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arri
Die deutsche Hauptfirma in Berlin wurde durch Zeiss 1927 übernommen. Die Werke in Österreich und in den USA blieben als selbstständige Firmen noch viele Jahrzehnte aktiv.
Goerz war zu seiner Zeit ein sehr innovatives Unternehmen, Emil van Hoegh gelang mit dem Dagor ein Objektiv das anastigmatisch korrigiert war und bei dem nahezu alles anderen optischen Fehler ebenfalls beseitigt waren.
Es war weltweit sehr beliebt und bekannt für seine exzellenten optischen Leistungen.
Es wird immer noch von vielen Fotografen eingesetzt.
Mit dem Hypergon hatte Goerz ein zwei Linsen Extremweitwinkel Objektiv im Programm mit 140° Bildwinkel.
Ich besitze einige Goerz Berlin Objektive, jedes einzelne davon ist auf seine Weise ein Spitzenprodukt, so wie es das Frontar auch ist, wie ich schon geschrieben habe hat Goerz das Optimum aus eine einzelnen Linse herausgeholt und wie man sieht funktioniert es sogar noch im digitalen Zeitalter.
Ich besitze auch ein Goerz Hypar 4,5/360mm und es ist für mich das schönste Porträtobjektiv überhaupt. Es war damals sündhaft teuer, 1915 kostet dieses Objektiv $156 was den Gegenwert von 8,2 Unzen Gold entsprach. Das war selbst für die USA ein ungewöhnlich hoher Preis. Goerz rechtfertigte diesen Preis mit der Auswahl von besonders lichtdurchlässigen Gläser die zudem sehr dünn gehalten wurden und der sehr hohen Fertigungsqualität.
Es ist tatsächlich so dass das Hypar bei Aufnahmen im Wetplate Verfahren ca. die doppelte Lichtmenge passieren lässt wie ein anderes ähnlich aufgebautes Objektiv eines anderen Herstellers, z.B. dem Meyer Trioplan. Das liegt hauptsächlich an der sehr hohen UV Licht Transmission.
Das Hypar war auch das bevorzugte Objektive von Ernestine Neuländer Simon, bekannt unter dem Namen Yva, übrigens hat kein Geringerer als Helmut Newton 1935 bei ihr seine Lehre als Fotograf angefangen.
Jetzt schweife ich aber ab, sorry.