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Thema: Vivitar Series1 24-48mm 1:3.8

Baum-Darstellung

  1. #1
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard Vivitar Series1 24-48mm 1:3.8

    Auch das gehört zu den Freuden des Altglassammlers: Der Blick auf die Originalverpackung der neuesten Erwerbung und dann klebt da noch das verblichene Preisschild. Dann rechnet man um, was das mit der üblichen Inflationsrate heute in Euro bedeuten würde, und stellt fest, dass man das nagelneu aussehende Objektiv für weniger als ein zwanzigstel des Neupreises erworben hat...

    Mir ging das diese Woche so mit dem Vivitar Series1 24-48mm 1:3.8 für ehemals 460.- DM.



    Der optisch neuwertige Eindruck wurde zwar sogleich getrübt durch eine nicht reagierende Blende. Allerdings ließ sich dieses kleine Problem ausgesprochen unkompliziert beheben. Von der Bajonettseite aus kommt man vergleichsweise einfach an die Blende: Die Linsen im hinteren Teil können nämlich als Ganzes herausgeschraubt werden sobald Bajonett und Blendensteuerung abgenommen sind. Nachem die verölten Lamellen gereinigt waren, läuft jetzt alles wieder wie neu und das Objektiv sieht aus wie aus dem Ei gepellt.

    Die "Series I" stellt bei Vivitar die gehobene Qualitätsstufe dar und der relativ kleine aber interessante Brennweitenbereich hatte mich neugierig auf das Objektiv gemacht. Im Prinzip kann man damit den kompletten Bereich der Landschafts- und Architekturfotografie abdecken, wo man kurze Brennweite aber keine hohe Lichtstärke benötigt.

    Die technischen Daten soweit ich sie ermitteln konnte:
    Min. Länge ab Auflage: 73 mm
    Max. Länge ab Auflage: 85 mm
    Filtergewinde 77 mm
    Gewicht: ca. 540 g
    Blenden 3.8 - 22 (von 5.6 - 16 in halben Stufen)
    6 Blendenlamellen
    Zoom: Drehzoom
    Anschluss: Olympus OM
    Aufbau: 10 Linsen in 9 Gruppen

    Linsenschnitt (von der Verpackung abfotografiert):




    Der erste Eindruck in der Hand ist positiv: Kein kleines, leichtes Objektiv sondern ein recht solide gebautes Teil, dessen Innenleben soweit ich es beim Reinigen der Blende gesehen habe für ein Zoom ausgesprochen aufgeräumt und mechanisch überzeugend wirkt. Der Zoomring läuft deutlicher strammer als der Fokus was ich genau richtig finde und selbst der Objektivdeckel ist aus Metall. Das einzige was man bemängeln könnte, ist die etwas schwere Zugänglichkeit des Blendenrings ganz hinten am Bajonett.

    Und hier kommen ein paar Bilder von heute, alle an der 5D MkII (KB-Format):

    Architektur bei ca. 35mm und f/5.6

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/vivitar24-48_g-1ra1wz.jpg

    Tolle Kontraste darf man bei dem Regenwetter nicht erwarten, Schärfe ist gut, CAs minimal vorhanden, Verzeichnung nicht erkennbar, also schon mal ein durchaus brauchbares Ergebnis.


    Dann ein Test bezüglich Überstrahlen an Kontrastkanten (48mm, Offenblende):

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/vivitar24-48_g-2kd49c.jpg

    Das sieht meiner Meinung nach ebenfalls gut aus: Die blauen Farbsäume sind relativ schwach ausgeprägt und nur in der Vollauflösung erkennbar.


    das "kurze Ende" bei 24 mm und Offenblende:

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/vivitar24-48_g-31w1lo.jpg

    Das war für mich die positive Überraschung bei diesem Objektiv: Selbst bei Offenblende am kurzen Ende hat man eine sehr gute Schärfe fast über den kompletten Blickwinkel. Erst in der Vollauflösung sieht man in den äußersten Ecken Schwächen in der Schärfe und leichte CAs. Aber ich kenne einige moderne Objektive, bei denen z.B. das Fenster mit vollem Gegenlicht ganz rechts oben wesentlich schlechter aussehen würde.


    Dann das "lange Ende" (48 mm) im Nahbereich, ebenfalls Offenblende:

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/vivitar24-48_g-40y4kf.jpg

    Na ja, ein Super-Bokeh darf man wohl nicht erwarten bei einem solchen nicht übermäßig lichtstarken Zoom aber zumindest ist die Abbildungsqualität untadelig.


    Gegen Abend kam dann noch mal ganz kurz die Sonne heraus und damit die Möglichkeit, die Gegenlichttauglichkeit zu testen (ca. 28mm, Offenblende):

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/vivitar24-48_g-7g9vyk.jpg

    Und siehe da: Kein "Ghosting", keine hässlichen Blendenflecke zumindest bei diesem Bild. Sehr erfreulich!


    Zum Schluss noch drei Bilder von der schönen Beleuchtung, die wir heute noch für ein paar Minuten hatten zwischen Dauerregen und Sonnenuntergang:

    ca. 28mm, Offenblende

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/vivitar24-48_g-55s55b.jpg

    ca. 28 mm, Offenblende:

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/vivitar24-48_g-696vzl.jpg

    24 mm, Offenblende

    Link zur hohen Auflösung: http://www.abload.de/img/vivitar24-48_g-8ho6c7.jpg

    In der Vollauflösung des letzten Bildes kann man eine sehr schöne Kombination aus Weichheit und Flair der Beleuchtung mit guter Schärfe (z.B. Zweige vor dem Regenbogen) sehen. Einzig die etwas kuriosen Überstrahlungen der Autolichter könnte man bemängeln wobei ich nicht ausschließen kann, dass da schon ein paar Regentropfen auf der Frontlinise waren bevor ich auf den Auslöser drücken konnte.

    "Richtige" Testbilder habe ich heute zwar auch gemacht, d.h. Blenden- und Brennweitenreihen vor einer Wand mit Orientierungslinien. Die sind aber von der Beleuchtung her nicht gut geworden, daher muss ich das noch mal ordentlich nachholen. Was sich aber jetzt schon sagen lässt: Das Vivitar Series1 3.8/24-48 schlägt sich auch da durchaus achtbar. Die Mittenschärfe bei Offenblende ist überzeugend in allen Brennweitenbereichen. Bei 35 mm bleibt die Schärfe auch fast bis in die Ecken erhalten, während sowohl bei 24 mm als auch bei 48 mm ein Schärfeabfall zum Rand sichtbar ist, der sich aber erst auf dem letzten Stückchen der Ecken deutlicher auswirkt. Vignettierung spielt bei 24 mm eine Rolle, wobei mich das relativ wenig stört, da es gut korrigierbar ist. Die Verzeichnung ist in dem Bereich ca. 28 - 48 mm kaum sichtbar, nur am kurzen Ende hat man eine merkliche Verzeichnung, die auch nicht ganz einfach zu beheben ist (komplexe Verzeichnung).

    Alles in allem würde ich das Vivitar durchaus als interessante Alternative zu Festbrennweiten bezeichnen, denn gerade im Bereich Architektur / Landschaft finde ich es manchmal sehr angenehm, den Bildausschnitt schon "vor Ort" exakt festlegen zu können, was mit Festbrennweiten oft nicht oder nur mit großem Aufwand möglich ist. Auf jeden Fall gehört es zu den besseren Zooms und verdient eine nähere Betrachtung.
    Geändert von Helge (07.01.2012 um 21:02 Uhr)

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Helge :


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