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Thema: Nikon MD-4 Motor Drive: eine Sektion

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas!
    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Bei der F3 vermutlich noch rein analog, also ohne digitale Signalverarbeitung.
    Nicht nur, bei allen Kameras für Film wird analoge Elektronik eingesetzt - analog heißt ja nicht, dass es kein Aus/Ein, keine 0% oder 100% und keine Schaltvorgänge gibt.
    Auch die Ansteuerung eines LCD-Displays erfolgt noch analog (Ein/Aus der Ansteuerspannung), lediglich die angesteuerten "Digits" bilden dann Buchstaben und Zahlen.
    Lediglich so moderne Gimmiks wie die Matrix-Belichtungsmessung, die "auf eine Datenbank mit Vergleichsfotos zugreift", verwendet dafür schon digitale Signalverarbeitung.
    Erst bei den Digitalkameras wurde die Verarbeitung der vom Analog=>Digital-Wandler aus den analogen Spannungswerten der Bildsensor-Sensel erzeugten Datenmenge eine rein digitale Datenverarbeitung nötig.
    Gruß, Michael

  2. #2
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    Wie könnte man die Abgrenzung „Digital - Analog“ bei den Fotogeräten treffen?

    Wenn ich zB eine astabile Kippschaltung aus zwei Transistoren baue, sollte ich eine rechteckförmige Spannung messen können (ein/aus). Desgleichen mit einem NEE 555 Timer, der ja ebenso analog - wenn auch in einem IC als Minischaltung - arbeitet.

    Ein/aus entspricht aber 0/1 in der Digitaltechnik. Es ist quasi eine besondere Spannungsform in der Analogtechnik, ohne kontinuierliche Übergänge.

    Braucht es für „Digital“ einen Mikroprozessor, der Daten speichern und verarbeiten kann, weit über dem, was Analog leisten kann in diesem Format?
    Gruß,

    Andreas

  3. #3
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    Standard Montage Auslöseknopf und Motorwahlschalter

    Zerlegen ist eines, Zusammenbauen das andere.

    Hier der Ablauf, wie der kombinierte Auslöseknopf/Motorwahlschalter wieder an seinen Platz oben am Griff des MD-4 kommt.

    Grund für eine Demontage können Kontaktprobleme, schlechte Gängigkeit bzw. Knirschen beim Anheben/Drücken/Drehen sein, wenn Sand oder sonstige Fremdkörper die Freude am Auslösen trüben, weil es nicht so sanft wie gewohnt geht

    Für den Ausbau muss nur die hintere Abdeckplatte am Griff abgeschraubt werden, wenn ich mich richtig erinnere.


    Der Einbau

    Die Teile als Strecke:

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    Andere Perspektive:

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    Den Ring in den Griff einsetzen, der weiße Markierungsstrich zeigt auf S oder C.

    Eine der drei Halteschrauben durchstecken:

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    Griff auf den Kopf stellen und den kleinen Knebel in die Unterseite des Rings einlegen:

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    Die große Feder auflegen:

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    Die Platte einsetzen, die beiden Kunststoffzapfen zeigen nach oben.

    Die drei Bohrungen in der Platte bilden ein gleichschenkeliges Dreieck.

    Entsprechend an den Bohrungen im Ring ausrichten:

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    Der heikelste Part:

    Die Platte mit dem Zeigefinger gegen die Feder drücken ohne sie dabei zu verschieben.

    Den Griff leicht anheben, mit dem Daumen den Ring gegen den Griff drücken und mit der eingesteckten Schraube fixieren.

    Wenn das geschafft ist, gibts ein verdientes Eigenlob

    Der Ring ist jetzt gesichert:

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    Die beiden verbleibenden Schrauben eindrehen:

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    Nun den Auslöseknopf durch die kleinere Feder und den Ring stecken:

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    Der Griff steht wieder auf dem Kopf.

    Der kleine Metallzylinder kommt auf das Ende der Achse des Auslöseknopfs und rutscht in die Platte auf Position:

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    Nun die Kunstoffkappe aufsetzen:

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    Den Sprengring auflegen …

    Name:  DK12.jpg
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    … und - wenn keine passende Sprengringzange vorhanden ist - mit der Klinge eines Schlitzschraubendrehers gegen die Achse drücken.

    Wenn es Klick macht, passt es.

