Die Platinen sind meiner Einschätzung nach aus GFK und das fasert an den Kanten gerne etwas. Aber sonst ist es eine gute Wahl. Pertinax wäre für diese Zeit übel. Früher hatte man wohl nichts besseres. Die italienischen Synthesizer-Bauer von Crumar offenbar in den 80ern auch nicht.
Hallo,
das Design der Leiterbahnen sieht aus wie meine ersten Platinen, wie mit Krepp auf Folie entflochten, keine Masseflächen, die Art wir das verlötet ist - da sieht man wo damals die Mikroelektronik stand. Heute würde man was das Board-Design angeht "setzen, sechs" sagen. Auch dass kein Lötstoplack verwendet wurde geht in die Richtung, das macht die Verarbeitung ja richtig schwierig mit den SMD-Bauteilen die ja schon drauf sind.
CS
Jörg
Ich frage mich, ob diese Platinen noch handbestückt wurden.
Gruß,
Andreas
Moin,
das meine ich - ich denke ja.
Das geht bei diesen SMD-Bauformen ja auch noch, da wurde dann spezielles Lot aufgebracht, ganz am Anfang mit einer speziellen Pipette (wer Platinen selbst macht kriegt das Zeug sogar heute noch), dann aufgedruckt (Siebdruck), dann wurden die Bauteile aufgesetzt, sind in dem Lot kleben geblieben, und dann wurde entweder manuell mit einer feinen Lötnadel oder mit einer Wärmequelle verlötet. Damals waren natürliche Flußmittel wie Kolophonium noch üblich, und auf den Bildern der Platinen meine ich Spuren davon zu erkennen.
Auf jeden Fall sieht das viel unregelmäßiger aus wie moderne auf Bestückungs- und Lötautomaten hergestellte Platinen. Die Laufen durchs Lötbad oder den Ofen und brauchen auf jeden Fall Stoplack oder anderweitig aufgebrachte Schichten damit die Lötpads sauber werden.
LG Jörg
Das ist halt Stand der Dinge von 1980/1981. Wozu etwas mit einem teuren Mainframe machen (Apple II gab es seit 1977, aber CAD damit wohl eher nicht), wenn man es auf Papier mit Tusche zeichnen kann. Masseflächen braucht man bei diesem Use Case eher nicht.
Moin,
ich kenne das, weil die Elektronik für meine Studien- und Diplomarbeit genau so entstanden ist. Ich durfte damals einen Microcontroller fertig kaufen (8052AH-Basic), aber die analoge Elekronik musste selber gebaut werden. Nach x versuchen mit geklebten und geätzten Platinen bin ich dann auch Lochraster und Fädeln umgestiegen, das läuft wenn ich es richtig weiß, heute noch, zum Mond ist man ja auch gefädelt geflogen.
Mit den heutigen Werkzeugen ist das ja ein Klacks, Schaltplan per CAD, für viele Bauteile gibt's fertige Schaltungsbibliotheken, da klackert man sich seine Grundschaltung erstmal zusammen, dann wird verfeinert. Automatische Plausibilisierung und Fehlersuche, dann ebenso automatisch entflechten, Bauteile positionieren, alles finalisieren, dass die Datei automatisch nach China zur Fertigung geht wäre alles. Selbst Prototypen und Kleinserien kriegt man heute SMD-technisch fertig bestückt. Davon konnte man damals nur träumen.
LG
Jörg
Handarbeit ohne Unterstützung durch Layout-Programm - und viel Gefluche dabei :-))
Die Vorlage dafür kam aus dem (einfachen) Schaltungssimulator:
Das war quasi mein Gesellenstück nach dem Lehrgang zur Analogen Elektronik:
https://www.digicamclub.de/showthrea...ht=Illuminator
(Ich wärme meine alten Beiträge auf ;-)
Gruß,
Andreas