Hallo Christian,
Du hast natürlich Recht, das Objektiv zeigt ganz klar den Coma-Fehler und Du hast auch die Stelle benannt, an der man das sehr deutlich sieht. Trotzdem bin ich davon nicht überzeugt, dass es das Problem in der Ecke erzeugt, denn das tritt ja erst viel weiter außen auf, d.h. entweder ist das Coma dort so viel stärker, dass es erst dort die Struktur in der Wand so "verzerrt" oder es ist doch noch etwas anderes....
Ich habe mich jetzt zu Nikos Hinweis mal kurz im Web umgesehen und habe dies gefunden: https://www.fielmann.de/wissen/fehls...astigmatismus/
Das Beispielbild (das natürlich künstlich erzeugt wurde, vermutlich linear in Stückchen verzerrt) könnte aber ganz gelungen sein, um diese Bildfehler zu zeigen. Ich finde auch, dass der Eindruck bei ihrem Beispielbild in etwa so aussieht, wie meine Bildecke.
Ich vermute also, dass es trotz Coma in dem Fall eher der Astigmatismus ist, der die Ecken "verzerrt".
Ich habe auch schon ähnliche Bildeindrücke gehabt aus einem ganz anderen Grund: Ich finde, es sieht manchmal ähnlich aus, wenn man dem IBIS eine (ganz) falsche Brennweite mitgeteilt hat (bzw. vergessen hat, die richtige einzustellen).
Da der Sensor dann womöglich "überschwingende" Ausgleichsbewegungen durchführt, gibt es auch eine "stäbchenförmige" Verzerrung, im Prinzip mit dem gleichen Resultat (allerdings über das ganze Bild verteilt). Dies ist zwar alles bloß Küchenlatein, aber ich finde, es ist logisch in sich und ich habe MICH schon überzeugt, zumindest solange bis jemand wirklich Wissendes mich eines Besseren belehrt.
Ich habe noch ein Beispiel gefunden, das meine jetzige Überzeugung stärkt: https://ais-akamai.rtl.de/masters/15...sam-machen.jpg
Das gezeigte Bild soll den Seheindruck mit Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) wiedergeben. Wenn man mein Bild ganz ganz rechts oben in der Ecke anschaut, erkennt man ebensolche hauchdünne lineare "Flares", die von helleren Objekten wie den Pins auf den Fenstersimsen weggehen.
VG, Rolf