Hallo zusammen,
wiegesagt, das Summicron ist weg, aber das Minolta habe ich noch und ich habe einige Fotos von dem
Vierbeiner meiner Tochter gemacht. Er ist ein ganz lieber, aber immer in Action, also stillsitzen kann er
nicht. Daher war die Ausbeute eher mager.
Zwei Fotos will ich Euch aber zeigen, auch um die Stärken dieser Optik nochmals eindrucksvoll zu unter-
mauern. Mit den 42 MP des Sensors der A7R II wird es jedenfalls spielend fertig.
crop:
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Die Blende war 2,8.
LG, Christian
Vielen Dank für den Vergleich! Die CAs beim Summicron-R 90 haben mir zu denken gegeben. In der Praxis hatten sie mich bei diesem Objektiv nie gestört, aber ich wollte wissen, in welcher Größenordnung sie rangieren, damit man sich ggf. danach richten kann. Hier eine kleine Betrachtung zu dem Thema...
Mein Summicron stammt aus der pre-APO-Ära, Bj. '70.
Hier eine Totale, manuell fokussiert auf den Kamin mit Wetterhahn. Die Vignettierung lässt ahnen, was die Stunde geschlagen hat. Worst Case volle Öffnung f2:
Farbsäume treten an ungünstigen Stellen etwa ab 100%-Crop zu Tage:
Zum Abschätzen der Größenordnung eine andere Stelle in 1000%. Violette und grüne Säume. Sie stören auf einer Breite von mehreren Pixelreihen:
In 2000% sieht das so aus. Der innere Kreis hat einen Radius von 4px. Etwa in dieser Größenordnung liegen die breitesten CAs. Die grünen Säume sind schmaler:
Hilft Abblenden? Theoretisch nein, praktisch ja. Einige verschwinden, andere verlagern sich in andere Bildbereiche. Insgesamt eher eine Verbesserung. Ist auch eine Frage der relativen Position zur Fokalebene, die bei f2 extrem schmal geraten ist. Zwei 1000%-Crops, beide f8:
Soweit zum Anschauungsmaterial. Kamera war eine ⍺II. Mit 24 MP löst sie in 4200 dpi auf, was 83 lp/mm entspricht. Leicas MTF-Charts geben über maximal 40 lp/mm Aufschluss. 40 lp/mm erscheinen auf dem verwendeten Sensor als 4 Pixelreihen, und das ist die Breite der CA-Farbsäume im Extremfall.
Das Objektiv, wie gesagt, ist über 50 Jahre alt. Inzwischen liegt es als APO-ASPH-Typ vor, und laut aktuellem Sheet ist bei Blende f2 im Randbereich keineswegs alles in Butter. Die 40-lp/mm-Kurve kontrastiert auch hier nur mit schwachen 50%:
Mein Fazit: Dieses Objektiv vermag unter guten Bedingungen die Auflösung eines modernen Vollformatsensors auszuschöpfen. Unter ungünstigen Bedingungen allerdings nicht, was hier vorwiegend CAs geschuldet ist. Mögen diese auch beim APO-Nachfolger als weitgehend kompensiert gelten, so sind dennoch weiterhin signifikant schwache Kontraste im Grenzbereich (um die 40 lm/mm bei Offenblende am Bildrand) zu erwarten.
Eigentlich faszinierend, nicht wahr?