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Thema: Sektion einer Minolta XG-M

Hybrid-Darstellung

  1. #1
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Guck Dir noch die Einstellscheibe unter dem Mikroskop an! Da hat Minolta Pionierarbeit geleistet.

    Man kann zwar das BOKEH nicht beurteilen (davon sprach in den frühen 80ern niemand), aber die war schön hell und man konnte ausgeprägt gut in der Fläche scharfstellen. Hasselblad (Acute Matte) und Rollei (High-D Screen) waren dann Kunden von Minolta.

    Vgl.: https://www.mikroskopie-forum.de/ind...?topic=11421.0
    Bereits 1985 war ich von der Einstellscheibe in meiner X-700 begeistert. Einen Vergleich hatte ich mit den Nikons meines Vaters.

    Hell, klar, super zum Fokussieren (Schnittbild/Mikroprismen/Grundglas).

    Noch mehr angetan bin ich jetzt von den FN-Scheiben zur New F-1.

    Die sind allerfeinst.
    Gruß,

    Andreas

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  3. #2
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    Standard Warum zerlegen wir?

    Vielleicht, um einmal relativ rasch etwas an der Kamera zu schaffen. Reparaturen sind ja oft zeitaufwändig, schwierig, unwägbar.

    Mit dem Schraubendreher geht es flott. Nicht immer, aber im Vergleich schon.

    Eine Sektion bringt Einsichten in die Bauweise der Kamera.

    Und in Details, wie zB die oben gezeigte Anordnung der LEDs für die Sucheranzeige.

    Auch wird rasch klar, wie aufwändig der Zusammenbau dann sein wird. Auch wenn es beim Zerlegen einfach aussieht, stellt sich das in umgekehrter Reihenfolge ggf. anders dar.

    Und natürlich zerlegen wir, um einen Reparaturversuch durchzuführen.


    In den Gehäusen ist wenig Platz

    Entsprechend eng geht es zu, trickreiche Lösungen der Konstrukteure, um noch mehr Technik unterzubringen, müssen durchschaut werden.

    Oft ist es eine harte Nuss, Teile voneinander zu lösen, ähnlich den Geduldspielen, wo ineinander verschlungene Elemente getrennt werden sollen, oder der Rubik’s Cube - Farben auf je eine Seite rangieren.

    Schafft man es dann beim Reparaturversuch, zum vermuteten Ort des Problems vorzudringen - zB dem Verschluss oder der Spiegelkastenmechanik - bleibt immer noch offen, wie es jetzt weitergeht.

    Wo klemmt etwas, wo ist etwas gebrochen, wie komme ich weiter dorthin?

    Den Verschluss zu zerlegen, um ein beschädigtes Rollo zu ersetzen, bedeutet vielleicht eine nahezu komplette Demontage.

    Bekomme ich die Reparatur auch hin? Habe ich den Mechanismus verstanden und keine Teile falsch eingesetzt oder vergessen? Habe ich die Rafinesse des Geräts durchschaut?

    Ja, habe ich überhaupt Ersatzteile oder kann ich das beschädigte Teil instandsetzen?


    Dann der lange Weg zurück

    Auch mit detaillierter Dokumentation voller Risken. Immer kann etwas beim Zusammenbau falsch verstanden oder beschädigt werden.


    Deshalb muss man sich entscheiden:

    Nehme ich das Wagnis auf mich, um eine sonst verlorene Kamera vielleicht wieder flottzubekommen?

    Kann ich mit einem Misserfolg - dessen Chancen höher sind als die des Gelingens - umgehen?

    Ist es überhaupt mein Gerät oder das eines anderen?

    Und sollte ich diese und jene Arbeit besser doch an jemanden geben, der darin geübt ist?


    Alles nicht trivial.

    Und deshalb so reizvoll
    Gruß,

    Andreas

  4. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  5. #3
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    Eine schöne Übung wäre, anhand des Repair manual die XG-M aus den ungeordneten Teilen wieder zusammenzubauen.

    Ein Puzzle ist ja auch zu schaffen. Allerdings braucht man dazu keine besondere manuelle Geschicklichkeit.

    Was ich mir auf die Liste schreibe, sind die komplette - und dokumentierte - Demontage sowie anschließende Montage einer Minolta X-700.

    Die X-700 ist die Nachfolgerin der XG-M und somit verwandt.

    Allerdings die Frage, was es bringt.

    Denn nach einigen Tagen sind Details der Unternehmung wieder vergessen. Man müsste das daher ständig trainieren wie andere Fertigkeiten auch.

    Und dann „kann man“ zwar diese Minolta, aber nicht die Canon AE-1 oder die Nikon FE2.

