Dieses Objektiv beeindruckt erst einmal durch seinen klingenden Namen und verspricht durch die rote T* Vergütung ein gutes Bild.
In der Hand liegend verfliegt die erste Begeisterung etwas. Huch! Ist das das Objektiv oder nur ein Plastikmodell? Bei näherer Untersuchung stellt sich heraus, dass in der Tat manche Bauelemente aus Plastik bestehen. Aber was soll’s, nicht das Gehäuse, sondern die Gläser machen die Bilder ...
Dafür läuft der Fokusring mit exakt dem Wiederstand, der notwendig ist um gefühlvoll fokussieren zu können, wenn der Blendenring betätigt wird, quittiert er dies mit einem billig ruckelndem Geräusch.
Um dieses Glas an eine EOS mit Vollformat-Sensor flanschen zu können, müssen erst einmal Feile und Seitenschneider in Aktion treten, damit der Spiegel ungehindert schwingen kann. Da der Tubus aus Plastik besteht, musste ich sogar aufpassen, mit einem "Ratsch" nicht zu viel wegzunehmen - au weia!
Die Bildergebnisse brachten keine Überraschungen, und das meine ich jetzt positiv! Die Schärfe, der Kontrast und die Farben sind bei Offenblende 1.7 noch gut, eine gewisse Weichheit überlagert das gesamte Bild, zu den Rändern hin stärker werdend. Bei Blende 5.6 ist die Schärfe und der Kontrast sehr gut. Chromatische Aberrationen sind nicht einmal ansatzweise vorhanden, auch im Bokeh, das wunderbar weich aquarelliert wird, sind keine Farbsäume zu erkennen. Bei Spitzlichtern sind keine Halos zu erkennen, auch Gegenlicht kann diese Optik nicht zu irgendwelchen Irrlichtern verleiten. Die Linsen verzeichnen leicht tonnenförmig, aber noch im Rahmen.
Im direkten Vergleich zu meinem Pancolar 1.8/50 liegt das Planar etwas zurück, da die Offenblenden-Tauglichkeit nicht an das Pancolar heranreicht. Das aktuelle Planar 1.4/50 hatte ich auf der Photokina in Händen, es spielt in einer ganz anderen Liga.
Note 2