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Thema: Die alte Kamera ist kaputt - wie geht es weiter?

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Da würde ich ganz pragmatisch vorgehen. Defekte Kamera entsorgen, bzw. der Bastler nimmt sie als Ersatzteilespender, neue Kamera gebraucht kaufen. Wenn die Kamera einen ideellen Wert hat oder äußerlich besonders schön ist, kann sie auch in die Vitrine - da ist egal, ob sie funktioniert.

    Eine Reparatur lohnt wirtschaftlich in aller Regel nicht, auch wenn analoge Fotografie wieder ein wenig in Mode kommt. Das Angebot an gebrauchten Kameras ist viel größer als die Nachfrage, und der Nachschub über Haushaltsauflösungen wird auf Jahrzehnte hinaus dafür sorgen, dass das so bleibt.

    Auch haben die meisten Kameras noch keinen historischen Wert. Dafür sind noch viel zu viele Exemplare im Umlauf. Nur bei wirklich alten (vor dem Krieg) oder seltenen Kameras sieht das anders aus.

    Wenn jemand Spaß am reparieren hat, spricht natürlich nichts dagegen, dies auch zu tun. Ich bewundere Ando immer wieder für seine Beharrlichkeit und seine Erfolge. Aber ein finanzieller oder gesellschaftlicher Nutzen entsteht dadurch nicht.

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", Anthracite :


  3. #2
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    Von der Symptomlage her gibt es ja div. "Standardfehler".

    Wenn man dann beispielsweise eine Minolta XD7 ohne den Fehler (zäher Spiegeldämpfer) haben will, wird es "schwierig".

    Eine nicht quietschende Canon A1 bekommt man am ehesten, wenn der Vorbesitzer / Verkäufer gerade frisch ein Tröpfchen Öl spendiert hat (sonst goggelt man den Tick und beschafft sich das Material).

    Div. mechanische Hemmwerke sind "verharzt", die lassen sich mal "ganz einfach", mal etwas schwerer zugänglich reinigen und neu schmieren.
    Für den Jungfernflug nimmt mannach Möglichkeit nicht gerade eine Retina-Reflex III oder Tele-Rolleiflex sondern "etwas simpler" aufgebaute Kameras.

    Dann haben x japanische Kameras Lichtdichtungen, die einst schwarzer Schaumstoff waren und nun teerige Pampe. Das kann man auch ohne Diplom selber beheben.


    Mich haben irgendwann weniger die Preise der Reparateure gestört als das Drumherum (Getue) und manchmal (öfter mal) die blöden Sprüche dazu.

    Spätestens wenn man eine Weitwinkel-Rolleiflex mit trägen Verschlußzeiten im Arsenal hat, sollte man über eine Reparatur / Wartung nachdenken, statt sie wegzuwerfen und eine "neue" zu kaufen. Man wird dabei ich nicht direkt dümmer.

    Mein Weg dann:
    - Informationen sammeln (offizielle Unterlagen, www und das alles)
    - Analyse (aufmachen und reingucken)
    - Abhilfe (ggf. mit dem lästigen Umweg "Teilebeschaffung")

    Wenn einem das keinen Spaß bringt (oder partout meint, es nie zu können, oder meint, seine Zeit "besser" verbringen zu können) oder die Teilebeschaffung "unmöglich" erscheint, dann nötig man lieber Dritte dazu, es für einen zu erledigen (oder erklärt den Einzelfall für gescheitert und schubladisiert das Stück "erstmal").

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  5. #3
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    Habe auch noch einige Schubladen, ähm Kartons, voll mit aufgegebenen Kameras.
    Z.b. 2 Voigtländer VSL 3E mit mechanischen Problemen. 3 Porst Compact Reflex OCN mit Belichtungsmesserproblemen. 3 Pentax ME Super mit mechanischen Problemen. Alle abgeschrieben, weil Reparatur unwirtschaftlich. Und die für Ersatzteile zu verkaufen lohnt sich vom Zeitaufwand kaum.
    Dann liegen da noch 5 oder 6 Praktisix / Pentacon Six / TL in einer Kiste rum - alle rettbar, aber keiner nimmt sie an, weil schon teilzerlegt und Probleme und nötige Ersatzteile schon identifiziert. Muss ich die jetzt wieder zusammenbauen, um sie einschicken zu können?!