    Obwohl es Ähnlichkeiten in Technik und Aufbau gibt, ist jedes Kameramodell anders geschraubt.

    Aber es geht ja nicht um den Erfolg um jeden Preis, sondern um die vergnügliche Tour durch die innere Kamerawelt.

    Und vielleicht „kann man“ dann eines Tages ja tatsächlich alle Kameras?
    Gruß,

    Andreas

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  7. #4
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    Abschließend noch die Überlegung, warum das Zusammenbauen einer Kamera schwieriger als ihr Zerlegen sein soll.

    Alles eben rückwärts und den Schraubendreher diesmal nach rechts drehen ;-)

    Ich denke, es hat auch mit der Dokumentation zu tun.

    Die ist für diesen Fall umfangreich, muss peinlich genau um jeden Schritt ergänzt werden und die ausgebauten Teile sind so zu ordnen, dass sie der Chronologie ihres Ausbaues folgen.

    So soll es dann am Tisch nicht aussehen:

    Name:  Add.jpg
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Größe:  336,0 KB


    Mit der iPhone-Kamera sollte die Doku kein Problem sein. Die verwende ich ja bereits für meine Beiträge.

    Ich werde sehen - eine aufgegebene X-700 steht auf jeden Fall schon bereit für diese Übung
    Gruß,

    Andreas

  8. 2 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  9. #5
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Abschließend noch die Überlegung, warum das Zusammenbauen einer Kamera schwieriger als ihr Zerlegen sein soll.
    Das ist eine Folge des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik. Man könnte ihn auch flapsig so formulieren, dass die Unordnung (Entropie) in der Regel nur zunimmt.

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bessamatic :


  11. #6
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    Zitat Zitat von Bessamatic Beitrag anzeigen
    Das ist eine Folge des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik. Man könnte ihn auch flapsig so formulieren, dass die Unordnung (Entropie) in der Regel nur zunimmt.
    Um dem entgegenzuwirken, sollte man sich auf ein Kameramodell spezialisieren.

    Aber noch bin ich beim Kennenlernen ;-)
    Gruß,

    Andreas

  12. #7
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Abschließend noch die Überlegung, warum das Zusammenbauen einer Kamera schwieriger als ihr Zerlegen sein soll.

    Alles eben rückwärts und den Schraubendreher diesmal nach rechts drehen ;-)

    ...
    Manchmal steckt der Teufel im Detail. So manche Schraube hält nicht einfach nur etwas fest sondern sie justiert auch etwas (z.B. die Fokuslage oder so, bitte nie einfach die Einstellscheibenhalterung einer Rolleiflex SLX-6008 rausschrauben! Vorher notieren, wieviele Umdrehungen die Schrauben bis "fest" benötigen.).

    Und auch das eine oder andere Zahnrad (oder ein Zahnkranzsegment) will richtig orientiert ins andere eingefädelt werden (nicht fragen woher ich das weiß!).

    Bei ein paar Sachen kommt es auch auf die Reihenfolge an. Beim von mir hoch geschätzten Chris Sherlock darf ich nicht hingucken, wenn der eine Rolleicord V in der Mache hat und den Abschlukasten wieder aufsetzen will.

    Manchmal ist es auch andersrum. Zu einer Zeit da Serviceunterlagen für "Laien" partout nicht zu bekommen waren (noch vor der Wiedervereinigung über eine lokale Anzeigenzeitung), habe ich mal eine Rollei 35 "für Bastler" ("nach erfolglosem Bastelversuch eines Kurmmfingers!") für 40,-DM gekauft. Der Mensch wußte nicht, wie er die Achse für den Rückspulhebel rausbekommt und hat die Gehäuseoberkappe geopfert. Der hätte die Achse nur um weitere 90° drehen und rausziehen müssen. An der zerlegten Kamera ganz leicht zu erkennen, in den später bekommenen Serviceunterlagen "mäßg" beschrieben, wenn man es ein (1) mal gesehen hat "ganz einfach".

  13. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


  14. #8
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    Ich überlege, ob man als angehender Repair man (für privat) tatsächlich alle Disziplinen beherrschen sollte.

    Elektronik macht mir Freude, da komme ich ganz gut mit und ich kann auch mit der Löterei umgehen.

    Ebenso habe ich eine Hand für alle korrodierten/verschmutzten Kandidaten.

    De- und Montieren ist mir auch lieb.

    Nur die Mechanik fällt mir schwer zu verstehen. Aber um diese geht es ja im Kern.

    Optik ist mir ein eigenes Kapitel, das ich noch aufschlagen werde.

    Vielleicht sollte ich mich auf Winder und Motoren stürzen, die sind - im Vergleich zu einer Kamera - überschaubar, auch was die Mechanik angeht.

