Der Beitrag ist zwar schon einige Jahre alt, aber ich denke, dass die betagten Zooms nicht nur von der Konstruktion (immer eindrucksvoll, was sich die Konstrukteure ausgedacht hatten), sondern auch von den Bildergebnissen her ihre Reize haben.Die alten manuellen Zooms will heutzutage niemand mehr haben.
Jedenfalls sollte man sie nicht - wie üblich - mit der jeweils neuesten Generation vergleichen.
Das macht keinen Sinn, da die Technologien fortgeschritten sind, und es nicht immer nur um das „fehlerlose Idealobjektiv“ gehen muss, das übrigens eine Karotte der Industrie ist, nach der der Kunde (nicht der Esel! ;-) schnappt - ohne sie je zu erhaschen.
Was oft abwertend als „optischer Fehler ohne Korrektur“ abgetan wird, repräsentiert den Stand der vergangenen Zeit. Und den kann man auch schätzen, so, wie wenn man einen Oldtimer fährt, der keine Klimaanlage und elektronischen Komfort bietet.
„So wurde 1978 fotografiert“ könnte man auch sagen, und sieht sich wieder Vaters Urlaubsdias von damals an, die er mit seinem Vivitar Series 1 70-210/3.5 machte.
Und erinnert sich dabei an seine begeisterten Kommentare bei jedem häuslichen Diaabend, mit denen er - der Nikon-F-Fotograf - sein neues Zoom lobte.
Unschärfen in den Ecken oder stille Farbsäume sah er dabei nicht, weil es dazu keine Vergleichsmöglichkeiten gab und der Rollei-Diaprojektor gerade wieder seinen Autofokus nachführte. Die Wärme der Projektionslampe hatte eben ein Kodachrome-64-Dia durchgebogen. Aber die Mitte des Bildes auf der Projektionswand war immer scharf.
Das hat nichts mit „Retro“ und Effekten zu tun, sondern mit Fotografie auf jeweiligem Stand.
Den man original nur mit den zugehörigen Kameras gleichen Jahrgangs, und natürlich auch Film, bekommt
Und - als Nachtrag:
Die Papierabzüge für das Fotoalbum waren alle durchgängig scharf und kontrastreich. Da sah auch mein Vater keinen Unterschied zu seinen Nikkoren ;-)


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