Hallo Andreas!
Die Elektroinstallation in unserem Zweifamilienhaus (BJ 1962) habe ich unter gelegentlicher Mithilfe eines Elektrotechnik-Meisters komplett "überholt" (zu 50% neu gemacht und den Rest auf den aktuellen Stand gebracht) und dann von einem Elektromeister mit Netzanschlussberechtigung an den neu gemachten Hausanschluss anschließen lassen (hätte ich zwar auch gekonnt, aber nicht gedurft).
Was ich bei den Arbeiten an haarsträubenden Fehlern vorfand, war lebensgefährlich - unter anderem war im Obergeschoss der Schutzleiter im Sicherungskasten nicht angeschlossen, und in der Waschküche im Keller waren Nulleiter und Schutzleiter in den Steckdosen vertauscht...
Gruß, Michael
Übel!
Vor einigen Wochen war wieder der Service für unsere Gastherme fällig. Da schaue ich immer interessiert zu, frage und erfahre interessante Details.
Aber ob da dann auch alles richtig gemacht wurde, kann ich nicht beurteilen. Ich muss mich drauf verlassen, denn selber kann ich es nicht überprüfen.
Was auch für den Steuerberater, Zahnarzt, Notar, U-Bahnfahrer und Chirurgen gilt.
Um nochmals auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen:
Wäre der Schutzleiter in besagter Steckdose unter Spannung, hätte ich es mitbekommen.
Hier geht es darum, ESD-Zeug über einen Dummy-Schukostecker und eine Netzsteckdose an den Schutzleiter zu hängen. Das ist eine kommerzielle Lösung eines renommierten Herstellers, die muss zugelassen sein und entstand nicht auf meinem Basteltisch
Entweder, der Schutzleiter ist geerdet, dann wird es funktionieren. Oder er ist es nicht, dann wird es nicht funktionieren mit dem Potentialausgleich.
Weitere Gefahren sehe ich nicht, und es bringt nichts, hier den Spannungsteufel zu beschwören und alle Eventualitäten anzuführen.
Dass es andere potentiell immer schlechter machen als man selbst, ist nicht meine bisherige Lebenserfahrung![]()
Gruß,
Andreas
Hallo Andreas,
bei allen ESD-Maßnahmen sollte beachtet werden, dass die Erdung nicht direkt gegen die Gas-, Heizungs- oder Wasserleitungsrohre oder den Schutzleiter der Steckdosen (der bei ordnungsgemäßer Hausinstallation mit den vorgenannten Rohren und dem Fundamenterder verbunden ist),
sondern über einen den Strom begrenzenden, unterbrechnungssicheren Widerstand von mindestens 100 kOhm, besser noch 1 MOhm erfolgen sollte.
In den ESD-Arbeitsplatz-Ausrüstungen sind solche Widerstände schon eingearbeitet.
Begründung: Die Entladung statischer Elektrizität des menschlichen Körpers ohne solche den Stromfluss begrenzende Widerstände kann so schmerzhaft sein, dass der Mensch sein Werkzeug oder das zu reparierende Gerät fallen lässt, oder sich irgendein Körperteil durch Muskelkontraktionen anstösst.
Gruß, Michael
Es ist einmal eine Frage von Aufwand und Ertrag und dann eine des Risikomanagemants.
Risiko:
Was kann alles passieren?
Wie wahrscheinlich ist es, daß das jeweilige Schadensereignis eintritt?
Wieviel kostet es, wenn der Schaden eintritt?
Was tu' ich wenn der Schaden eingetreten ist?
Was kostet die Versicherung gegen den eingetretenen Schadensfall?
Was kostet die Abwehr des Schadeneintritts?
In diesem Fall:
- Es können elektrostatisch empfindliche Bauteile geschädigt werden, für die Ersatz evtl. schwer zu beschaffen wäre
- Es kann im Extremfall zur Abgabe des Löffels kommen (Kammerflimmern), ohne, daß ein irrer Iwan auf den roten Knopf gedrückt hat
Beide Schadenereignisse würde ich als "eher unangenehm" einstufen.
(Kammerflimmern wäre nicht ganz so schlimm, dann ist es eben vorbei, aber ich würde mich lange ärgern, wenn ich seltene Kamerabauteile kaputt gemacht habe.)
