Moin,
ich denke man darf da ruhig differenzieren:
Richtig gute Zooms, einige wurden genannt, sind heute oftmals - mit Umbau - so teuer wie ihre aktuellen AF-Pendants, nur meistens, aber nicht immer, mechanisch solider. Da mag jeder für sich entscheiden, was ihm mehr wert ist. Ein Zeiss- oder FD-n/Nikon/Oly-Zoom der damaligen Zeit sind m.E. durchaus einen Vergleich mit einem aktuellen Brennweitenpendant wert. In wie fern man dann den AF entbehren kann oder möchte und dafür die Haptik der alten analogen Linsen haben möchte ist eher Gefühls- als Technik-Entscheidung. Und so manche aktuelle technische Entwicklung hat eben damals noch nicht existiert - insofern läuft die Entwicklung dem Altglas an dieser Stelle sicher davon. Mein Enna-Zoom oder das "Variogon" sind ohnedies als technische Spezialitäten im Haus, die Trümmer schlepp ich allenfalls bei Kaiserwetter an den Rhein, dann wird man damit auch fotografieren können - mehr verlange ich davon auch nicht, der Rest ist eher positive Erwartung.
Für den Alltagsgebrauch - ich nutze die alten Zooms hauptsächlich auf der Arbeit unter irgendwelchen Waggons zu Dokumentationszwecken, am Strand oder bei schlechtem Wetter - oder bei "Tante Lieschens" Geburtstag, kann ich mit den eher durchschnittlichen Ergebnissen leben, wie gesagt, bislang war ich mit einem Soligor unterwegs, seit kurzem mit einem etwas kürzeren Porst mit Makrofunktion, aber mehr nicht. Meine alten Schätzchen muss ich nicht dem Schmutz und Regen aussetzen, dafür werfe ich so eine alte Allerweltslinse im Schadensfall unbelasteter in die Tonne wie ein Stück aus der Sammlung.
Mein Fazit: Für kleines Geld "geschossen", benutzt und ggf. weitergegeben macht keinen Schaden, bringt Erfahrungen und Übung und schärft den Blick für's Wesentliche.
Jörg