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Thema: Canon WFT-E1 - Wireless File Transmitter

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Hardcore-Poster Avatar von Optikus64
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Zur Sache kann ich nichts sagen, aber was genau hast Du vor? Klingt ja fast nach Wissenschaft.
    Auflösung:

    Das ganze wird "optoMobs" - also ein kleines mobiles optisches Observatorium. Das ganze wird bestehen aus:

    1 Montierung Skywatcher Az-Gtix auf einem stabilen Vermessungsstativ
    1 Kamera mit verschiedenen Objektiven
    1 Focus-Motor mit Zahnriemenantrieb für die Objektive, USB-Schnittstelle
    1 Guiding-Einheit (optional)
    1 Laptop
    ... Kleinkram
    1 Batterie/Powerpack

    Die Montierung ist azimutal, also nicht wie eine klassische Astronomie-Montierung nach dem Himmels-Nord/Südpol ausgerichtet sondern wie ein "normales" Stativ, dazu kommt in jeder Achse ein Motor, so dass ein aufgesatteltes Teleskop auf jeden Punkt des Himmels gerichtet werden kann. Dazu kommt Steuersoftware, die nach Ausrichtung der Montierung, auch eine Vielzahl von Objekten finden kann ("Goto") oder Koordinaten anfährt. Dazu wird Software auf einem Computer/Tablet/Smartphone verwendet. Im vorliegenden Fall ein wetterfestes Outdoor-Tablet mit Windoofs.

    Durch die Aufstellung bedingt dreht sich bei längerer Ausrichtung und Nachführung auf einen Punkt am Himmel das Bildfeld, so dass solche Montierungen für klassische Astrofotografie nicht taugen. Man kann aber die Belichtung so kurz halten, einige Sekunden, dass dieser Fehler durch die Bildfelddrehung unterhalb der Pixelgrenze bleibt und damit unsichtbar. Je länger die Brennweite um so kürzer die Belichtungen, da sich der Pixelmaßstab ändert.

    Die solchermaßen erzeugte Bilder können gestackt ("gestapelt") werden, dabei werden erforderliche Kalibrierschritte durch ein Programm automatisch erledigt, so dass die Bilder sauber übereinanderliegen, Darks und Flats eingearbeitet werden und das so erzeugte Bild auf dem Schirm angezeigt wird. Man nennt das "Live-Stacking". Dabei entsteht das Bild, je länger man den Prozess laufen läßt, in immer größerer Tiefe. Man kann entscheiden wann einem das Bild tief genug ist und dann die Daten sichern oder - wenn man eine vollständige Ausarbeitung nicht anstrebt, auch nur das Endbild speichern und den Rest verwerfen.

    Da man bei diesem auch EAA (Electronic Augmented (manche schreiben "Assisted") Astronomy) genannten Verfahren die Bildentstehung live mitverfolgen kann und trotzdem die Farbigkeit der Himmelsobjekte erlebt, was am Okular bei den meisten Objekten nur bei sehr großen Teleskopen möglich ist, ist der didaktische Wert sehr hoch. Und da hat der Frosch die Locken - das System soll Astronomie für die Öffentlichkeit bieten. Natürlich auch für mich, aber als mobiles Setup auch bei Teleskoptreffen, sonst. Veranstaltungen usw., eingesetzt werden können. Denn ob ich mir das Bild auf dem Laptop anschaue oder es auf eine Leinwand gebeamt wird, ist egal.

    Dabei soll bis auf das unmittelbar neu nötige Equipment vorwiegend erstmal vorhandenes Material genutzt werden. Da relativ viele Aufnahmen gemacht werden, die 1er als Kamera, da der Verschluß so fix erstmal nicht schlapp macht, anders als bei den "kleinen" EOS. Der WFT kommt ins Spiel, da meine 1er noch Firewire-Schnittstellen haben, die heute nicht mehr geläufig sind. Da die Auslösung aber über Kabel von der Gtix gesteuert wird, müssen nur noch die Bilder auf einen Laptop - und das geht per WFT auch mit den RAW's, anders als mit Wifi über EyeFi oder wie die anderen drahtlosen SD-Karten immer heißen. Alternativ wäre ein Linux-Minirechnerchen à la PI, da die verfügbare Linux-Software weit mehr Kameras treiben kann als Windows-Treiber. Aber da es eine fertige Lösung gibt fängt man da nicht noch ne Baustelle an. Irgendwann kommt da mal eine richte Astrokamera dran, aber angesichts der Preise dauert das noch ein Weilchen. Da gibt's auch noch mehrere optionale Zwischenschritte.

    Ich wollte die ersten Erfahrungen in der Szene mit der Gtix abwarten bevor ich das näher aus dem Sack lasse, da die Montierung zwei gegenüberliegende Teleskop-Aufnahmen hat kann man auf der einen Seite eine Guiding-Einheit, also eine kleine WebCam oder Nachführkamera und einen Sucher, anbringen, der die Montierung führt, und auf der anderen Seite das Aufnahmesystem. Insgesamt dürfen 12 kg Last zusammenkommen, sofern das Stativ stabil ist.

