Manuell ist einfach Freiheit,und der Automatikteufel ist leider sehr stark

[Padiej]

Abend!

Ich bin immer wieder erstaunt, was alte Objektive (meist Festbrennweiten) können. Ich erlebe immer wieder dieses WOW - das hätte ich mir nicht gedacht.

Ich meine aber nicht die Superlinsen, sondern die anderen, wo oft der Versand mehr kostet, als die Linse selber.

Klar - Übung macht den Meister, und wenn man gegen ein Zoom - Kit antreten will, dann hat man auch mit einem Domiplan 2,8/50 gute Karten.

Aber wenn ich nun mit Summicron2/50 oder Pentax 1,2/50 komme, dann merke ich die extreme Magie der Gläser, manchmal versteht mein fotografiebegeisterter Besuch diese Faszination, aber oft belächelt man mich auch (was mir aber voll egal ist).

Der Body ist egal. So hart das klingen mag, hier dominieren die Gläser.

Leider kennen sich wenige Vielfotografierer mit Optiken, Blenden, Verschlusszeiten usw. aus. Was für mich so etwas von selbstverständlich ist, ist für diese ein spanischen Dorf.

Es wird Automatik gefahren, egal wohin.

Ich hoffe aber, die Eine oder den Anderen missonieren zu können ----

aber man glaubt gar nicht, wie schwer sich Vielfotografierer mit Begriffen wie Crop, Blende, ISO oder Brennweite tun.

Der Automatik - Teufel lässt grüßen

[hinnerker]

Peter, das ist letztlich so wie beim Auto. Früher gab es eine Menge Leute, die konnten am Auto noch selbst schrauben. Dann kam die Elektronik hinzu und Ende war es damit. Fortan verdienen die Werkstätten das Geld, das vorher gespart wurde. Es ist wie bei jeder Sache, in die eine Automatik eingebaut wird. Die elementaren Zusammenhänge sind dann einigen noch klar, aber es werden mit der Zeit immer weniger.

Mit Fernsehern war es früher genauso. Wenn eine Kiste kaputt ging, kam der Fernsehtechniker, hatte eine Jäger Liste in der die gängigsten Teile und die Vergleichstypen aufgeführt waren und reparierte mit seinen Ersatzteilen sogar die Kiste noch vor Ort mit getauschten Röhren oder Transistoren. Dann kam aus wirtschaftlichen Gründen in der Herstellung der Wandel in immer größere funktionale Gruppen und man tauschte nur noch Module. Das zeigt einmal mehr, dass die Entwicklung immer mehr in für den Menschen unverständliche "Black Boxes" marschiert. Das geht auch solange gut, wie die "Boxen" funktionieren. Nur im Laufe der Jahre und Jahrzehnte wird damit die Abhängigkeit von den elektronischen Entwicklungen immer größer, weil das Grundlagenwissen, das ein Fotograf haben musste, von irgendwelchen Automatiken oder AF Systemen, gemittelt auf 85% der ermittelten gängigen Motive, erledigt wird, somit "über Bord" geht.

Das ist letztlich die gleiche Frage, ob unsere Kinder in der Schule noch Rechnen sollten oder doch eher die Bedienung eines Taschenrechners vervollkommnen. Wie es geht, wissen sie dann zwar nicht, aber zum korrekten Ergebnis auf eine Rechenfrage kommen sie dann schon. Wehe aber, der Taschenrechner ist nicht in der Nähe.. grins.

Bei Computern das gleiche Thema. Ein Computer ist dazu da, das zu tun, was der Nutzer von ihm erwartet, so die irrige Vorstellung. Der Computer erzieht den Menschen dazu, sich nach der entsprechenden Programmiererlogik zu richten.

Die Beispiele lassen sich beliebig fortführen. Gemein ist allen, das ein gutes Stück Wissen, Beobachtung und technisches Verständnis auf der Strecke bleibt nach meiner Ansicht.

LG
Henry

[Padiej]

Da bin ich froh, wenigstens bei der Fotografie einen Schritt nach hinten gemacht zu haben.

[Heiko]

Ich hoffe aber, die Eine oder den Anderen missonieren zu können...

Du sollst dich nicht vor Altgläsern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Autofokus, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.



oder so ähnlich...

[LucisPictor]

Du sollst dich nicht vor Altgläsern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Autofokus, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.



oder so ähnlich...

Das ist nicht schlecht.

Aber was sagt "Adhar Làmh"* der keltische Gott der manuellen Linsen dazu?



*"adhar làmh" ist Gälisch und bedeutet soviel wie "Himmelshand".

[praktinafan]

Es gibt ja noch viel viel mehr Buntheit in der Welt der Linsengötter, je nach Stamm oder Volk werden die unterschiedlichsten ... Religionen gepflegt.

Sehr verbreitet ist der Carl-Zeiss-Glaube.

Gottvater "Tessar" wacht mit seinem scharfen Adlerauge über die Foto-Welt.
Ihm zur Seite sitzt "Biogon", die Urmutter aller Weitwinkelobjektive. "Flektogon", die liebreizende Tochter, hat so große Augen, die in jede Ecke blicken können.
Wenn "Sonnar" auftritt, schweigen alle, denn seine Schärfe ist das letzte Wort.
"Pancolar" und sein Bruder "Planar" werden wegen ihrer Malkünste verehrt, der unbestrittener Meister dieser Gattung ist jedoch "Biotar", der Urvater der göttlichen Portrait-Bildner.
Zu nennen wäre schließlich "Distagon", die unbestechlich, gerade und gerecht die Dinge darzustellen und zu ordnen weiß.

... wäre erweiterbar ...

[LucisPictor]

Soweit der Bericht vom Zeiss-Olymp.

Von der anderen Seite der Welt grüßen "Zuiko", der Gott des feinen Lichtes und "Nikkor", der Gott der warmen Schärfe...

[Heiko]

Oh-ohhh, paßt bloß auf was ihr da erzählt, sonst läßt euch der allmächtige Autofokus auf ewig in der Altglashölle schmoren.

Hihi, sind wir heute wieder albern.

[fbjochen]

Heiko der Verfechter des automatisierten Glaubens. Fang bloß keinen Kreuzzug gegen die alten Werte und heidnischen Glaubensrichtungen an.

[Heiko]

Na wenn hier missioniert werden soll... Ich stell mir grade vor, wie Peter in der Leinenkutte (ein altes Revuenon um den Hals hängend ) barfuß durchs Land zieht und in den Dörfern und Gemeinden aus drr Bedienungsanleitung einer alten Leica vorliest.

Ich glaub, jetzt brauch ich erstmal nen Kaffee und zwar nen gaaanz starken.