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Thema: Canon T90: erweiterte Reinigung verklebter Verschlusslamellen

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Standard Verschluss im Detail - und eine Überraschung

    Ich habe den gestern ausgebauten Verschluss aus einer T90 weiter zerlegt und dabei etwas Neues entdeckt

    Im Verschluss gibt es noch einen zweiten Dämpfer, der für den vorderen Verschlussvorhang (Blick durchs Okular) zuständig ist. Er sitzt zwischen Verschlussrahmen und Verschlusstrenner, welcher die beiden Vorhänge auseinanderhält.

    Obwohl er wesentlich größer und ebenso klebrig ist, macht er offenkundig keine Probleme, da er nur mit der oberen Kante Kontakt mit dem vorderen Verschlussvorhang hat.

    “Das Biest“ ist also der kleine Dämpfer für den hinteren Vorhang ;-)

    Hier in Reihenfolge der Demontage.

    Den kleinen Dämpfer habe ich wieder an seinen Platz gesetzt, unglaublich, was das Zeug klebt!

    Name:  NT_1.jpg
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    Rückseite des Verschlusses (Blick durchs Okular)



    Name:  NT_2.jpg
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    hinterer Verschlussvorhang



    Name:  NT_3.jpg
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    Verschlusstrenner



    Name:  NT_4.jpg
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    vorderer Verschlussvorhang

    Der größere quadratische Dämpfer unten ist für den vorderen Vorhang zuständig. Der kleinere darunter - der „Problemdämpfer“ der für die Verklebungen verantwortlich ist - für den hinteren Verschlussvorhang.



    Name:  NT_5.jpg
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    Verschlussrahmen



    Name:  NT_6.jpg
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    Übersicht



    Name:  NT_7.jpg
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    Effekt der Sonde beim Fassen des kleineren Dämpfers.



    Name:  NT_8.jpg
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    Aushub nach einer horizontalen Bewegung mit der Sonde

    Hier ohne Abdeckung am Verschlussrahmen, dh im Echteinsatz kann weniger an der Sonde kleben bleiben, da enger Spalt.



    Name:  NT_9.jpg
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    Sauerei pur, anschließende Reinigung der Werkzeuge mit Aceton


    ***

    Zur Funktionsweise eines vertikalen Schlitzverschlusses dieser exzellente Beitrag auf gletscherbruch.de:

    „So funktioniert der Verschluss einer Spiegelreflexkamera“

    http://www.gletscherbruch.de/foto/ve...erschluss.html
    Geändert von Ando (03.03.2023 um 12:36 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. 7 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Hallo,

    toller Bericht, Chapeau!

    Frage: Wenn der Reinigungsprozess durch ist, ist dann noch genug Dämpfer da, um ein hartes Anschlagen der Verschlusslamellen zu verhindern oder steht da mittelfristig die Ersatzfrage an? Kannst Du das abschätzen?

    LG Jörg

  4. Folgender Benutzer sagt "Danke", Optikus64 :


  5. #3
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    Frage: Wenn der Reinigungsprozess durch ist, ist dann noch genug Dämpfer da, um ein hartes Anschlagen der Verschlusslamellen zu verhindern oder steht da mittelfristig die Ersatzfrage an? Kannst Du das abschätzen?
    Nein, es sollte dann nichts mehr oder nur mehr wenig vom Dämpfer übrig sein, was gut ist, da es nur mehr reine Schmiere ist, die teuflisch klebt und sich offenkundig selbst verteilt ;-)

    Ich hab mir die Verschlusslamellen angesehen, die sind inklusive Aufhängung sehr stabil (Copal S?), daher denke ich, dass es auch ohne Abfederung geht. Vermutlich sind die Dämpfer zur Stabilisierung des Werkes gedacht, da kenn ich mich aber zu wenig/gar nicht aus.

    Jan kann dazu sicher etwas sagen.
    Gruß,

    Andreas

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  7. #4
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    Ich werde von meinen neun T90 nur diejenigen auf diese Weise reinigen, die Verklebungen auf den Verschlussvorhängen haben.

    Jeder Eingriff bedeutet Risiko.

    „Don‘t be screwdriver happy“ (Thomas Tomosy) ist der beste Ratschlag, den man als Kamerafixer bekommen kann
    Gruß,

    Andreas

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  9. #5
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    ... Jan kann dazu sicher etwas sagen.
    Negativ. Also doppelt ;-)

    Hier in der Sache kann ich nix dagen (aber die Dämpfer werden schon zu irgendetwas Nutze gewesen sein, auch, wenn das Material ein billiger Trick war) und über Canon weiß ich mit wenigen Ausnahmen auch nur Negatives zu sagen.

    In anderen Konstruktionen gibt es "Dämpfer" und "Bremsen" manchmal um ein "Prellen" (hier: erneutes Öffnen des Verschlussses) zu verhindern.

