sich nach innen hin ausbreitet, beeinträchtigt er im Anfangsstadium auch kaum.

Erst wenn sich spinnennetzartig die Kultur über alle Glasflächen verteilt, kommt es zu deutlicher Kontrastminderung in den Bildern... aber dann muss das Objektiv auch schon auf vielen Linsen "dichtgewuchert" sein.

Fungus wird aus meiner Sicht überbewertet, weil unheilvoll der Pilz psychologisch in die gleiche "Ecke" gestellt wird, wie eine Pilzerkrankung beim Menschen... Fragen wie "ist Glaspilz ansteckend" etc.. deuten immer wieder auf diesen vermuteten Zusammenhang hin...

Aber man kann beruhigt sein... er ist nicht ansteckend.

Er kommt nur in dem jeweiligen Objektiv zur Ausbreitung, wenn er von den klimatischen Bedingungen (feuchtwarm und dunkel in Kellerräumen) fernab von Luftzirkulation und Sonnenlicht dann noch in Behältnissen aufbewahrt wird, die im als "Nahrungsquelle" dienen... z.B. Lederbeutel und jede andere Form von organischem Material.

Dies kann auch Speiseeis oder Speichel sein, das irgendwie auf die Linse gekommen ist und dann nur mechanisch mit dem T-Shirt abgewischt wurde, das kann ein winziges Insekt sein, dass im Objektiv herumkrabbelte, Pollen oder, oder..
Selbst die Verkittung, die zwei Einzellinsen zu einer Gruppe zusammenfügen, kann in alten Objektiven aus Kanadabalsam... einem Harz der Kanadischen Tanne, mit einem dem Glas ähnlichen Brechungsindex früher überwiegend im Objektivbau verwendet - ist eben ein organisches Material, das zur Ernährung des Glaspilzes dienen kann.

Das Entscheidende ist aber eben die Aufbewahrung... Ansteckend ist da gar nichts, denn die Pilzsporen befinden sich immer in der Luft.. wir atmen sie auch täglich ein...

LG
Henry

[LucisPictor]

Die Schlieren, die ISOPROP auf der Glasfläche bildet, entferne ich simple mit "Atemluft"...

Richtig. Und bei 100%igen hatte ich noch nie mit Schlieren Probleme.

[miradea]

Für meine Filter und um mal Regenflecken oder ähnliches abzuwischen benutze ich die hier: http://www.amazon.de/gp/product/B001D02UWC/

Spricht was dagegen? Ist zwar nur mit 70%igem Isopropanol - aber es verdunstet sehr schnell.

Ich finde die kleinen Dinger total praktisch, weil man sie immer dabei haben kann.

[filip]

Hallo ihr lieben Spezialisten,

ich habe seit einiger Zeit eine Sony NEX und interessiere mich nun verstärkt für das Fotografieren mit alten Objektiven. Also habe ich im Bekanntenkreis mal angefangen die Keller zu durchsuchen. Nun bin ich in dem analogen Bereich überhaupt nicht fit und frage mich bei einigen Dingen: Wozu ist das nur gut??

Ein Freund von mir hatte im Keller eine EXAKTA, eine Minolta und eine Soligor. Dazu einen Haufen Objektive, die teilweise ziemlich gruselig aussehen, da der Besitzer damit vor etlichen Jahren in Afrika unterwegs war.

Außerdem für die EXAKTA: ein Balgengerät (das noch prima in Schuss ist), Zwischenringe (?) aus Metall und ein paar Dinges, von denen ich nicht weiß, wohin damit. Teilweise passen sie mit Schraubgewinde an die Zwischenringe - aber auf der anderen Seite an nix. Oder sie passen an die EXAKTA und dann eben an der anderen Seite an nix.

Ich habe mal versucht die Dinger zu fotografieren. Vielleicht erkennt einer von euch, was das ist?

Außerdem noch die Frage: Kann ich verstaubte Linsen mit einen Linsenreiniger/Lenscleaner für Brillen reinigen? Oder lieber mit klarem Wasser?

edit: Das Teil unten Rechts auf den ersten beiden Bildern passt doch an Zwischenring und EXAKTA. Habe ich aus Versehen mit fotografiert - das ist doppelt dabei.

Hallo miradea,

die Metall-Teile, die du da im Keller vorgefunden hast, sind sogenannte "Zwischenringe", die man für Nahaufnahmen bei den früheren Kleinbildkameras benötigte. Ich vermute aus der Ferne, du hast welche gefunden, die zwischen die Objektive und dem Objektivansatz der jeweiligen Kamera passen. Schraube mal die Zwischenringe alle zusammen und dann an die jeweilige Kamera. Frühere Kameras (und auch die heutigen) haben unterchiedliche Anschlüsse - also probieren aber ohne Krafteinsatz!

Gruss filip