Ich hatte ein MEIKE 2.8/12 Ultraweitwinkel für Nex "übrig".
Das ist schön oder auch nicht, auf jeden Fall kommt man auf interessante Gedanken,
denn ich suchte ein Uww zwischen 10-14mm für die Leica T und da war nichts zu finden
unter 300.- EUR.
So habe ich mich an die Transplantierung gewagt.
Ich möchte hier niemanden zum Nachmachen verleiten, aber wer will und kann, dem sei gesagt
es geht und zwar relativ einfach. Es ist eine Fleißarbeit.
1. Nex Bajonett abschrauben
2. Die Schrauben etwa einen mm kürzen oder kürzere aus der Teilekiste besorgen
3. Adapter L-mount zu C-mount besorgen und den Riffelrand nahezu ganz abschleifen
4. Den Blendenring abheben und den oberne Teil des Rings (ist etwas "dünner" im Durchmesser) abschleifen
5. Mit Hilfe des Nex-Bajonetts die Position der Schraubenlöcher auf den abgeschliffenen Adapter übertragen
6. Mit "Stiftenklöbchen" (Handbohrer) die Löcher mit Geduld vorbohren und passend nachbohren
7. Mit Dremel o.ä. und Rundkopffräser die gebohrten Löcher zum versenken der Schraubenköpfe vorbereiten
Dabei ist bei einer Schraube das Bajonett ganz leicht im Wege und muss deshalb minimal "angeknabbert" werden.
8. Den Adapter mit den gekürzten Schrauben anschrauben
Tipps:
Das Schleifen geht mit Schmigelpapier 120er auf dem Tisch und Bajonettdeckel als Halterung des Werkstückes recht gut und gleichmäßig,
Werkstück natürlich immer weiterdrehen damit nichts schief wird.
Knackpunkt ist das richtige Maß des Abschliffs des Blendenrings, damit dieser nicht durch den Adapter bei der Endmontage festgeklemmt wird.
Wichtig für das Auflagemaß ist die Kontrolle beim Abschleifen des Rändelringes des C-mount Adapters durch Blick durch die Kamera auf Unendlicheinstellung des Objektivs.
Ich habe mit ganz wenig Loctite den Adapter auf dem Objektivchassis gesichert und ebenso die Bajonettschrauben.
Aber bitte nur nachmachen wollen, wenn Werkzeug, etwas Können und nötigenfalls der Verlust des Objektivs vorhanden und verschmerzbar ist.
Ich habe letzendlich nicht so sauber arbeiten können wie gewünscht, da ich von den "kleinen" Schwierigkeiten, wie die zu langen Schrauben bei der
Endmontage gefoppt worden bin. Diese Schrauben sind auch noch ziemlich weich und fransen sehr schnell aus. Ich musste sie wieder mühsam aus
den Gewinden bringen und dabei den Tatort etwas vermurksen. Beim Nachmachen kann man das hoffentlich vermeiden.
Kurz und gut, es hat sich gelohnt, aber nur wenn man das Objektiv eh schon hat.
Leider habe ich keine Fotos vom Bau gemacht, hatte aber ständig mit dem Staubsauger zu tun um den Metallstaub sofort wegzukriegen.