Contax RTS II - Planar 1,7 / 50mm - Blende öffnet nicht

[mk67ExaktaVarex]

Inzwischen bleibt die Blende nicht mehr bzw. nur noch selten) geschlossen hängen, aber der Spiegel bleibt oben und damit nach der Aufnahme alles dunkel.

Der geht erst wieder in seine Ausgangsposition zurück, wenn ich das Zeiss-Objektiv abnehme.
[...] Das Einzige, das mir dazu einfällt, ist die Möglichkeit, dass ggf. mein Zeiss-Planar zuweit in das Gehäuse ragt.

Ah, diese Symptome hatte ich auch mal. Und dann ginge deine Vermutung sogar in der richtigen Richtung - nur von der anderen (der Gehäuse-) Seite her gedacht.

Es klingt dann nämlich nach dem klassischen Contax/Yashica-Problem - das hatte eine meiner RTS II: der sogenannte "contax mirror slip". Es klingt völlig bescheuert - und eigentlich hätten sich die Yashica-Konstrukteure da auch was Besseres einfallen lassen müssen; die Konstruktion ist ziemlich blamabel. Der Spiegel sitzt nicht 150%ig bombenfest auf dem Spiegelträger; sondern es kann vorkommen, daß er in seiner Verklebung mit der Zeit etwas (da reichen schon zwei, drei Millimeter) nach unten hin verrutscht. Oder in hochgeklapptem Zustand zum Bajonett hin.

So was muß es damals auch bei anderen Kameraherstellern gegeben haben - aber bei einem Gehäuse, auf das ich Zeiss-Objektive packe, erwarte ich eigentlich was Solideres als diese Klebe-Konstruktion.

Einige Objektive (Paradebeispiel Distagon 4/18 mm) ragen mit ihrer Fassung ziemlich weit ins Gehäuse hinein, dort kann der Spiegel dann gegenknallen. Kann sein, daß das auch beim Planar 1,7/50 so ist.

Man kann bei der RTS II auch den Test machen, wie sich Verschlußablauf und Blende denn verhalten, wenn der Spiegel die ganze Zeit oben arretiert ist. Wenn dann alles glatt läuft, spricht vieles für den "mirror slip" als Problem.

Ich habe den Zustand, wie er sein sollte und wie er besser nicht sein sollte, mal hier abzubilden versucht.

Viele Leute versuchen, den Schaden selbst zu beheben - bei mir als ziemlichem Grobmotoriker ging das allerdings daneben, und ich hatte Glück, daß sich die Spiegelscharniere dabei nicht zu sehr verbogen hatten.
Danach habe ich es bei allen Gehäusen vom besagten "Reparateur meines Vertrauens" machen lassen: der hat die Spiegel von ihren Trägern abgenommen und neu verklebt. Für den, der es kann, ist es eine unaufwendige Reparatur. Ohne seltene Ersatzteile oder so was.

Sollte das Problem an deiner RTS II dasselbe sein, ist das mit der langen Standzeit nicht von Relevanz. Bei meiner Kamera passierte das "im laufenden Einsatz" - irgendwann war halt zwischen dem 18er Distagon und dem Spiegel kein Platz mehr.

Bei meiner RTS II mit fatalen Folgen (es gab richtige mechanische Macken) - der besagte Reparateur hatte das allerdings so auch noch nicht erlebt, er konnte alles aber zum Glück für ziemlich kleine Kohle - viel weniger als 2003 beim Kyocera-Service, wo die Sache schon mal verarztet wurde - wieder richten. Seither ist Ruhe.

Es gibt Leute (und ich gehöre auch dazu), die ihre Contax-SLR bei längeren "Standzeiten" mit dem Bajonett nach oben liegend lagern. Seit ich das mache, hatte ich keine Probleme mehr.

Also, ich würde mir eine revidierte RTS II mit korrekt positioniertem Spiegel besorgen und das Fotografieren genießen .
Denn das kann man mit ihr. Ich bin momentan in Frankreich unterwegs und habe für die unterschiedlichen Diafilme gleich mehrere Gehäuse dabei. Bis auf das unschön laute Auslösegeräusch (besonders auffällig in winzigen französischen Provinzdörfern, wo man ansonsten die Schritte der Eidechsen hören kann ) ist die Erfahrung wieder mal prima.

Michael