Für aufrechte Bastler ist das natürlich nur Kindergeburtstag - aber vielleicht ermutigt es Leute, die ähnlich wenig Erfahrung haben wie ich: An meinem Zeiss Jena Zebra-Sonnar 2,8 / 180 - Mitte der 80er gebraucht gekauft mitsamt Adaptern für M42 und Exakta für insgesamt 400 DM - wurmten mich Beläge auf einer inneren Linsenfläche.
Wirtschaftlich hätte sich eine professionelle Werftliegezeit wohl nicht gelohnt.
Vorhin konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und habe das gute Stück von der Frontlinse beginnend aufgeschraubt. Zum Glück hatte ich feste Fingernägel, die in die (laienhaft ausgedrückt) Nuten in den Ringen greifen und die Ringe (allesamt Rechtsgewinde) unfallfrei losdrehen konnten.
Falls es "Markenkollegen" interessiert, die dasselbe Problem mit ihrem Sonnar haben:
- Man schraubt zunächst den großen Metallring ab, auf dem auch Filtergewinde, Gravur etc. draufsitzen
- Dann dreht man den darauffolgenden Ring los. Ist er raus, läßt sich die Frontlinse entnehmen.
- Darunter liegt das mittlere Glied: das kann man auf die gleiche Weise wie den vorangehenden Ring komplett herausdrehen. Auseinanderfallen kann es zum Glück nicht.
- Damit hat man alle Glas-Luft-Flächen des Objektivs frei - zum Glück sind es bei diesem klassischen Sonnar ja nur drei Glieder - und kann sie reinigen.
Die Beläge sind rausgegangen. Pilz habe ich wider alle Befürchtungen nicht finden können.
"Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge", würde es bei Mercedes heißen.
Wenn alles klappt, kann das Sonnar nächsten Monat zusammen mit meinen beiden Exaktas und Diafilmen Farbe & Schwarzweiß auf die Kurzreise nach Leipzig mitkommen![]()
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Michael