In den Neunzigern hatte ich noch mit meiner alten M42-Kamera fotografiert und war damals schon hinter der Zeit zurück. Außer Tamron Adaptall2 gab es keine Möglichkeit mehr, noch mal neue Objektive an die Kamera anzuschließen. Ich hatte nicht mehr geglaubt, dass irgendein Hersteller noch mal neue M42-Objektive herausbringen würde.
2024 bring TTArtisan doch tatsächlich ein Objektiv mit M42 raus.
Sie hätten allerdings auch eine Variante mit Nikon F anbieten sollen. So kann ich den Biotar-Klon immer noch nicht an meine Dslr ansetzen.
Hier gibt es ein neues Video bei YouTube, inkl. Vergleich mit dem Helios-40.
Wenn mein Exemplar kommt, werde ich es wie Nikolaus ebenfalls an der Sony auch mal gegen das Meopta Meostigmat 1.4/70 antreten lassen.
@erik Wäre klasse, wenn Du die beiden auch mal am 35mm-Modus der GFX vergleichen könntest, die meisten hier haben ja eher KB/Vollformat-Sensor.
Viele Grüße
Nils
Danke für den Link, ich habe das Video gerade angeschaut. Klar und danach habe ich das Objektiv sofort bestellt, die Neugier war zu groß.
Geändert von volker13 (28.09.2024 um 11:10 Uhr)
Mal eine Frage an diejenigen, die mehr Erfahrung damit haben als ich: Bekommt man bei ruhigem Hintergrund mit einem solchen Objektiv denn auch ein "normales" Bokeh, oder swirlt das immer so extrem, wie ich es auf manchen Beispielbildern gesehen habe? Ich muss nämlich gestehen, dass ich kein sonderlicher Freund von diesem Swirl-Bokeh bin; mich würde das Objektiv eher nur aufgrund von Brennweite und Lichtstärke interessieren …
Gruß Jens
Ich kann das nur aus Erfahrung mit dem Cyclop 1.5 / 85mm beantworten. Das ist ein naher Verwandter zum Biotar 1.5 / 75 und insbesondere zum Helios 40.
Man sieht hier bei dem relativ ruhigen Hintergrund etwas swirl. Aus der Erfahrung mit Projektionsobjektiven weiß ich, dass zum swirl-Eindruck die Vignette wesentlich beiträgt. Beschneidet man also das Foto, ist der swirl nicht mehr auffällig:Bei wenig strukturiertem Hintergrund ist das Bokeh sehr weich:
Hallo Jens,
nein, mit diesem Objektiv kann man kein gleichmäßiges - sprich gut korrigiertes - Bokeh erzeugen, das swirlt immer, weil es Teil der optischen Eigenschaften ist. Da es sich um eine Kopie des Zeiss Biotar handelt, wurden hier ganz bewusst auch Aufbau und Linsenschnitt übernommen. Es soll gerade jene Objektivfehler generieren, die in den frühen 1930ern nicht gewollt, aber eben technisch auch noch nicht korrigiert werden konnten, eben auch das Bokeh und allgemeine Unschärfeverhalten. Das meiste, was wir heute so als "Charakter" oder "Look" bezeichnen, sind allesamt nichts anderws als die Abbildungseigenschaften auf Grund solcher Objektivfehler, die aber eben bei bestimmten Motiven gewollt oder sogar vorteilhaft sein können. Swirl ist nichts anders als sogenannte Abberationen bei den Unschärfekreisen (Bokeh), auf dieser Seite wird das kurz und anhand von Lensbaby-Objektiven erklärt.
Die letzten Überbleibsel des swirly Bokeh finden sich bei den heutigen, nahezu perfekt korrigierten Objektiven nur noch in den Katzenaugenformen der Unschärfekreise in den Ecken, was bei Objektivvorstellungen der bekannten YouTube-Influencer immer sofort zu Abzügen in der B-Note führt. Moderne Alternative mit der Brennweite 75mm gibt es nur wenige, ich kenne lediglich das Samyang 75mm F1.8 AF.
Grüße
Nils
Es scheint so, als ob der halbe DCC das Teil vorbestellt hat...
Ich wäre ja wesentlich angetaner, wenn TTArtisan das 1,4/75mm Pancolar nachgebaut hätte. Ich habe das mal so einem Verantwortlichen von Light Lens Lab geschrieben und eine recht zweideutige Antwort erhalten. Mal sehen... ;-)
LG, Christian
LG,
Andreas.
derzeitiger Objektiv-Bestand: 260 Stück ohne Dubletten, davon ca. 76% Altglas-Anteil... gelebte Nachhaltigkeit
Alle Altglas-Phasen durchlaufen, Phase 9 ausgelassen. Aktuell Phase 12 der erweiterten LucisPictor-Scala.