  10. #6
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen

    In anderen Konstruktionen gibt es "Dämpfer" und "Bremsen" manchmal um ein "Prellen" (hier: erneutes Öffnen des Verschlussses) zu verhindern.
    #6 hier?
    Gruß,

    Andreas

  11. #7
    Hardcore-Poster Avatar von Optikus64
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    Moin,

    den Zweck sehe ich auch eher darin, das erneute Aufschlagen der Lamellen und damit Fehlbelichtungen zu verhindern. In wie fern sich das tatsächlich auswirkt, dürfte nur der Versuch zeigen, und einen passenden Ersatz zu implementieren dürfte, abgesehen vom Finden eines passenden Materials und dem Zurichten per Skalpell eine Fummelarbeit sein.

    LG
    Jörg

  12. #8
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    Moin,

    den Zweck sehe ich auch eher darin, das erneute Aufschlagen der Lamellen und damit Fehlbelichtungen zu verhindern. In wie fern sich das tatsächlich auswirkt, dürfte nur der Versuch zeigen, und einen passenden Ersatz zu implementieren dürfte, abgesehen vom Finden eines passenden Materials und dem Zurichten per Skalpell eine Fummelarbeit sein.
    Die Stelle, wo der Dämpfer sitzt, ist wirklich die tiefste in der Kamera.

    Es muss ja dann der Verschluss nicht nur herausrausgenommen, sondern auch zerlegt werden.

    Von außen Ersatz einzubringen, ist sicher möglich, aber geht nicht auf Sicht.

    Da demnach ein Abbremssysten vorhanden ist, wird der Dämpfer wohl nicht alles abfangen, andererseits hat Japan ihn sicher nicht zum Spaß verbaut.

    Es sollte nicht unmöglich sein, eine T90 erfolgreich auseinander- und wieder zusammenzubauen.

    Im Repair Manual ist der Vorgang beschrieben, wenn auch gewohnt knapp.

    Die kunstvoll gefaltete und eingebrachte flexible Leiterplatine ist das Hindernis und ihre zahlreichen Lötverbindungen mit der Peripherie.

    Aber mit viel Geduld und Dokumentation sollte das zu schaffen sein.

    Jedenfalls unglaublich, was hier an Konstruktionsarbeit geleistet wurde.
    Geändert von Ando (06.03.2023 um 07:13 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  13. 3 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  14. #9
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    den Zweck sehe ich auch eher darin, das erneute Aufschlagen der Lamellen und damit Fehlbelichtungen zu verhindern.
    Ich hab mir eben den Verschlussablauf einer T90 mit entferntem Dämpfer in einer Zeitlupenaufnahme angesehen.

    Ich konnte kein Rückschlagen des ersten (kamerarückseitigen) Verschlussvorhanges in das Bildfenster erkennen.

    Also der Verschlussvorhang, der zuvor vom mittlerweile entfernten Dämpfer beim Fallen nach unten zum Teil abgefangen wurde.

    Zum Teil deswegen, weil im zitierten Bericht des italienischen Autors zur T90 ein Abbremsmechanismus für die Verschlussvorhänge beschrieben wird.

    Vgl.

    „Die Canon T90, das neueste FD-Flaggschiff“

    https://sistemacanonfd-blogspot-com...._x_tr_pto=wapp

    (Übersetzung ins Deutsche durch Google Translator)

    Aber erst ein belichteter Film wird zeigen, ob alles richtig abläuft.

    Ich möchte ohnehin noch drei Ektar belichten für unseren angekündigten Farbtest ;-)


    Verschlussequenz

    Name:  1.png
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    Der erste (kamerarückseitige) Verschlussvorhang verschließt das Bildfenster.



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    Beim Auslösen fällt er nach unten und gibt das Bildfenster frei. Der Film wird jetzt nach eingestellter Verschlusszeit belichtet.



    Name:  3.png
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    Der zweite (kameravorderseitige) Verschlussvorhang fällt von oben …



    Name:  4.png
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    … und schließt das Bildfenster. Die Belichtung ist beendet.



    Name:  5.png
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    Der erste Verschlussvorhang schiebt sich von unten vor den zweiten, der zeitgleich wieder hochzieht.



    Name:  6.png
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    Der erste Verschlussvorhang verschließt wieder das Bildfenster. Die Sequenz ist beendet.
    Gruß,

    Andreas

  15. 4 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  16. #10
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    Standard

    Name:  1.jpg
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    Name:  2.jpg
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Größe:  303,7 KB


    Heute habe ich weitere vier T90 mit verklebten Verschlusslamellen gereinigt.

    Da mir Aceton zu flüchtig ist, habe ich Zippo-Feuerzeugbenzin verwendet. Das lässt sich zusätzlich zu der Sonde und den Löschblattstreifen auf die Verschlusslamellen auftragen.

    Mit dem Motor auf Stellung HIGH und einigen Sekunden Durchlauf ergibt sich ein gewisser Selbstreinigungseffekt.

    Was von der Schmiere noch auf den Lamellen bleibt, holen sich die Reinigungsstäbchen, in Benzin getaucht.

    Das erste hier vorgestellte und behandelte Exemplar lebt noch immer, ich vertraue daher der Methode ;-)
    Gruß,

    Andreas

  17. 4 Benutzer sagen "Danke", Ando :


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