oder "MF gegen MF gegen AF".
Ich habe die Zeit am letzten Wochenende mal genutzt, um einen kleinen Vergleich der Kleinbildtauglichkeit (EOS 5D) dreier Zoom-Objektive zu machen.
Diese Linsen sind gegeneinander angetreten:
Yashica MC Zoom 3.9-4.9/28-80
C/Y-Bajonett
Tokina RMC 4/28-85
OM-Bajonett
Tamron 3.5-5.6/28-200 Asph. LD (IF) "Revoluzoom"
EOS-Bajonett
Zum einen war ich gespannt, wie sich die beiden manuellen Zooms an der EOS 5D schlagen und zum anderen, wie das (ältere) AF-Superzoom dagegen hält.
Ich hatte mir das Tamron 28-200 eigentlich als erweiterte Universallinse für dir 5D gekauft. Eine Nikon-Version (siehe Bild) hatte ich mal an der Fuji S2 und dort war sie richtig gut. Daher kam mir die Gelegenheit zu solch einem kleinen Vergleichstest gerade recht.
Kurz zur Beschreibung der Objektive:
Yashica MC Zoom 3.9-4.9/28-80
Das Yashica ist, wie eigentlich alle Yashicas, sehr ordentlich verarbeitet, es wirkt, da es relativ lang ist, schlank und beinahe schon elegant. Als "One-touch"-Objektiv kombiniert es Zoom- und Fokusring, was je nach Geschmack des Fotografen angenehm oder störend ist. Ich finde, man kann sich schnell daran gewöhnen. Die Lichtstärke hält sich in Grenzen, ist für ein Zoom aber nicht sooo schlecht. Auch heute findet man typischeweise 28-80er Zooms, die von 3.5-5.6 reichen.
Tokina RMC 4/28-85
Das Tokina ist ein "Klops". Es hat ein 72er Filtergewinde und ist deutlich größer und schwerer als das Yashica - eventuell eine Folge der durchgehenden Lichtstärke von f/4. Dies ist m.E. sehr sympathisch, da "Offenblende" immer f/4 bedeutet, egal mit welcher Brennweite man fotografiert. Ich mag sowas ja, auch wenn f/4 nicht gerade als "schnell" bezeichnet werden kann.
Auch das Tokina ist sehr gut verarbeitet und wirkt noch ein Stück robuster als das Yashica, lässt aber etwas dessen Eleganz im Erscheinungsbild vermissen.
Tamron 3.5-5.6/28-200 Asph. LD (IF)
Als "Revoluzoom" angepriesen als es auf den Markt kam, begeisterte dieses Tamron die Fachpresse mit der Kombination aus großem Brennweitenbereich und einer bisher für solche Superzooms unbekannten Abbildungsleistung.
Die Verarbeitung ist gut, kommt aber von der Haptik nicht an die Metallfassungen der oben genannten manuellen Zooms heran. Mein Exemplar ist in einem guten gebrauchten Zustand. Bei 28mm hängt der Zoomring gelegentlich, aber ein etwas kräftigerer Dreh und er ist wieder frei.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass solche Superzooms bei Offenblende etwas weniger Schärfe zeigen als Zooms mit kleinerem Brennweitenbereich. Nun war ich gespannt auf dieses 28-200.
Hier nun meine Eindrücke in tabellarische Form...
........................................Yashica 28-80........................Tokina 28-85...................................Tamron 28-200
Vignettierung
Offenblende bei 28mm..........deutlich, rasch zunehmend..........noch deutlich, langsam zunehmend........extrem deutlich
Offenblende bei 50mm..........kaum sichtbar...........................kaum sichtbar....................................noch sichtbar
Offenblende bei 80mm..........nicht sichtbar...........................nicht sichtbar....................................noch sichtbar
Bei f/8 bei 28mm.................noch sichtbar...........................noch deutlich.....................................sicht bar
Bei f/8 bei 50mm.................nicht sichtbar...........................nicht sichtbar....................................nicht sichtbar
Bei f/8 bei 80mm.................nicht sichtbar...........................nicht sichtbar....................................nicht sichtbar
Schärfe
Offenblende bei 28mm..........mittelmäßig......................... .....gut.......................................... .......mittelmäßig
Offenblende bei 50mm..........gut................................. ........sehr gut...........................................mitt elmäßig
Offenblende bei 80mm..........noch gut.................................mittelmäßig... ....................................schwach
Bei f/8 bei 28mm.................noch gut..................................noch gut..........................................gut
Bei f/8 bei 50mm.................sehr gut...................................gut......... ........................................sehr gut
Bei f/8 bei 80mm.................noch gut..................................sehr gut...........................................mitt elmäßig
Randabfall
Offenblende bei 28mm..........gering.............................. ........leicht.................................... .........leicht
Offenblende bei 50mm..........noch gering...............................leicht....... ......................................deutlich
Offenblende bei 80mm..........leicht.............................. .........leicht................................... ..........deutlich
Bei f/8 bei 28mm.................kaum merkbar............................kaum merkbar.....................................noch merkbar
Bei f/8 bei 50mm.................kaum merkbar............................kaum merkbar.....................................kaum merkbar
Bei f/8 bei 80mm.................kaum merkbar............................kaum merkbar.....................................noch merkbar
Verzeichnung
bei 28mm...........................gut................ .........................sehr gut..........................................gut
bei 50mm...........................sehr gut...................................gut......... .......................................noch gut
bei 80mm...........................gut................ .........................sehr gut..........................................noch gut
Abschlusseindruck:
Den "Sieg" teilen sich das Yashica und das Tokina, vielleicht mit kleinen Vorteilen für das Tokina, auch aufgrund der konstanten Lichtstärke.
Das Tamron-Superzoom kommt nicht an die beiden manuellen Standardzooms heran und überrascht durch einen Leistungsabfall bei 80mm. (Bei längeren Einstellungen wird es wieder etwas besser.) Zu bemerken bleibt, dass sich die "Schwachstellen" des Tamrons, nämlich die hohe Vignettierung und der Randabfall an APS-DSLRs sowie an analogen Kameras nicht oder kaum bemerkbar macht. Geradezu überraschend ist, wie gut das Tokina und vor allem das Yashica sich am digitalen Kleinbildformat schlagen. Alle Achtung!