    Auf den Sprengring achtgeben, er flitzt gerne davon

    Name:  DK13.jpg
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    Wenn alles geklappt hat, kann der Ring durch Anheben in seine drei Positionen gedreht werden:

    Name:  DK14.jpg
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    Nun folgt die kleine Platine, die der Auslöseknopf beschaltet:

    Name:  DK15.jpg
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    Die beiden Bohrungen in der Platine mit den Bohrungen im Griff ausrichten.

    Die beiden Kontaktfedern auf der Platine umschließen die weiße Kunststoffkappe, da muss man mit Vorsicht ein bisschen einfädeln.

    Achtung, es gibt noch eine weitere Kontaktfeder, die über dem Abschluss der Kunststoffkappe platziert werden muss. Dieser Kontakt schaltet den Belichtungsmesser ein, s. weiter unten im Thread.

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    Festschrauben - fertig:

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    Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.
    Geändert von Ando (12.04.2022 um 12:18 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  4. 3 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  5. #4
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    Für den Auslöser gibt es drei Schaltstellungen:

    1. AUS - die beiden Metallkontakte des Schalters für die Aktivierung des Belichtungsmesssystems sind getrennt (s. Pfeil):

    Name:  Zs2.jpg
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    2. EIN - Belichtungsmesser an:

    Leicht eingedrückt wird der Kontakt geschlossen, die Belichtungsmessung wird eingeschaltet:

    Name:  Zs1.jpg
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    3. EIN - Auslösung:

    Weiterer Druck betätigt den zweiten Schalter für die Verschlussauslösung.

    Das ergibt das bekannte leise Klicken.

    Im schwarzen Schaltergehäuse befindet sich ein Kontakt, der bei Andruck gegen einen zweiten Kontakt schnellt - Klick!

    Name:  Zs3.jpg
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    Dieses mechanische System ist solide und funktioniert meist über Jahrzehnte.

    Eine allfällige Reparatur ist machbar.

    Zu diesem Teil gehört die elektronische Beschaltung, ua. mit zwei Leistungstransistoren.

    Ich mache mich dazu noch im Service Manual schlau.
    Geändert von Ando (12.04.2022 um 20:25 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  7. #5
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    Die elektronische Signalübertragung Motor Drive - Kamera erfolgt über federnde Stiftkontakte in einem Ring.

    Die Stiftkontakte im Ring und die Gegenkontakte an der Unterseite der F3 koppeln beim Aufsetzen der Kamera auf den Motor Drive:

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    Name:  Ri2.jpg
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    Der Ring kann von der Platine nach Lösen von zwei Schrauben abgenommen werden:

    Name:  Ri3.jpg
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    Vorsicht, die eingelegten Spiralfedern sind springfreudig

    Name:  Ri5.jpg
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    Die Federn im Ring verbinden die Stiftkontake elektrisch mit der Platine:

    Name:  Ri4.jpg
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    Das für mich Faszinierende ist die Verbindung von Feinmechanik mit Elektronik auf kleinem Raum.

    Ein Forschungsfeld ohne Grenzen
    Geändert von Ando (12.04.2022 um 12:22 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  8. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  9. #6
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    Der MD-4 hat an seiner Rückseite zwei rote Kontroll-LED.

    Bei Druck auf einen Knopf daneben kann der Status der Batteriespannung geprüft werden.

    Die LED leuchten auch beim Filmtransport, bei Erreichen des Filmendes oder bei einer Störung auf:

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    Hier die LED ausgebaut, rechts der Druckknopf, links und im Hintergrund Teile des mechanischen Schalters:

    Name:  LED1.jpg
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    Die beiden kleinen Roten sind hübsch.

    Sie könnten auch als Signalleuchten bei einer Modelleisenbahn eingesetzt werden
    Gruß,

    Andreas

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  11. #7
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    Standard Ausklang

    Wer den Auslöser seines MD-4 weicher oder härter einstellen möchte, findet im Service Manual auf S. 128 (Nummerierung Doku) dazu eine Anleitung.

    Ebenso gibt es dort im Anschluss Infos zur Schaltung und Details dazu:

    https://learncamerarepair.com/product.php?product=209


    Damit sind die Sektion und das Studium von Teilen und System einmal abgeschlossen.

    Ich kann mich vor Nikons Ingenieuren nur verneigen.

    Ein komplexes fein-elektromechanisches System so zu konstruieren, dass es über Jahrzehnte zuverlässig arbeitet, auch unter harten Bedingungen, ist eine Meisterleistung.

    Geändert von Ando (12.04.2022 um 15:46 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

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