Original Objektivdeckel für Minolta MD, egal ob für die Front- oder Rücklinse, sind verhältnismäßig rar und daher teuer.
Minderwertiger Ersatz macht keine Freude.
Daher lohnt es sich, einen beschädigten Deckel instandzusetzen.
Während die Rückdeckel aus einem Stück gefertigt und daher robust sind, gibt es bei den Deckeln für die Frontlinse eine Schwachstelle.
Und zwar die Feder aus Kunststoff, die den Deckel im Filtergewinde des Objektivs verspreizt und so fixiert.
Diese Feder kann brechen. Dann hat der Deckel keinen Halt mehr.
Das Original von Minolta
Die Bruchstelle
Da ich mit Kleben hier hinsichtlich Haltbarkeit keine guten Erfahrungen gemacht habe, soll jetzt geschweißt werden.
Heraushebeln der gebrochenen Feder.
Reinigung des Bereiches unter der Feder mit Aqua Purificata oder Leitungswasser.
Der Dremel Versatip, ein Butangas-Brenner, mit aufgesetztem Heißmesser.
Die beiden Bruchenden werden damit erhitzt und zusammengefügt.
Anschließend Glättung der Stelle mit dem Skalpell.
Feinarbeit mit dem Dremel Stylo, aufgesetzt ist die Hartgummi-Polierspitze.
Die Feder kommt wieder in den Deckel.
Das bedeutet beim Zusammendrücken der Feder einigen Stress für den verschweißten Kunststoff, aber die Stelle hält.
Sitzt
Ich habe beim Arbeiten mit dem Versatip probieren müssen, bis es geklappt hat.
Dabei habe ich die Feder mehrmals getrennt und zusammengefügt, Material dabei komprimiert bzw. verloren, und somit die Feder etwas verkürzt.
Aber es geht sich gerade noch aus, dass der Deckel am Objektiv bleibt
Mit dem Heißmesser die Stelle erhitzen, und dann bei voller Leistung streichen, wie die Butter aufs Brot, so hat es am besten funktioniert.
Ein weiterer Deckel mit gebrochener Feder wird von der heute gesammelten Schweiß-Erfahrung profitieren.
Fenster weit auf - der Vorgang erzeugt Geruch ;-)