    Meine Arax 60 müsste auch mal komplett überholt werden, aber nach Kiev brauch ich die gerade nicht schicken. Und an die armen Noritas will ich gar nicht denken... Eine ist komplett fest und eine habe ich soweit gereinigt/entharzt, dass ich sie nur noch justieren müsste. Dazu fehlt mir aber die Literatur und ohne irgendwelche Anhaltspunkte verstelle oder öle ich da nichts. Allein die Tuchrollenvorspannung ist eine heikle Angelegenheit und per trial and error Vorgehensweise nicht einstellbar.


    Achja, das ist nur was ich hier gerade im Regal sehe. Es gibt noch ein paar Bananenkartons im Keller.


    Was mich an der derzeitigen Situation was Reparaturen angeht aber am meisten stört, ist dass NIEMAND auch nur die gröbsten Kostenvoranschläge rausgibt. Alle die ich angeschrieben habe wollten die Objektive und/oder Kameras kostenpflichtig angucken und nichtmal eine ungefähre Richtung (eher 100 oder eher 500) geben, obwohl ich detaillierte Problembeschreibungen geliefert habe. Das hat mir dann wirklich den Rest gegeben.

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", CsF :


  7. #4
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    Zitat Zitat von CsF Beitrag anzeigen
    Habe auch noch einige Schubladen, ähm Kartons, voll mit aufgegebenen Kameras.
    Z.b. ... Dann liegen da noch 5 oder 6 Praktisix / Pentacon Six / TL in einer Kiste rum - alle rettbar, aber keiner nimmt sie an, weil schon teilzerlegt und Probleme und nötige Ersatzteile schon identifiziert. Muss ich die jetzt wieder zusammenbauen, um sie einschicken zu können?!
    ...
    Das meine ich mit "Getue". Hättest Du eine Olympus zum Puzzle zerlegt, dürftest Du sie locker "zerlegt im Gefrierbeutel" (aber im Paket gepolstert bitte) zum "OM-Doktor" schicken und er würde sie eben wieder zusammensetzen (hat er zumindest "neulich" noch gesagt).

    Ich bin von Pentacon Six kuriert, aber die Zahl der Teile dürfte überschaubar sein.

  8. #5
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    Ich hebe inzwischen auch defekte ausgebaute Teile auf, weil man auch die noch verwenden kann, zumindest zur Betrachtung oder um daran zu üben.

    Das Ablagesystem dafür wird zur Herausforderung werden.

    Noch komme ich mit Kunstoffboxen für die Verpackung von Elektronikbauteilen aus.
    Gruß,

    Andreas

  9. #6
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    … zum "OM-Doktor" schicken …
    Ordiniert er denn immer noch?
    Gruß,

    Andreas

  10. #7
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    Zitat Zitat von CsF Beitrag anzeigen
    Was mich an der derzeitigen Situation was Reparaturen angeht aber am meisten stört, ist dass NIEMAND auch nur die gröbsten Kostenvoranschläge rausgibt. Alle die ich angeschrieben habe wollten die Objektive und/oder Kameras kostenpflichtig angucken und nichtmal eine ungefähre Richtung (eher 100 oder eher 500) geben, obwohl ich detaillierte Problembeschreibungen geliefert habe. Das hat mir dann wirklich den Rest gegeben.
    Vielleicht deshalb, weil man nicht immer im Vorhinein weiß, was einen unter der Haube erwartet.

    Beispiel Korrosion durch Batteriesäure im Batteriefach sichtbar. Kontakte angegriffen. Vermutlich der Grund, warum das Gerät nicht mehr tut.

    Mit dem Glasfaserstift (so vorhanden) kommt man selbst nicht ran, also zur Werkstatt damit.

    Das Gerät muss zerlegt werden zum Teil, da Batteriesäure gerne im Inneren auf Erkundung geht, was sie alles angreifen kann. Und da hängen die Reparatur samt Arbeitszeit davon ab.

    Damit wird der Kostenvoranschlag zu einer Von-Bis-Angelegenheit.

