Minolta Varisoft Rokkor 85/2.8 (GFX100S)
lina_vari.jpg
Hallo,
jetzt hätte ich mal eine Frage zum 85mm Variosoft Rokkor.
Wenn ich mir dieses wunderbare Portrait näher anschaue, dann fällt sofort die leichte Weichzeichnung des Gesichts auf.
Ich vermute mal, dass dies durch kontrollierte sphärische Aberrationen, verursacht durch gesteuerte Linsenbewegungen
im Inneren verursacht wird.
Betrachte ich mir aber die Hand der jungen Dame, dann ist diese viel kontrastreicher. Liegt es etwa daran, dass diese leicht
vor der Schärfeebene liegt?
Vielleicht hat jemand eine Erklärung für mich.
LG, Christian
Ich war immer eine Physik-Niete, aber die Augen selbst sind ja auch scharf und kontrastreich. Ich vermute mal, dass den Fingern einfach auch eine Lichtkante fehlt, die an der linken Körperseite und den Haaren vorhanden ist.
Empfohlene Lektüre zum VariSoft:
http://www.artaphot.ch/minolta-sr/ob...m-f28-varisoft
https://minolta.su/minolta-85mm-f2-8-varisoft-md3/
Interessanter Kommentar im 2. Link:
It should be noted that the “bokeh”, the area of blurring, shifts to the background of the focal plane, i.e. the foreground bokeh decreases when the Varisoft is moved from 0 up to setting 3.
Ausserdem:
Incredibly, the lens has extremely low aberrations (in Mode 0 of course). The main surprise was the complete lack of vignetting. This is the first time I’ve seen a lens like this that doesn’t even have a hint of darkening in the corners at an open aperture. Also, chromatic aberration is completely absent. The coma is very small. Geometric distortion is also not worth mentioning.
Die Beobachtung von Gladstone wird wohl durch die Reduktion der Unschärfe vor der Fokusebene bei Nutzung des VariSoft-Effektes erklärt. Passt auch zu meiner Beobachtung, dass die Struktur im Pullover am rechten Ellbogen schärfer erscheint als am Auge, auf das ja fokussiert wurde.
Eine 29€ Linse, die ich auf jeden Fall zum nächsten Shooting mitnehmen werde. Macht einen netten Eindruck - und das zu dem Preis ... (Pentacon Prakticar 50/2,4)
prakticar.jpg
Ich habe mal eine ganze Reihe von Objektiven aus alten Faltkameras an die GFX50R adaptiert:
Agfa Agnar 85/4,5
Schneider-Kreuznach Radionar 105/4,5
Steinheil Doppelanastigmat Unofocal 105/5,4
Voigtländer Helomar 105/3,5
Zeiss Ikon Novar-Anastigmat 120/6,3
Am meisten "irritiert" bin ich vom Agfa Agnar, das aus einer Agfa Isolette kommt. Eine Kamera, die ich eigentlich nur wegen ihrer crappy Qualität kenne - sowohl von Beispielbildern aus dem Netz als auch mit dem einen Film, den ich mal durch sie gezogen habe. Nur: An dem Objektiv scheint es nicht zu liegen, denn das macht sich selbst an der GFX nicht schlecht ...
Das Schneider-Kreuznach macht einen sehr schönen Eindruck. Feine Schärfe und nicht zu unruhig im Bokeh. Das Zeiss verliert am meisten, denn optisch ist es nicht so unähnlich dem Schneider-Kreuznach gegenüber, aber deutlich lichtschwächer.
Das Helomar ist recht unruhig im Bokeh, was beim richtigen Motiv in der richtigen Situation aber auch wieder gewinnbringend sein kann. Zudem ist es recht lichtstark.
Mein Steinheil kann keine Aussage über die Steinheil-Qualität an sich liefern. Diese wunderbare retro-hafte Softness (die ich tatsächlich sehr schätze, weswegen das Objektiv auch in den tatsächlichen Einsatz kommen wird) liegt an den barbarischen Putzversuchen des Vorbesitzers, der daraus ein Softfokus-Objektiv gemacht hat.
Agfa
agfa_agnar_85_4-5.jpg
Schneider-Kreuznach
schneider_kreuznach_radionar_105_4-5.jpg
Steinheil
steinheil_doppelanastigmat_unofocal_105_5-4.jpg
Voigtländer Helomar
voigtlander_helomar_105_3-5.jpg
Zeiss
zeiss_novar-anastigmat_120_6-3.jpg