    Der Plan ist, jetzt, wo der WFT da ist, von dem ausgehend mit dem vorgesehenen, ebenfalls vorhandenen mobilen Router, das ganze aufzusetzen. Was ich da geschrieben habe setzt das Zusammenspiel mehrerer Programme und der in der Amateurastronomie verbreiteten ASCOM-Plattform voraus, was nicht ohne Tücken ist und m.E. am ehesten gelingt, wenn man das Stück für Stück und nicht alles auf einmal zusammenstöpselt. Dazu wird es aber einen eigenen Thread geben.

    LG
    Jörg

  2. 3 Benutzer sagen "Danke", Optikus64 :


  3. #2
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    Jörg, in drei kurzen Sätzen, was machst du hier?
    Gruß,

    Andreas

  4. #3
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    Hm... 🤔

    meinem Irrsinn frönen,
    Informationen sammeln,
    Erfahrungen berichten.

    Yep, das dürfte es treffen.

    LG Jörg

  5. Folgender Benutzer sagt "Danke", Optikus64 :


  6. #4
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    Aber worum geht es?

    Ich verstehs nicht so ganz.
    Gruß,

    Andreas

  7. #5
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    Die Kamera trackt elektronisch gesteuert den Himmel. Bild nach Bild wird geschossen und an den Rechner übermittelt. Dort wird es in Echtzeit mit den vorherigen Bildern gestackt. So entsteht im Lauf der Zeit ein immer besser werdendes Bild von z.B. einer Galaxie auf dem Monitor.

  8. 3 Benutzer sagen "Danke", Bessamatic :


  9. #6
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    Moin,

    vielleicht zum besseren Verständnis:

    Es gibt ja theoretisch 2 Welten, die visuellen Beobachter, die mit dem Auge am Okular hängen oder die Fotografen, die nächteweise allein im Finstern hocken, dann tagelang am Computer ihre Bilder verarbeiten, bei denen einem dann gelegentlich beim Betrachten der Kiefer runterklappt. Beides ist für den Vorführbetrieb nicht sehr attraktiv:


    • bei der rein visuellen Beobachtung kommt man über die Planeten, Sonne und Mond mit "beeindruckenden" Bildern nur noch an wenige Deep-Sky-Objekte ran, an die hellsten, da es recht schwierig ist, für jeden - meist ungeübten - Beobachter ein halbwegs ordentlichen Seheindruck zu schaffen, zudem ist der Beobachtungsbetrieb vergleichsweise stressig, Fließbandabfertigung, UND man kann nur wenige Objekte farbig sehen, also ist man von dem aus dem Web/Druck/Fernsehen verbreiteten Eindruck weit entfernt, wie gesagt, sehr große Teleskope ausgenommen.
    • Die Fotografie ist für den Externen Dritten noch uninteressanter, auch wenn beeindruckende Ergebnisse dabei rauskommen, da werden dutzende, wenn nicht mehr, Stunden aufgenommen, verarbeitet, das ganze ist eine Technikorgie die wenig "Feeling" vermittelt.
    • Der Ansatz, sehr viele Kurzbelichtungen zu machen hat auch technisch interessante Aspekte, weil neben dem "mitwachsenden" Bild am Schirm auch Störeinflüsse vermieden werden, die dem "klassischen" Astrofotografen mit seinem viele Minuten langen Belichtungen gerne die Suppe versalzen:
      • Fehler in der Nachführung schlagen viel weniger heftig durch;
      • Fiese Satteliten eiern durch's Bild (z.B. Starlinks à la "Blechbüchsen");
      • Noch fiesere Flugzeuge blinken ihre Codes ins Bild;
      • allerlei technische Fisematenten können reinhauen;

    • Man könnte die Liste fortsetzen. Durch die enorme Vielzahl der Aufnahmen bei den Kurzbelichtungen schmeißt man solche Ausreißer einfach weg, der Verlust ist marginal. Wenn ich mit einem Mal 600s Belichtungszeit wegwerfe statt meinetwegen 10s ist die Sache anders. Zudem wirkt sich auch die immer vorhandene atmosphärische Unruhe weniger aus. Je nach Einstellungen kann das ein erhebliches Mehr an Details und Schärfe bringen.
    • Und das wichtigste - man sieht, wie am Bildschirm ein farbiges Bild entsteht. Bild für Bild wird es tiefer, kräftiger, eindrucksvoller - und das wenn man will auf der Beamerwand. DAS macht Feeling.


    LG Jörg

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  11. #7
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    Wenn alles mal läuft und Du einen Film zeigen kannst, wie so ein Bild entsteht, das würde ich gerne mal sehen. So remote/online, vor Ort wird sich eher nicht einrichten lassen. Viel Erfolg.

  12. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


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