    Dabei ist doch nur etwas grünliches Zeug an den Batteriekontakten da drin zu sehen ;-)
    Gruß,

    Andreas

  11. #8
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    Zitat Zitat von CsF Beitrag anzeigen
    ...
    Was mich an der derzeitigen Situation was Reparaturen angeht aber am meisten stört, ist dass NIEMAND auch nur die gröbsten Kostenvoranschläge rausgibt. Alle die ich angeschrieben habe wollten die Objektive und/oder Kameras kostenpflichtig angucken und nichtmal eine ungefähre Richtung (eher 100 oder eher 500) geben, obwohl ich detaillierte Problembeschreibungen geliefert habe. Das hat mir dann wirklich den Rest gegeben.
    Das Problem fiele ja dem Reparateur mit Pech in dem Moment auf die Füße, da er sieht, was wirklich los ist.

    Man bekommt eine Rolleicord V mit lahmem Verschluß auf den Tisch, denk noch "alles klar, saubermachen und dann justieren, im schlimmsten Fall eine neue Feder für den Verschluß" und sobald man den Abschlußkasten abnimmt, fällt einem ein Dutzend Unterlegscheiben auf die Füße weil der Objektivträger krumm ist und mit den Scheiben der Kasten aber wieder "gerade" saß.

    Dann muß man den Objektivträger richten (mit Pech erneuern) und justieren - oder alles krumm wieder zusammenbauen (unfreiwilliger Scheimpflug) - oder mal nachfragen, wie es weitergehen soll.

    "Aber Sie haben doch gesagt ...!"

    Bei anderen Kameras dann mit Pech reste ausgelaufener Batterien und andere Nettigkeiten.

    Umgekehrt ist es natürlich schon merkwürdig, wenn jemand ein Rolleiflex SL 66 Magazin erst sehen muß bevor er einen Preis sagen kann, in drei von drei Fällen aber stets 280,- am Ende rauskommt (und man die Magazine mit Glück für 80,- bis 180,- gebraucht funktionsfähig finden kann).

  12. #9
    Hardcore-Poster Avatar von CsF
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    Mir ist die Problematik von zu niedriegen Kostenvoranschlägen und uneinsichtigen Kunden schon bewusst. Darum geht es nicht. Es geht um die allgemeine komplette Verweigerung von jeglichen Aussagen zu Kosten. Ich fragte schon immer nur nach einer "groben Richtung". Also z.B. 100€+ oder 500€+. Ist ja für den Kunden (mich) auch ausschlaggebend, was der Spaß am Ende kostet. Da aber durch die Bank immer geantwortet wurde, dass ich erst zahlen soll(!), damit sie sich die Objektive oder Kameras angucken, und dann erst was zum Preis sagen, haben die mich als Kunden einfach verloren. Tut mir Leid, aber ich lasse mich nicht in eine Kostenfalle locken. Und kostenpflichtige Kostenvoranschläge sind genau das, eine Falle für den Kunden. Wer als Reparaturwerkstatt nicht die 5 Minuten investieren kann, um sich eine potentielle Einnahmequelle anzusehen, der hat meiner Meinung nach verloren. Nur leider scheint die Branche da weitestgehend verbraucherfeindlich geworden, sonst wäre das ja jetzt nicht die Norm.




    PS: angeregt durch diesen Thread habe ich mir eben mal die Arax 60 vorgenommen und alle Zeiten auf <1/4 Blende nur durch Justage der Tuchrollenvorspannung wieder hinbekommen. Naja alle, bis auf die 1/1000. Aber die kann mich mal.
    I am back in business baby!

  13. 4 Benutzer sagen "Danke", CsF :


  14. #10
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    Zitat Zitat von CsF Beitrag anzeigen
    ... Und kostenpflichtige Kostenvoranschläge sind genau das, eine Falle für den Kunden. Wer als Reparaturwerkstatt nicht die 5 Minuten investieren kann, um sich eine potentielle Einnahmequelle anzusehen, der hat meiner Meinung nach verloren. ...
    Auch da "irgendwie ja, aber auch irgendwie nein". Man weiß nicht, wie oft die sonst schon "vergebliche" Kostenvoranschläge gemacht haben und wieviel Lebenszeit (bezahlte Arbeitszeit) das gekostet hat. x fruchtlose Kostenvoranschläge muß der nächste zahlende Kund ja mit bezahlen.

    Es ist schon eine Zwickmühle und nur mit Vertrauen könnte man da rauskommen. Wenn jemand 48,-€ für einen Kostenvoranschlag verlangt (und der erfahrungsgemäß unverschämt hoch ausfällt), fällt das mit dem Vertrauen auf meiner Seite schwer - und ich habe auch schon netten Reparateuren "Zeit gestohlen".

  15. 2 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


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