Hallo Andreas,
bei den üblichen Konstruktionen in Kameras und Objektiven, Schaltnetzteilen und sonstiger "Hybridelektronik" (wo digitale Prozessoren mit analogen Bauelementen verknüpft sind) ist es leider meistens so, dass nicht ein integrierter Schaltkreis defekt wird, sondern etwas in der Peripherie.
Wenn dann z.B. die Elektronik ein falsches oder gar kein Signal von außen bekommt, geht sie in "Störung" - dann nützt ein Messen an einem Pin eines Chips nichts, um die wirkliche Ursache zu finden.
In meinem vorhin beschriebenen Fall hätte eine Messung am Schwingquarz ob er richtig schwingt (ist nur mit einem sehr hochohmigen, kapazitätsarmen Messkopf möglich) nur ergeben, dass er nicht richtig oder gar nicht schwingt.
Da der Schwingquarz eine Induktivität darstellt, braucht er auch noch eine Beschaltung mit Kapazitäten (Kondensatoren) und eine Anregung durch eine elektronische Schaltung, die sich in dem großen Analog-Chip befindet.
Man könnte dann nur den Schwingquarz (sofern man einen exakt passenden hätte) auf Verdacht tauschen. Wenn der Fehler dann weiter besteht (ein Schwingquarz geht selten kaputt und meist nur durch einen heftigen Stoß), bleibt nur noch der große Analog-Chip als Fehlerursache übrig - den man garantiert nicht mehr herbekommt.
Wozu also der ganze Messaufwand?


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