Da ich im Minolta Service Manual keine weitere Anleitung für die Lösung dieses Problems fand, habe ich den Troubleshooting Guide von C & C Associates zur X-700 konsultiert.
Und hier wurde ich fündig:
Die Kamera löste nun gemäß Anweisung 1 im Guide aus, wenn ich über mein Labornetzgerät 2 Volt auf Kameramasse setzte und ein Kabel auf der Platine (grün) mit dem Minusanschluss des Gerätes verband.
Also doch kein mechanisches Problem!
Weiter ging es mit Anweisung 2:
Batterien einlegen, Verschluss aufziehen und Pin 11 von IC5 auf Masse setzen.
Da der Verschluss dadurch nicht auslöste, ging es zu Anweisung 3:
Verbindungen zwischen Kondensator C9 und IC5 prüfen.
Das tat ich eingehend mit der Lupenbrille und fand bei C8 eine Überbrückung von zwei Leiterbahnen durch zu viel Lötzinn.
Das behob ich, fand aber sonst keine weiteren Auffälligkeiten.
Ein Test mit wiederhergestellten Kabelverbindungen verlief negativ. Keine Auslösung.
Blieb mir also nur mehr, zu versuchen, IC5 auszutauschen.
Aus meiner Ausschlacht-X-700 lötete ich den IC aus.
Allerdings heizte ich beim Ablöten in der Reparaturkamera zwei Leiterbahnenstücke auf der Platine ab.
Ich konnte das flicken, aber der IC saß nun durch die Überbrückungen nicht mehr plan auf.
Damit Game over ;-)
Fazit
- Es braucht Troubleshooting-Anweisungen bei solchen hochintegrierten Kameras, um eine Chance zu haben, Fehler tiefer in der Schaltung zu finden.
- Die Manuals dazu von C & C Associates sind Gold wert - und ebenso selten ;-)
- Hier stieß ich mit dem Lötkolben an meine Grenzen.
- Aber wieder weitere Erfahrungen gesammelt, und ein oder zwei X-700 warten noch auf ihren Tag am Küchentisch