Die Wahrscheinlichkeit, daß die Installation Mängel aufweist würde ich nicht als 0,0 annehmen.
(Allgemeine Lebenserfahrung, keine Panikmache. Wie früher der Reiseruf im Autoradio, Familie Müller/Meier/Schulze unterwegs in einem roten PKW Fabrikat xyz Kennzeichen XX-PP 123 wird gebeten kurz anzuhalten, die Profis in der Werkstatt haben die Radmuttern nicht angezogen.)
Was wäre die Abwehr?
- Prüfen der Erdung der Steckdose beim Arbeitsplatz (oder eben nicht die Steckdose nutzen)
Kosten der Prüfung?
Da wäre es dann aber in der Rangfolge der Bedrohungen wichtiger, diejenigen Netzsteckdosen zu überprüfen, an denen bereits geerdete Geräte hängen. Denn wenn an die im Fehlerfall Netzspannung kommt und die Überstromsicherung mangels korrektem Anschluss der Steckdose nicht auslöst, darf ich wohl nur mehr auf den FI-Schalter hoffen.
Natürlich, alles kann Pfusch sein, nur, wie lebe ich als täglicher Anwender von Technik damit vernünftig?
Will ich es wissen, muss ich mir einen konzessionierten Elektrofachmann suchen, dem ich vertraue (warum dann nicht dem, der die Installation einst gemacht hatte?) und dann alles Elektrische in der Wohnung prüfen lassen.
Ja, sicher eine gute Idee.
Dazu auch gleich alle Wasser- und Gasanschlüsse, mein Auto, meine Blutwerte, die täglichen Luftwerte und die aktuelle Kriminalitätsstatistik rund um meine Wohnung. Und auch das Schloss der Eingangstür, ob es noch einigermaßen standhält.
Das geht aber am praktischen Leben vorbei.
Aber das Thema war ja ein anderes.
Nächste Woche kommt das ESD-Set und dann gehts mit den Kameras weiter :-)
Schönes Wochenende
Geändert von Ando (05.03.2022 um 10:13 Uhr)
Gruß,
Andreas
You no understand.
X Geräte im Haus laufen prima ohne Erde (alles mit Euro-Stecker und noch ein paar mehr) und im Normalfall braucht keines der Geräte die Erde, weil Phase und Null vom Gehäuse isoliert sind und wenn nicht, dann rettet Dich Dein FI-Schalter (auch, wenn die Erde gar nicht erdet, der mißt ob zwischen Phase und Null soviel rauskommt wie reingeht und wenn es ein Leck gibt, löst er schnell aus, viel schneller als eine normale Sicherung, an der man sonst auch sehr lange zappeln kann ohne, daß sie auslöst).
Troztem faßt man nicht an die Phase (und arbeitet wenn man es irgendwie vermeiden kann nicht unter Spannung sondern bei "rausgedrehter" Sicherung (ausgelöstem Automaten) und man schaltet (und sichert) die Phase und nicht den Null-Leiter) und weil eben die Erde "heutzutage" (seit es FI-Schalter und lauter isolierte Gerätegehäuse aus Plastik gibt) sonst nicht gebraucht wird, prüft man sie mit geringem Aufwand bevor man sich darauf verläßt.
Den FI-Schalter mit der Prüftaste periodisch zu prüfen ist nicht schlimm oder falsch - aber in diesem Kontext irrelevant.
Ich weiß ja nicht, wie Du es machst, aber ich prüfe auch dann und wann diskret ob meine Hose zu ist. Geringer Aufwand, viel ersparte Peinlichkeit. Dazu lasse ich keinen Schneider kommen.
Ja Jan, I no nix understand
Ich, und mein schutzisolierter PC
Bevor es in die nächste, mühevolle, Off-Topic-Runde geht, wünsch ich dir ein schönes Wochenende![]()
Gruß,
Andreas
Im Vergleich zu "früher" ja. Und ja nachdem, ob der Arbeitsplatz dann im "Arbeitszimmer" oder sonstwo (Ecke im Schalf- Wohn- oder ...-Zimmer) eingerichtet wird, hatte man da zuvor eher ein Radio, eine Stehlampe, einen Radiowecker oder TV-Gerät ("braune Ware") oder sontwas an der Dose als eine Waschmaschine ("weiße Ware"). Auch der Staubsauer hat "neuerdings" ein Plastikgehäuse.