Hallo an alle Altglasfanatiker,
ich hätte es nicht gedacht, doch der Virus hat bei mir doch enorm zugeschlagen. Ich schraube zu gerne, um die Leistungen der Ingenieure zu bewundern. Als Maschinenbauingenieur (Werkzeugmaschinen) bin ich beruflich (im G'schäft, wie die Schwaben sagen) nur ein Grobschmied.
Ich habe vor einiger Zeit ein Soligor geflohmarktet. Da ich noch nie eine solche Brennweite ausprobiert hatte (am Crop fast 500mm) hat mich das Objektiv gereizt. Die Nase des PK Bajonetts war schnell abgefeilt. Die Blende ging superleicht heraus. Das Objektib hat eine einfach zu entnehmende Baugruppe mit hinteren Linsen, Blendenbetätigung und Blende. Einige Teile ausgebaut, eine Zugfeder umgehängt und schon war das Objektiv fertig, um mit einem Adapter an der EOS 50D Bilder zu machen. Meine Enttäuschung war nach der ersten Blendenserie riesengroß. Nur bei Blende 16 und 22 kann man die Bilder akzeptieren. Die Überstahlungen sind wahnsinnig stark. Kurze Entfernungen sind besser als lange. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Objektiv auch im Zeitaltere der 10x15 Abzüge verkaufbar war. Ich habe mich an den Linsenanordnungen nicht vergriffen, nur die Blende gereinigt. Kann es sein, dass ein Vorgänger etwas falsch zusammen gebaut hat? Unendlich und minimaler Abstand stimmen. Ohne Linsen-Schnittbild kann ich nichts kontrollieren.
Eigentlich habe ich das Objektiv schon zum Ausschlachten freigegeben. Doch bevor es unfreiwillig als Organspender genutzt wird, will ich aus ethischen Gründen noch nach einer Idee fragen? Hat das Objektiv noch eine Daseinsberechtigung? Ich das Objektiv wirklich so schlecht?
Gruß Hans