    Dann auf Minolta X - davon habe ich einige für Teile, das Innenleben ist einigermaßen erfassbar, Erfahrungen habe ich und es ist mein erstes System.

    Oder einfach von Fall zu Fall gehen und so Punkte sammeln.

    We‘ll see
    Gruß,

    Andreas

  15. #9
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    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Ich überlege, ob man als angehender Repair man (für privat) tatsächlich alle Disziplinen beherrschen sollte.

    Elektronik macht mir Freude, da komme ich ganz gut mit und ich kann auch mit der Löterei umgehen. ...
    Wenn am Ende öfter mal eine funktionierende Kamera rauskommen soll, muß man die ganze Kette beherrschen.

    Clean-Lube-Adjust ist eine Sache (und behebt sehr viele Probleme), aber das läßt die Analyse außen vor (Ursache in der Mechanik oder Elektronik ud wenn ja, wo genau) und Replace (Teiletausch, Ersatzteile aus Fundus, Ersatzteilbeschaffung oder gar Selbstherstellung/Improvisation) und Repair (Instandsetzung defekter Teile). Und dann noch "Restore" (Oberflächen (Lack, Leder, Kunststoff, Metall, Holz evtl. gar Glas) wieder schön machen).

    Für "Adjust" muß man dann auch schnell die gesamte Bandbreite "können", Hebelgesetz, Ohmsches Gesetz bis Linsengleichung.

    Wenn der Weg (der Erkundung der Technik) das Ziel ist, kann man natürlich screwdriverhappy eine Kamera nach der anderen zerlegen und die Teile "abheften".

    Wenn das Ziel aber "Instandsetzung einer bis eben defekten Kamera" ist, dann würde ich "klein" anfangen und vor allen Dingen bei der Mechanik anfangen und dann über Beli zur Belichtungssteuerung weitergehen und evtl. eines Tages Winder und Autofokus und elektrische Blendensteuerung mit einbeziehen.

    Und ich würde versuchen, eine Art "Linie" zu finden. Wenn man öfter mal Teile braucht, dann kriegt man einfacher einen hilfreichen Fundus zusammen, wenn man bei einer Marke bleibt. Einmal von der Technologie her und dann auch von den Leuten her, die einem im Zweifelsfalls mal helfen können.

    Wenn das mit der Linie nicht von innen klappt, dann wird es schwierig.

    https://www.youtube.com/@ChrisSherlock/videos zeigt es uns. Compur rauf und runter "im Schlaf", Retina rauf und runter "im Schlaf", dazu gewisse "Hilfsmittel" und Werkzeuge, ein paar der Werkzeuge "modellspezifisch" (und die machen das Leben leichter!). Erfahrung, jahrzehntelange Erfahrung in einer "Linie". Und hier https://youtu.be/bGm4W0-KSCI?t=418 geht dann die Folter los bs der Abschlußkasten wieder drauf sitzt, wenn man den "Trick" (die richtige Reihenfolge) kennt, da ist er außerhalb seiner Erfahrung unterwegs.

    Und dann bei X anderen Leuten, die markieren sich irgendwas (mit Kratzern im Material!), statt zu wissen, wie man es einstellt, Folter.

    Wenn die "Linie" lautet "KB SLR diverser Hersteller", dann sagt man pro neuem Hersteller bestimmt zweimal "HUCH! Sooo haben die das gemacht?!?!".
    Wenn man von Rolleicord über Rolleiflex Automat, T nach F geht (oder Retina I, II, III, Reflex, S, III, IV), dann bleiben noch genug "Überraschungen" aber auch ein paar "alte Bekannte". Und wenn man Rollei "kann" (oder wenigstens eine Baureihe), dann sollte man sich vor dem Gedanken hüten, zu meinen "Ich kann auch Hasselblad oder Nikon aus der Zeit".

    Bei Minolta merkt man irgendwann, daß die (mindestens) zwei Teams im Haus hatten, die im Wechsel die Modellreihen konstruiert haben ohne jemals auch nur ein einziges Wort miteinander zu reden.
    SRT? OK.
    XE-1? OK.
    XD-7? Oh ja.
    XG 2/9, XG-M X700? Häh? Nach XD 7 wieder Tuchverschluß?
    X 7000? Wow!
    Dynax? Nanu?

    Canon und Nikon dann ganz andere Planeten als Minolta.

    Am Ende nützt es nichts, wenn man die Elektronik "kann", aber an irgendeinem Gelenk der Spiegelmechanik eine Feder oder ein Kontakt ausgehängt / abgebrochen ist oder im zähen alten Fett hängen bleibt und man sich nicht zu helfen weiß.

  16. Folgender Benutzer sagt "Danke", Jan Böttcher :


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