Vor einiger Zeit habe ich hier im Forum die Argus C3 Meßsucher Kamera vorgestellt. Diese Kamera war vor allem in den USA extrem erfolgreich und wurde über einen Zeitraum von 27 Jahren über 2 Mio. Mal verkauft.
Als Standardobjektiv war die Kamera mit einem Argus Coated Cintar 3,5/50mm Objektiv bestückt.
Hier in Deutschland ist das Objektiv ein ziemlicher Exot, aber bei über 2 Mio. verkauften Kameras gehört(e) es zumindest in Nordamerika zu einem der am weitesten verbreiteten Standardobjektive.
Ich habe lange überlegt, ob ich das Objektiv hier vorstellen soll, immerhin versprechen die Daten des Objektivs ja nicht das, woraus DCC-Träume gemacht werden.
Aber allein schon die hohen Stückzahlen - wenn auch nicht in Europa - rechtfertigen meines Erachtens eine Objektivvorstellung hier im DCC.
Aufbau: 3 Linsen / 3 Gruppen
Blendenstufen: 3,5-16 stufenlos
Blendenlamellen: 10
minimaler Fokus: ca. 1m
Durchmesser x Länge: 41 x 20 mm
Gewicht: ca. 100g
Anschluss: Argus Schraubgewinde 33mm
Auflagemaß: 41mm
Eine Seriennummer trägt das Objektiv nicht. Für die Kamera jedoch konnte ich anhand ihrer Seriennummer das Produktionsjahr 1948 ermitteln. Mein Cintar dürfte aus dem gleichen Zeitraum stammen.
Die Einstellung der Blende ist Argus-typisch umständlich und unergonomisch. Sie erfolgt nämlich am vorderen Beschriftungsring, der neben der Objektivbezeichnung auch die Blendenwerte und zwei gegenüberliegende Nippelchen trägt, die als einzige Griffelemente für die stufenlose Einstellung der Blende (ohne Rastung) dienen. Fotografen mit dickeren Fingern dürften da so ihre Probleme haben und bei der Einstellung auch gleich noch die halbe Frontlinse verdecken.
Wie bringt man diesen Exoten nun an eine digitale Kamera ? Das Zauberwort heißt - wie so oft - VNEX. Damit läßt sich das Objektiv problemlos an meiner A7 betreiben und von 18 cm (ab Frontlinse) bis unendlich durchfokussieren.
Da das Objektiv nur einen Gewindeanschluß von 33mm hat, habe ich für die Tests zunächst eine entsprechend dicke Gummidichtung über das Gewinde gestülpt, die dann den Durchmesser entsprechend passend vergrößert. Das ist sicher nicht optimal, aber es hält.
Angesichts des einfachen optischen Aufbaus bestehend aus einem einfachen Triplet (sozusagen das Domiplan der Amerikaner) hatte ich an die Bildqualität keine allzu hohen Erwartungen, aber seht selbst:
hier f11
100% Crop vom Fokuspunkt, Offenblende
Alle Bilder mit Offenblende 3,5 an der Sony A7