Nach einem Spaziergang ...
... fühlte ich mich ausgeruht genug, um auch noch meine anderen drei Motor Drives zu checken.
Auch bei diesen sind die Elkos einwandfrei.
Ein guter Tag für den Heimwerker, dachte ich mir und setzte die Motor Drives an meine X-500, um zu prüfen, ob nach Demontage/Montage alles funktioniert.
Nr. 1: ok
Nr. 2: ok
Nr. 3: Fehler
Nr. 3 streikte nach ein paar Auslösungen, die rote Kontroll-LED leuchtete.
Schaltete ich den Motor aus und wieder ein, wurde der Verschluss gespannt. Einmal Auslösen und dann wieder die rote LED.
Hatte ich beim Zusammenbau etwas beschädigt?
Gerade bei diesem Exemplar war ich besonders vorsichtig, ist es doch fast in Zustand A.
Also schraubte ich den Motor Drive nochmals auf und sah mir die Kontakte, Lötstellen und Kabel an.
Und tatsächlich, eines der dünnen Kabel, die von der Kontaktleiste wegführen, zeigte eine Quetschung.
Mir war so, als ob an einer winzigen Stelle der Draht hervorlugte. Was nicht gut ist, denn über dem Kabel ist die Motorplatte und die ist aus Metall.
Also isolierte ich die Stelle provisorisch mit Klebeband und stellte die Kamera auf den Motor Drive:
Nun funktionierte die kleine Maschine, im Modus S(ingle) wurde der Verschluss nach dem Auslösen gespannt.
Gott sei Dank, der Abend gerettet!
Ich wollte noch kurz die beiden anderen Modi HI und LO prüfen.
Aber da tat sich gar nichts, Kamera und Motor blieben still.
So ging ich wieder auf Fehlersuche. Und ich wurde erneut fündig.
Unter dem oberen Auslöser ist ein Potentiometer mit drei Schleifern eingebaut.
Wie ein Vergleich mit einem anderen Motor Drive zeigte, laufen alle drei Schleifer parallel auf je einer Widerstandsbahn. Nur hier war der äußerste Schleifer verbogen und hatte keinen Kontakt mehr.
War ich das selbst, als ich nach einer Möglichkeit suchte, den Schalter zu demontieren?
Da ich aber aufgehört habe, mir Selbstvorwürfe zu machensah ich mir den Bereich um den oberen Auslöser an.
Alles filigran, ein dreiteiliger Schalter in Gold, eine Achse mit einem Sprengring, der den Auslöseknopf von unten fixiert.
Mir fehlte ein passender Stellschlüssel und so blieb der Auslöseknopf dort, wo er war.
Damit kam ich aber auch nicht an das Poti mit den Schleifern heran. Ein Versuch, den verbogenen Schleifer von außen zu justieren, misslang.
Der Abend begann zu wanken
Ich überlegte, was ich machen könnte, um meinen schönsten Motor Drive zu retten.
Also bestimmte ich den, den ich ganz zu Beginn testete "for parts" und lötete den oberen Teil mit Auslöser und Platine ab.
Desgleichen beim defekten Motor Drive, der dann den oberen Teil von "parts" erhielt.
Das Entlöten war in beiden Fällen einfach, das Anlöten der sieben Kabel eine feine Abendunterhaltung
Schade, dass ich mit bleihaltigem Lot keine Erfahrung mehr gemacht habe. Angeblich soll es ein Genuss gewesen sein, damit zu arbeiten, weil die Flusseigenschaften besser waren.
Aber es gelang dann doch (bleifreies Lot) und die Transplantation war erfolgreich.
Dass mir dann noch die X-500 eingegangen ist -
ohne mein Verschulden - war noch die Draufgabe.
Es war die, bei der ich unlängst den Elko getauscht hatte. Jetzt zeigte sie dieselben Symptome wie damals.
Also noch schnell einen neuen Elko eingelötet, aber es brachte nichts.
So habe ich jetzt auch noch eine X-500 als Ersatzteilspender
Fazit:
- Auch hier hatte ich keine Wahl und musste die Motor Drives aufmachen, um die Elkos zu checken. Da ist immer Risiko dabei, denn Routine hat man erst, wenn es zu spät ist
Aber wenn Elkos auslaufen, ist das Gerät ggf. nicht mehr reparabel.
- Ein Exemplar wurde zum Ersatzteilspender, aber ich konnte meinen schönsten Rattermann retten
- Der Verlust der X-500 geschah ohne mein Zutun, Pech gehabt.
- Jedenfalls habe ich wieder viel dazugelernt und Spaß hat es natürlich auch gemacht
Damit ist das Kapitel Minolta X fast geschlossen.
Meine XG-M bekommt noch ihre neuen Elkos, ich warte auf eine Nachlieferung.
Bericht folgt, die nächsten Tage habe ich aber einmal genug vom Thema
Alle Hinweise selbstverständlich ohne Gewähr. Was in meinem Fall klappte, muss bei anderen nicht funktionieren. Bzw. gibt es sicher auch geeignetere Vorgangsweisen.