Nachdem Henry mein äußerlich ziemlich geschrubbtes aber bezüglich Glas nahezu perfekt aussehendes FD 3.5/24-35 L in bewundernswerter Weise auf EF-Bajonett umgebaut hat (dafür noch mal ganz herzlichen Dank), kann ich hier ein paar erste Bilder mit diesem Objektiv zeigen. Der ungewöhnlich kleine Zoombereich lässt in Kombination mit dem roten Ring durchaus eine optische Leistung erhoffen, die sich mit hochwertigen Festbrennweiten messen kann. Und trotz des kleinen Bereichs hat ein solches Zoom seine Berechtigung, denn gerade im Weitwinkelbereich macht jeder Millimeter etwas aus und wer mit Festbrennweiten Architektur und Landschaft fotografieren will, nimmt gerne auch mal ein 24er, ein 28er und ein 35er parallel mit.
So sieht das Objektiv aus:
Das sind die technischen Daten:
Min. Länge ab Bajonettauflage: 85 mm
Filtergewinde: 72 mm
Gewicht: 465 g
Naheinstellgrenze: 0,4 m
Blendenstufen 3,5-2 in halben Stufen
6 Blendenlamellen
Zoom: Drehzoom 24mm - 35 mm
Streulichtblende: Canon BW-72 (mit Bajonettanschluss), Kunststoff, innen Samt
Aufbau: 12 Linsen in 9 Gruppen, die Frontlinse asphärisch
Linsenschnitt: hier
Das Objektiv wurde im Jahr 1978 als S.S.C./ASPH-Version vorgestellt und ein Jahr später äußerlich überarbeitet und umbenannt und war damit eines der ersten Canon L-Objektive.
Der mechanische Aufbau ist im üblichen Rahmen von hochwertigen Objektiven aber sicher nicht das Nonplusultra der Objektivbaukunst. Bei meinem Exemplar hat der Zoomring schon erheblich Spiel in axialer Richtung und man spürt deutlich, dass hier nicht mehr ausschließlich Metall auf Metall läuft, sondern z.B. Kunststoffgleitlager beteiligt sind, die nach 30 Jahren Benutzung nicht mehr taufrisch wirken. Der Blendenring ist ebenfalls aus Kunststoff und sitzt ergonomisch etwas suboptimal ganz hinten vor dem Bajonett. Die Fokussierung erfolgt dagegen klassisch über ein sich drehendes Frontelement und läuft sauber und weich. Alles in allem ist der äußerliche Eindruck eher der ein professionelles Arbeitsgerät als eines Liebhaberstückes.
Das Wetter für begeisternde Außenaufnahmen bei tollem Licht ist leider im Moment bei uns nicht in Sicht, aber bevor ich im nächsten Teil der Objektivvorstellung ein paar langweilige aber informative Testbilder zeige, will ich erst einmal einen kleinen Appetitanreger liefern: Einen 100%-Crop aus einem Bild bei 28 mm und f/5.6, der schon einmal zeigt, dass die Schärfe dieses drei Jahrzehnte alten Objektivs auch noch für hochauflösende moderne Sensoren (hier EOS 5D MkII) locker ausreicht:
--- Fortsetzung folgt ---