Den Sinn von Weitwinkeln 24mm, 28mm und 35mm mit Blende 1,4 sehe ich in Porträts mit Umgebung. Weitwinkelporträt heißt Ganzkörperporträt, da sonst die perspektivischen Verzerrungen zu groß werden. Bei der dafür nötigen Entfernung gibt es dann mit Blende 1,4 (bei 35mm auch Blende 2) eine deutlich merkbare Freistellung, bei Blende 2 minimal, bei 2,8 gar nicht. Auch bei Blende 1,4 bleibt der Hintergrund gut erkennbar und muss so gewählt werden, dass er zur Aussage des Bildes beiträgt. Soll der Hintergrund in Unschärfe verschwimmen, nimmt man eine längere Brennweite. Als Motividee denke man z. B. an den Bauern vor seinem Bauernhof.
Ein solches Bild gab es bei den Beispielbildern gar nicht, allenfalls #52 vom Namenlosen, wobei ich glaube, dass die Figuren nicht lebensgroß sind. Und ausgerechnet da hat das Objektiv ein scheußliches Bokeh.
Früher kam als Einsatzzweck für lichtstarke Weitwinkel noch Reportage bei schlechten Lichtverhältnissen hinzu, aber mit den heutigen High-Iso-Fähigkeiten der Kameras hat sich das erübrigt.