Hallo,
Ich bin leider erst jetzt dazu gekommen, das Objektiv wieder zu zerlegen und genauer anzuschauen.
- Die Schärfenebene scheint noch zu stimmen, scheint also nicht dezentriert zu sein.
- schwergängig ist nur das Vorschubgewinde
- der innere Vorschubgewindetubus ist mit dem Messschieber gemessen 0,2-0,3mm unrund.
Meine Idee wäre jetzt den inneren Vorschubgewindetubus um 0,1mm abzudrehen, falls das nicht ausreicht ggf auch den äußeren.
Was meint ihr?
Gruß Roland
Servus Roland,
behaupte Mal daß dies keine gute Idee ist.
a) Bei den diesen kleinen Steigungen sind die Gewinde Tiefen sehr gering, mit üblichen Meßmittel nicht messbar.
b) selbst wenn du es schaffst das Teil zentriert in das Spannfutter zu kriegen, nimmst nur die Spitzen des Gewindes ab.
c) gilt natürlich auch für die andere Seite.
d) das Gewinde soll auf allen Kontaktflächen tragen, dieser Glasbrocken will auch bewegt werden.
Persönlich könnte ich mir vorstellen, den größten DM mit permanenten Stift zu markieren, in den Schraubstock mit Schonbacken einsetzen und wirklich sachte zusammendrücken. Sollte auf 1/10mm Differenz machbar sein, wenn dann noch ungleicher Gang da ist, mit Zahnpaste oder einem Metall Poliermittel einschleifen. In der Küche sind manchmal Ceranfeldreiniger zu finden, sind ebenfalls brauchbar.
Hört sich brutal an, ist es auch, mit der nötigen Kaltschnäuzigkeit und Gefühl zu machen.
Hat gegenüber dem Ausrichten mit einem Schonhammer den Vorteil einer kontrollierten Verformung.
Soweit meine 2cent
Servus,
Herbert
Hallo Roland,
ich schließe mich den Ausführungen von Herbert an. Vom Abdrehen würde ich ebenfalls dringend abraten, da Du
damit nichts an der eigentlichen Verformung änderst. Der für mich einzig gangbare Weg ist tatsächlich die Verformung
anzugehen und zwar indem Du versuchst diese durch Druck zu beheben. Stichworte Schraubstock und Schonbacken.
Auf jeden Fall ist das 1,8/105mm eines der großartigsten Protraitobjektive, dass es auf jeden Fall Wert ist wieder
instand gesetzt zu werden.
Viel Erfolg dabei!
LG, Christian
Als gelernter "Metaller" sehe ich das ähnlich wie Herbert: beim Überdrehen stutzt Du nur die Gewindespitzen - Gewinde-Grund und Gewinde-Flanken bleiben unrund.
Der erste Schritt wäre tatsächlich, das Unrund gaaaanz gefühlvoll in einem Schraubstock zurück zu drücken. Wenn eine Drehbank zur Verfügung steht, würde ich diese erste Richt-Arbeit vorzugsweise in einem Vierbacken-Futter vornehmen. Als Nächstes käme eine Gewinde-Feile zum Einsatz, mit der die dann noch zu engen Stellen nachgearbeitet werden. Schwierigkeit könnte hier sein, eine Feile mit entsprechender Steigung zu finden.
Am Ende werden dann Innen- und Außengewinde mittels Schleifpaste zueinander passend geschliffen.
LG,
Andreas.
derzeitiger Objektiv-Bestand: 257 Stück ohne Dubletten, davon ca. 76% Altglas-Anteil ... gelebte Nachhaltigkeit
Alle Altglas-Phasen durchlaufen, Phase 9 ausgelassen . Aktuell Phase 12 der erweiterten LucisPictor-Scala.